Internationaler Kinderbuchtag – 10 Kinderbücher, die man gelesen haben muss

Lesen heißt, seine Phantasie zu beleben und dem Alltag zu entschwinden. Am 2. April 2014 ist Internationale Kinderbuchtag. Deswegen haben wir zehn Bücher aufgelistet, die im Kinderzimmer nicht fehlen dürfen.

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Aktuelle Kinder- und Jugendbücher

Frerk, du Zwerg von Finn-Ole Heinrich (2011) – ab 6 Jahren

„Frerk, du Zwerk”, rufen sie auf dem Schulhof hinter ihm her. Frerk ist wirklich ein bisschen kleiner als die anderen Kinder in seinem Alter. Am liebsten hätte Frerk einen riesengroßen, zotteligen Hund, der ihn liebt und ihn beschützt. Und einen solchen Hund erträumt er sich dann auch. Denn Frerk hat etwas, was nicht viele haben – nämlich viel Phantasie. In seinem Kopf geht es ganz bunt und wild zu. Eines Tages findet Frerk ein sonderbares Ei, das er aus Versehen in seiner Hosentasche ausbrütet und nichts ist mehr wie zuvor … Eine rasant und frech erzählte Geschichte, mit lustigen Wortspielen und phantasievollen Bildern. Eine Geschichte, die Mut macht und jedes Kind zum Lachen bringt. So ist es nicht verwunderlich, dass das Buch 2012 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde.

Als mein Vater ein Busch wurde und ich meinen Namen verlor (2012) von Joke van Leeuwen – ab 10 Jahren

Todas Vater war eigentlich Feinbäcker, der jeden Tag Kuchen und Torten buk. Doch dann fingen „die einen an, gegen die anderen zu kämpfen” und nichts war mehr wie zuvor: So musste auch Todas Vater „die einen gegen die anderen” verteidigen und wurde vom Feinbäcker zu einem Busch. Schließlich muss er sich ja tarnen. Als der Krieg auch für Toda zu gefährlich wird, muss sie ihre Oma verlassen und woanders hin – dahin, wo ihre Mama ist. Aber der Weg über die Grenze ist weit und gar nicht so leicht. Aber Toda ist sehr mutig und klug. Den Blick auf kleine Details gerichtet, die nur Kinder sehen, und mit einem liebevollen Humor ausgestattet, entsteht hier eine Geschichte über Krieg und Flucht, die Kinder verstehen und Erwachsene zum Nachdenken anregt. Die Kinderbücher von der niederländischen Schriftstellerin Joke van Leeuwen wurden vielfach ausgezeichnet und auch ihr Buch Als mein Vater ein Busch wurde und ich meinen Namen verlor war 2013 für den Deutschen Jugendliteraturpreis norminiert.

Der unvergessene Mantel von Frank Cottrell Boyce (2012) – ab 10 Jahren

Julie findet nach 30 Jahren ein paar Polaroidfotos wieder und plötzlich sind sie wieder da – die Erinnerungen: Als sie 11 Jahre alt war, wusste sie dank Dschingis, dem Neuen in ihrer Klasse, bald alles über die Mongolei – zum Beispiel, dass dort Riesenblumenbäume wachsen, dass die Menschen den Adlern dort Fellmützen aufsetzen und dass man einen Dämon aus Hefeteig backen kann. Im Gegenzug wurde Julie Dschingis „gute Ratgeberin” und zeigte dem Flüchtlingskind, wie man Fußball spielt und machte ihm klar, dass man in Liverpool nicht den ganzen Tag einen Fellmantel tragen muss. Doch ganz plötzlich war Dschingis und seine Familie wieder verschwunden. Sie mussten zurück in die Mongolei und nach 30 Jahren beschließt Julie ihn mithilfe des Internets zu suchen. Sensibel, schräg und lustig erzählt, thematisiert die Geschichte eine Kinderfreundschaft, die alle kulturellen Hindernisse trotzt, ohne an den passenden Stellen den Ernst zu vergessen, der zum Nachdenken anregt, jedoch niemals moralisierend wirkt. Das Buch wurde 2013 nicht nur wegen der außergewöhnlichen Erzählweise mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.

