sofatutor im Unterricht: Stationenlernen mit binomischen Formeln

Unsere Lernexpertinnen und -experten haben Beispielszenarien entwickelt, die Ihnen den Einsatz von sofatutor im Unterricht erleichtern. Mit diesem Unterrichtsentwurf für Mathematik lernt Ihre Klasse an Lernstationen die binomischen Formeln kennen.

So klappt's mit dem Lernen – jetzt im Video anschauen!

Was ist das Stationenlernen?

Beim Stationenlernen handelt es sich um eine Unterrichtsmethode, die sich bei heterogenen Lerngruppen anbietet. Die Lernenden können sich je nach Lernzweck selbstständig neues Wissen erarbeiten, vervollständigen oder vertiefen. Dazu gibt es an verschiedenen Orten innerhalb des Klassenzimmers „Lernstationen“, an denen die Schülerinnen und Schüler Aufträge zu einem Oberthema bearbeiten. Dies geschieht einzeln oder kooperativ. Die Reihenfolge, in der die Aufträge erfüllt werden sollen, muss nicht vorgegeben werden. Zur besseren Übersicht werden Laufzettel oder Fortschrittslisten ausgeteilt.

Um einen Auftrag zu erfüllen, müssen Schülerinnen und Schüler z. B. ein Video schauen und anschließend Fragen beantworten, eine Diskussion führen oder einen Versuchsaufbau vervollständigen. Die passenden Arbeitsmaterialien und Arbeitshilfen finden die Schülerinnen und Schüler an der jeweiligen Lernstation. Um die Ergebnisse festzuhalten, werden ein Arbeitsjournal oder eine Arbeitsmappe benötigt.

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Inspiration: Lehrer Josef Buchner beschreibt, wie er mithilfe von Augmented Reality und Stationenlernen das Thema „Hexenverfolgung“ im Geschichtsunterricht umsetzt.

Was braucht man, um in Stationen zu lernen?

  • Ein Lernziel und ein Oberthema
  • Einen Lernraum (z. B. das Klassenzimmer oder ein Ausflugsziel)
  • Eine Gruppe Lernender
  • Eine Lehrperson (je nach Größe der Gruppe auch mehrere)
  • Mehrere Lernstationen (feste Plätze im Raum)
  • Arbeitsaufträge mit unterschiedlichem Niveaustufen
  • Arbeitsmaterialien und Arbeitshilfen an den Lernstationen
  • Laufzettel, Leitfragen oder Fortschrittslisten zur Dokumentation der Ergebnisse
  • Arbeitsjournale oder Dokumentationsmappen für die Lernenden
  • Zeit für den Auf- und Abbau
  • Fragen zur Auswertung / Reflexion

Welche Vorteile bietet das Lernen in Stationen?

Das Stationenlernen ist optimal, um mehrere Methoden in einer Unterrichtseinheit anzuwenden. Die Lernenden erhalten einen differenzierten individuellen Zugang zum Thema. Je nach Interesse und Stärken, können sich die Schülerinnen und Schüler selbstständig durch den Lernprozess steuern. Das entdeckende/forschende Lernen wird durch diese Arbeitsmethode stark gefördert. Die Lernenden erfahren den Lernstoff auch körperlich, indem sie sich durch den Raum bewegen. Dadurch können sie den Lernstoff besser verarbeiten.

Inspiration: Die Lehrkräfte Lena Florian und Sebastian Grabow haben für den Mathematikunterricht das Konzept „Mathematiika“ entwickelt, das viele Elemente des Stationenlernens bzw. des forschenden Lernens beinhaltet.

Welche Kompetenzen werden durch das Stationenlernen trainiert?

Die Vorbereitung einer Unterrichtseinheit mit Lernstationen ist für Lehrkräfte umfangreicher als die des klassischen Frontalunterrichts. Dennoch bietet dieses Konzept, das häufig in Grundschulen eingesetzt wird, eine Reihe von Vorteilen für die Lernenden.

Die Schülerinnen und Schüler lernen durch die Stationenarbeit …

  • ihre Arbeitszeit selbst zu strukturieren.
  • eine Reihenfolge für die Bearbeitung der Aufgaben festzulegen und diese zu überprüfen.
  • sich in eine forschende Haltung zu begeben bzw. offen für Neues zu sein.
  • selbstständig Entscheidungen zu treffen.
  • miteinander zu arbeiten, um gemeinsam eine Lösung zu finden.
  • die Arbeit aufzuteilen.
  • gegenteilige Meinungen anzuhören bzw. einzubeziehen.
  • Ergebnisse zu dokumentieren.
  • Ergebnisse zu präsentieren.
  • Diskussionen zu führen.

