Brainstorming – Ideenfindung auf Knopfdruck

Unsere Redaktion macht für Sie gerne mal ein Brainstorming für spannende Themen. Dann stellen wir uns bei einem Gewitter draußen vor die Tür und denken nach, bis uns die Köpfe rauchen und der Sturm vorüber ist. Das glauben Sie nicht? Gut so! In diesem kleinen Einblick zur Kreativitätstechnik „Brainstorming“ erfahren Sie, wofür Brainstorming wirklich gut ist und was genau dabei passiert.

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Die Idee zur beliebten Methode des Brainstormings hatte der US-amerikanische Autor Alex F. Osborn in den 30er Jahren. Für Osborn galt die schlichte Devise: „Keine Kritik!“. Was das heißt? Ganz einfach: Osborn war der Ansicht, dass negative Kritik jegliche Entfaltung der Kreativität verhindere. Sein Ziel war es, mit Brainstorming den Fokus weniger auf qualitative, sondern primär auf quantitative und spontane Einfälle zu legen. Es dürfen also während des „Brainstormings“ die verrücktesten Ideen aufkommen. Ob und wie sie am Ende realistisch umgesetzt werden können, darüber macht man sich einfach später Gedanken. Brainstorming eignet sich am besten dazu, komplexe Problemlösungen oder Maßnahmen für bestimmte Ziele zu finden. Ein großer Vorteil dabei ist, dass diese Methode sich einfach handhaben lässt und keinen großen Kostenaufwand erfordert.

Durchführung und Tipps

Bevor es losgeht, finden sich alle Beteiligten in einer lockeren und entspannten Atmosphäre zusammen. Das kann ein Besprechungsraum, aber auch mal ein Café im Park sein. Sobald der Startschuss zum Brainstorming gefallen ist, wirft jeder spontan seine Ideen in die Runde. Mit den folgenden sieben Regeln können auch Sie ein erfolgversprechendes Brainstorming durchführen:

Ziel festlegen

Was exakt möchten Sie herausfinden? Wollen Sie ein Problem lösen, ein Konzept entwickeln oder einfach Themen suchen? Ein klares Ziel hilft, um festzustellen, für welchen Zweck das Brainstorming erfolgt.

Zeit einschränken

Es sollte auf jeden Fall ein Minimum von zehn Minuten pro Brainstorming-Runde eingeplant werden. Abhängig von der Problemstellung kann es aber auch bis zu einer halben Stunde dauern.

Gruppenleiter bestimmen

Der Gruppenleiter soll die Brainstorming-Runde leiten. Er treibt an und ermutigt die Teilnehmer beim kreativen Prozess. In der Firma muss das nicht zwangsläufig der Vorgesetzte sein. Im Gegenteil! Die Hemmschwelle sinkt, wenn es auch mal ein Kollege übernimmt.

Anzahl der Teilnehmer

Damit das Brainstorming auch effektiv ist, sollten wenigstens fünf, höchstens aber zehn Personen daran teilnehmen.

Ideen dokumentieren

Ebenso wie ein Gruppenleiter, sollte anfangs auch eine Person bestimmt werden, die ausschließlich für das stichwortartige Dokumentieren der genannten Ideen zuständig ist. Um den Ideenfluss für alle sichtbar festzuhalten, bietet sich ein Flipchart an.

Ideen bewerten

Im Anschluss an das Brainstorming geht die Gruppe noch einmal durch die vorgeschlagenen Ideen, um sie zu sortieren und zu bewerten. Da sich das oft als ziemlich aufwendig erweist, müssen nicht zwangsläufig alle Teilnehmer mitmachen.

Ergebnis festhalten

Nachdem alle Ideen gesichtet und ausführlich bewertet wurden, geht es an die klare Definition und Problemlösung der favorisierten Idee.

Außergewöhnliche Technik – Geteilte Meinungen

Wie so oft, scheiden sich auch bei dieser kreativen Methode die Geister. Diverse Psychologen behaupten beispielsweise, dass Brainstorming die Kreativität eher einschränkt anstatt sie anzuregen. Zudem wird kritisiert, dass die Gefahr besteht, schnell vom Thema abzuschweifen und damit sogar gruppendynamische Konflikte zu fördern. Neben diesen eher skeptischen Positionen findet man aber auch befürwortende Stimmen: z. B. von Psychologen der Universität Groningen. Diese behaupten, dass etwa 80 Prozent der Menschen denken, dass sie in einer Gruppe mehr leisten und kreativer sein können.

Spannende Alternativen

Nicht zuletzt aufgrund der Kritikpunkte entstanden in den letzten Jahren viele Abwandlungen des klassischen Brainstormings. Beispielsweise das elektronische Brainstorming. Der Prozess der gemeinsamen Ideenfindung findet dabei online statt. Das spart Reise- und Zeitkosten und ermöglicht gleichzeitig eine automatische Dokumentation des Ganzen.

Außerdem gibt es das sogenannte Brainwriting. Hier wird nicht miteinander gesprochen – sondern geschrieben. Die Ideen werden also gleich aufgeschrieben und gehen so im „Eifer des Gefechts“ nicht verloren. Außerdem muss hier nicht nur ein Einziger protokollieren.

Was tun, wenn’s hakt?

Wenn das klassische Brainstorming einmal stockt und die Ideen einfach nicht fließen, kann eine Erweiterung in Form des ABC-Brainstormings eingesetzt werden. Dabei werden die Buchstaben von A bis Z untereinander auf einem Flipchart notiert. Daraufhin wird von jedem Teilnehmer nacheinander zu jedem Buchstaben ein thematisch passendes Schlagwort genannt. Der Gruppenleiter notiert die Begriffe. Danach kann zusammengefasst, hinterfragt, selektiert oder verfeinert werden. Problematisch bei dieser Methode ist, dass gegebenenfalls manche Ideen nicht genannt werden, da die Buchstaben bereits vergeben sind.

Ergebnis: über 100 Ideen in 20 Minuten

Mit Hilfe eines produktiven Brainstormings können in etwa 20 Minuten locker mehr als 100 Ideen zusammenkommen. Diese „Roh-Sammlung“ kann durch weitere Arbeitsschritte geordnet, bewertet, ausdifferenziert und ausgearbeitet werden. Selbst, wenn sich danach nur zwei Prozent als brauchbar und weiterführend erweisen: In den meisten Fällen lohnt sich der vergleichsweise geringe Aufwand und bringt außergewöhnliche und geniale Ideen zutage!

Titelbild: ©iStock.com/drante

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