Wunder von Raquel J. Palacio (2013) – ab 10 Jahren

August, auch Auggie genannt, ist 10 Jahre alt, mutig, klug, lustig und soll nun in die fünfte Klasse kommen. Das ist nichts Ungewöhnliches für einen 10-Jährigen. Aber August ist noch nie zuvor in eine richtige Schule gegangen, denn August ist ein bisschen anders als andere. Die Kinder rufen ihm „Rattenjunge. Missgeburt. Monster“ hinterher und Ärzte nennen ihn ein „Wunder”. Weil er so oft an seinem Gesicht operiert wurde, unterrichtete ihn seine Mutter zu Hause. Aus seiner behüteten Welt gerissen, möchte er in der Schule nicht auffallen und natürlich auch kein Außenseiter sein. Doch das ist für Auggie gar nicht so einfach. In diesem Buch erzählt nicht nur Auggie von seiner Sicht auf die Dinge, sondern die Leser erfahren auch, was seine Mitmenschen denken. Durch diese Perspektivwechsel entsteht eine warmherzige, einfühlsame und wunderbare Geschichte über Freundschaft und den mutigen Kampf eines Jungen um die Akzeptanz seiner Mitmenschen.

Rico, Oskar und die Tieferschatten von Andreas Steinhöfel (2011) – ab 10 Jahren

Rico, der eigentlich Frederico heißt, braucht zum Denken etwas länger als andere. Er selbst bezeichnet sich stolz als „tiefbegabt”. Das stört den selbstbewussten Jungen aber nicht besonders. Er lebt in seiner eigenen Welt, in seinem kleinen Kosmos, in der Dieffenbachstraße in Berlin Kreuzberg und kennt sich dort wunderbar aus. Nur das Ferientagebuchschreiben fällt ihm schwer, da er immer wieder den Faden verliert. Dann aber lernt er den seltsamen und hochbegabten Oskar kennen. Die beiden geben ein komisches Paar ab – der Tiefbegabte und der Hochbegabte. Zusammen mit Oskar traut sich Rico in die große weite Welt Berlins und schon bald sind die ungewöhnlichen Freunde einem aufregendem Abenteuer auf der Spur. Rico, Oskar und die Tieferschatten ist eine lustige und gleichzeitig spannende Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft und darüber, dass jeder Fehler und jede Eigenart einen Menschen zu etwas Besonderem machen. Nicht nur die dynamische und lustige Sprache machen den Kriminalroman für Kinder aber auch für Erwachsene so lesenswert, sondern auch die Illustrationen von Peter Schössow. Das Kinderbuch wurde mit dem internationalen Buchpreis Corine ausgezeichnet.

Die Kinderbuchklassiker

Momo von Michael Ende (1973) – ab 12 Jahren

In Momo. Die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte kämpft das kleine Mädchen Momo gegen die grauen Herren ‒ Zeitdiebe, die in der Phantasiestadt Endes ihr Unwesen treiben. Sie rauben den Menschen ihre Lebenszeit, indem sie die Bewohner dazu bringen, Zeit zu sparen. In Wahrheit betrügen sie sie aber: Durch das Zeiteinsparen verlieren die Leute ihre Freude am Leben, denn bei den vielen Gedanken an das Zeitsparen, vergessen sie im Jetzt zu leben. Den grauen Herren gelingt es fast, die Welt zu erobern, da lenkt der „Verwalter der Zeit“, der große Meister Hora, ein. Er hält die Zeit an ‒ Stillstand! Indessen schickt er seine Schildkröte Kassiopeia und die mutige kleine Momo los, um gegen die grauen Zeitdiebe vorzugehen. Mit dem Deutschen Jugendbuchpreis ausgezeichnet, in Oper, Hörspiel und Film adaptiert und mit weltweit über sieben Millionen verkauften Büchern zählt Momo neben der Unendlichen Geschichte zu den erfolgreichsten Werken Michael Endes.