Regeln zum Stationenlernen

Es gibt einige Faustregeln, die Lehrkräfte beachten sollten, wenn sie eine Einheit im Stationenlernen vorbereiten:

  1. Um alle Lernenden gleichermaßen abzuholen, braucht es eine Materialsammlung mit Arbeitshilfen in mehreren Niveaustufen.
  2. Um eine Station abzuschließen, sollten die Schülerinnen und Schüler maximal 20 Minuten benötigen. Dadurch können mehrere Aufträge in einer Einzelstunde / Doppelstunde erfüllt werden. Pausen sind essenziell und sollten eingeplant werden.
  3. Die Lernziele müssen von der Lehrkraft in konkrete, kleinschrittige Arbeitsaufträge übersetzt werden. Die Lernenden haben die Aufgabe, sich anhand der Aufträge ein Gesamtbild des Oberthemas selbstständig zu erarbeiten.
  4. Jeder Schüler bzw. jede Schülerin braucht einen Arbeitsplatz, um die Aufgaben in Ruhe zu bearbeiten. Das kann entweder der eigene Sitzplatz sein oder an der jeweiligen Lernstation. Für Letzteres sollten die Schülerinnen und Schüler in Rotation an den Stationen arbeiten.
  5. Die Lehrkraft gibt klar vor, wann das Hilfesystem Dann wird entweder sie selbst oder ein kundiger Mitschüler bzw. eine kundige Mitschülerin als Hilfe dazu geholt. In der Regel sollen die Lernenden aber allein arbeiten.
  6. Die Lernstationen sollten verständlich ausgeschildert sein und einen klaren Aufbau haben.
  7. Laufzettel oder Leitfragen sind unabdingbar für den Erfolg beim Stationenlernen.
  8. Auf- und Abbau gehören genau wie die Auswertung zum Stationenlernen. Dadurch übernehmen die Lernenden Verantwortung für den gesamten Lernprozess.

Welche Fragen sollten in der Auswertung / Reflexion geklärt werden?

Schülerinnen und Schüler haben zum Abschluss der Stationenarbeit die Möglichkeit, Rückmeldung zu ihren Erfahrungen im Stationenlernen zu geben. Durch die Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeitsweise erreichen sie ein tiefes Verständnis.

Inspiration: Der Physiker und Nobelpreisträger Carl Wiedman fordert ein aktives Lernen in Schulen. Dazu gibt er sieben Punkte vor. Wiedman glaubt daran, dass jeder Mensch mit der richtigen Lernmethode die Naturwissenschaften beherrschen könne.

Mögliche Fragen für die Reflexionsphase:

  • Wie lief das Stationenlernen für euch ab?
  • Wie habe ich als Lehrer bzw. Lehrerin die Stationsarbeit wahrgenommen?
  • Hattet ihr Spaß bei der Stationenarbeit?
  • Was war besonders schwierig / hat gar nicht funktioniert?
  • Gab es Aha-Momente?
  • Was hat euch besonders gut gefallen?
  • Brauchtet ihr die Arbeitshilfen, um die Aufträge zu erfüllen?
  • War das Arbeitsmaterial ausreichend?
  • Seid ihr mit euren Ergebnissen zufrieden?
  • Glaubt ihr, das Lernziel erreicht zu haben? Wenn ja, warum? Falls nein, warum nicht?
  • Was sollten wir beim nächsten Mal anders machen?
  • Gibt es Vorschläge für weitere Stationen/Themen?

Beispiel: Stationenarbeit „binomische Formeln“ im Matheunterricht

Alle Vorschläge und Materialien für die Lernstationen haben wir in praktischen Handreichungen für Sie zum kostenlosen Download bereitgestellt.

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sofatutor-im-Unterricht-Mathe.pdf (Dateigröße: 1MB)

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Grundszenario: Die binomischen Formeln werden in der Klassenstufe 8 behandelt. Die Klasse ist sehr heterogen. Es bietet sich ein binnendifferenzierter Unterricht an.

Ablauf:
Zu Beginn der Stunde wird die Einstiegssequenz des sofatutor-Videos zum Thema „binomische Formeln“ gezeigt. So haben alle Schülerinnen und Schüler die gleichen Startvoraussetzungen.

Im Verlauf der Stunde erschließen sich die Schülerinnen und Schüler an Lernstationen den Themenbereich. Sie lösen selbstständig Aufgaben. Dazu stehen ihnen unterschiedliche Lernhilfen zur Verfügung wie z.B. ein Tablet mit einer voreingestellten Videosequenz.

Zum Abschluss wird der Erarbeitungsteil des Videos zu den binomischen Formeln gezeigt. So beendet die Lehrerin oder der Lehrer die Stunde mit einem einheitlichen Wissenstand aller Schülerinnen und Schüler. Die Ergebnisse werden durch Wiederholung gesichert.

Hausaufgabe:
Als Hausaufgabe können die Schülerinnen und Schüler die interaktiven Übungen lösen und somit ihr Wissen vertiefen.



Hier sehen Sie den Ablauf einer solchen Stunde noch einmal in einem Video zusammengefasst.

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Im zweiten Teil der „sofatutor im Unterricht“-Reihe zeigen wir einen Themeneinstieg für das Thema „Freie Erörterungen“ mit sofatutor im Deutschunterricht. Im dritten Teil folgt eine umgedrehte Unterrichtsstunde im Biounterricht.

Titelbild: ©cristovao/shutterstock.com