Studie: Social Media führt nicht zu schlechteren Noten

Wenn das Kind nur noch vor Instagram, Snapchat oder Facebook hängt, müssen die Noten zwangsläufig in den Keller gehen. Oder?

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Neue Untersuchung der Uni Würzburg

Kommunikationspsychologinnen und -psychologen haben untersucht, ob sich das Nutzungsverhalten der sozialen Netzwerke auf die Schülerleistungen auswirkt. Dazu führten sie eine Meta-Studie durch. Das bedeutet, dass sie eine Reihe von Studien zu dem Thema Social Media und Noten zu einer großen Gesamtuntersuchung zusammengefasst haben, um erstmals eindeutige Schlüsse ziehen zu können. 59 Studien, die insgesamt weltweit rund 30.000 Jugendliche im Alter von 13 bis 22 Jahren untersuchten, wurden dafür eingehend ausgewertet.

Vier Erkenntnisse zum Verhältnis Social Media und Noten

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Markus Appel, Psychologe und Inhaber des Lehrstuhls für Medienkommunikation an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) in Würzburg, konnten insgesamt vier Erkenntnisse aus ihrer Untersuchung ziehen. Diese veröffentlichten sie im Februar 2018:

  1. Schülerinnen und Schüler, die sich stark über schulbezogene Themen, z. B. per WhatsApp, austauschen, zeigen leicht bessere schulische Leistungen.
  2. Jugendliche, die sich viel mit Instagram und Co. beschäftigen, während sie lernen oder Hausaufgaben machen, bringen leicht schlechtere Leistungen als andere Schülerinnen und Schüler. Diese Form des Multitaskings scheint also eher ablenkend zu wirken.
  3. Wenn Jugendliche sehr viel Zeit in sozialen Netzwerken verbringen, haben sie etwas schlechtere Schulnoten. Dieser negative Effekt fällt allerdings nur sehr gering aus.
  4. Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich trotz einer intensiven Nutzung sozialer Netzwerke nicht weniger mit dem Schulstoff. Die Lernzeit bleibt gleich. Es gibt also keinen wissenschaftlich gesicherten Beleg dafür, dass soziale Medien den Schülerinnen und Schülern wertvolle Zeit für die Vorbereitung auf die Schule stehlen.

Weitere Ansätze zum Social-Media-Verhalten von Jugendlichen

„Horrorszenarien über die mutmaßlich fatalen Auswirkungen von sozialen Netzwerken auf schulische Leistungen sind unbegründet“, so Professor Markus Appel, der die Untersuchung leitete. Zu klären sei noch, ob Schülerinnen und Schüler, die sich oft in den sozialen Netzwerken einloggten, schlechtere Noten bekämen oder ob sich schlechtere Schülerinnen und Schüler einfach häufiger in den sozialen Netzwerken aufhielten. Dieser Zusammenhang von Ursache und Wirkung konnte durch die Untersuchung nicht eindeutig geklärt werden, so die Studienmacherinnen und -macher. Auch wenn es bislang keinen Nachweis für einen negativen Effekt von Instagram und Co. auf die Schülerleistungen gibt, rät Psychologe Appel dazu, dass sich Eltern mit den sozialen Netzwerken, in denen sich ihre Kinder aufhielten, auseinandersetzen sollten: „Je vorurteilsfreier Eltern an die Online-Aktivitäten herangehen, desto erfolgreicher ist der Austausch mit den Kindern“.

WhatsApp ist in Deutschland weiter Spitzenreiter

In einer Umfrage von 2016 wurden Jugendliche aufgefordert, die Social-Media-Apps zu benennen, die sie am häufigsten nutzen. WhatsApp ist hierbei mit 91 Prozent vor YouTube mit 56 Prozent und Instagram mit 52 Prozent an der Spitze. Facebook sinkt in der Nutzung der Jugendlichen hingegen seit Jahren kontinuierlich und kam 2016 nur noch auf 32 Prozent als am häufigsten genutzte App.

Titelbild: © Samuel Borges Photography/shutterstock.com

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