Karlsson vom Dach von Astrid Lindgren (1955-1968) – ab 8 Jahren

Lillebror ist ein ganz normaler siebenjähriger Junge, der mit seiner Familie in Stockholm lebt. Doch eines Tages fliegt einfach ein kleiner, lustiger Herr mitten in sein Zimmer ‒ Karlsson vom Dach, der auf dem Dach wohnt, fliegen kann und deshalb einen Propeller auf dem Rücken und einem Knopf auf der Brust hat, der Lakritze liebt und … alles kann. Denn selbsternannt ist er in allem der Beste „Ich bin, das müsst ihr glauben, der allerbeste Karlsson auf der Welt“. Die beiden freunden sich an, erleben eine Menge Abenteuer, spielen lauter Schabernack und Streiche und legen sogar Einbrecher aufs Ohr. Ein tolle Geschichte über Freundschaft, bereits mehrmals verfilmt und als Hörspiel und -buch vertont. Neben Karlsson vom Dach (1956) hat die bekannteste und erfolgreichste Kinderbuchautorin Astrid Lindgren noch zwei weitere Karlsson-Bücher verfasst: Karlsson fliegt wieder (1963) und Der beste Karlsson der Welt (1968). Alle drei sind in einer Gesamtausgabe unter dem Titel des ersten Buches Karlsson vom Dach erhältlich.

Timm Thaler oder das verkaufte Lachen von James Krüss (1962) – ab 10 Jahren

Die Geschichte von Timm Thaler spielt in den 1920er Jahren. Timm ist Waisenkind und wohnt bei seiner Stiefmutter und seinem Stiefbruder, deren Schikanen er entgeht, indem er in glücklichen Erinnerungen an seinen Vater schwelgt, der ums Leben kam, als Timm die vierte Klasse besuchte. So führen ihn diese Gedanken auch zurück zu der Pferderennbahn, die er mit seinem Vater verbindet. Dort trifft er den Baron Lefuet (Teufel), der Timm nachgeht und ihm schließlich ein Geschäft anbietet. Denn Timm hat das ansteckendste Lachen und das will Lefuet gegen die Fähigkeit, jede Wette zu gewinnen, dem kleinen Jungen per Vertrag abkaufen. Timm willigt ein und merkt zu spät, was sein Lachen ihm bedeutet. Er schmiedet einen Plan, wie er es zurückgewinnen kann und begibt sich auf eine abenteuerliche Reise. Auf der Suche schlägt er immer wieder in die verrücktesten Wetten ein, in der Hoffnung eine zu verlieren und sein Lachen so wieder zu gewinnen. Doch so einfach ist das nicht, denn sein Vertragspartner verfügt offenbar über außergewöhnliche Kräfte.

Unten am Fluss von Richard Adams (1972) – ab 12 Jahren

Watership Down, so der englische Originaltitel, ist ein Abenteuerroman und handelt von Wildkaninchen, die aus ihrem Gehege fliehen müssen. Watership Down ist ein Hügel im Norden von Hampshire und stellt den zentralen Handlungsort dar. Die düstere Prophezeiung des kleine Rammlers Fiver veranlasst ihn und seine engsten Freunde, ihr Kaninchengehege zu verlassen und sich auf die Suche nach einer neuen Heimat zu begeben. Von Fivers Bruder Hazel angeführt, müssen die Kaninchen, die weniger vermenschlicht als in vergleichbaren Geschichten sind, zahlreiche Abenteuer, Schlachten und Meuterein bestehen, um schließlich zu Freiheit und Frieden zu gelangen.

Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry (1943) – ab 8 Jahren

In Der kleine Prinz (Le petit prince, französischer Originaltitel) berichtet einleitend ein Erzähler von den Missverständnissen, die ihm als Kind mit den Erwachsenen widerfahren sind. Bei einer Notlandung in der Sahara trifft der Erzähler auf den kleinen Prinzen, der ihm seine Geschichte erzählt: dass er von einem Asteroiden stammt, auf dem er hauptsächlich Vulkane reinigte, von der eitlen Blume, die dort plötzlich wuchs und wie er sich auf den Weg machte, um Freunde zu finden. Die Suche führt ihn auch auf die Erde, wo eine Schlange seinen Weg kreuzt, er seiner Blume wieder begegnet und auf einen Fuchs trifft, der ihm das bekannte Geheimnis verrät: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“. Nachdem der kleine Prinz seine Erzählung beendet hat, ist auch der Wasservorrat des Erzählers leer getrunken. So machen sich beide auf den Weg zu einem Brunnen. Doch der kleine Prinz wird von Heimweh geplagt und geht auf der Suche nach seinem Asterioden verloren. Der kleine Prinz ‒ ein modernes Märchen gegen den Werteverfall der Gesellschaft und ein Plädoyer für Freundschaft und Menschlichkeit.

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Titelbild: ©Elena Schweitzer/shutterstock.com

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