Eltern und der Mental Load: Wer macht wie viel im Haushalt?

„Fifty-fifty, ist doch klar!“, meinen viele Eltern, wenn es um das Aufteilen der täglichen Aufgaben im Haushalt geht. Leider sieht die Realität häufig anders aus.

So klappt's mit dem Lernen – jetzt im Video anschauen!

Die erfolgreiche Bloggerin Patricia Cammarata stellt in ihrem Beitrag „Aufgaben wirklich gleichberechtigt teilen“ die Forderung, den Haushalt endlich gerecht und gleichberechtigt aufzuteilen. Was meint sie damit?

Mental Load

Es geht ihr dabei um die Verringerung der Mental Load für Mütter. Der Begriff „Mental Load“ beschreibt das Verantwortungsgefühl, das viele Mütter empfinden, wenn es um die Aufgaben im Haushalt geht. Also nicht nur eine Aufgabe zu übernehmen und auszuführen, sondern auch vorausschauend zu planen und zu handeln: Wann muss in der nächsten Woche gewaschen werden? Wann muss der Einkauf gemacht werden? Am Wochenende kommt Besuch, da sollte das Bad vorher geputzt werden. Wann müssen die Kinder das nächste Mal zum Arzt? usw.

Solche planerischen Herausforderungen, die weit über die reine Umsetzung hinausgehen, sind zwar unsichtbar, benötigen aber trotzdem ein hohes Maß an Planungsgeschick, Konzentration und vor allen Dingen Zeit. Daher sind sie für viele Menschen auch fast genauso anstrengend wie die eigentliche Tätigkeit.

Konsequenzen der Mental Load

Patricia Cammarata beschreibt weiter, wie sie versuchte, die Anstrengung aus Dreifachbelastung von Kindererziehung, Arbeit und Organisation zu verringern, indem sie einfach alles strich, was sie als unnötige Zusatzbelastung empfand: Das Treffen mit Freundinnen und Freunden, Spielplatzdates, Kuchen backen oder Bastelnachmittage.

Das Problem bei der Mental Load ist, dass der Partner oder die Partnerin zwar die Hilfe im Haushalt und bei Familienterminen anbietet, aber erst, wenn er bzw. sie dazu aufgefordert wird. Die Mutter hat als „Managerin der Familie“ die Hauptlast zu tragen, muss die Verantwortung übernehmen, wenn bei der Planung mal was schiefgeht oder vergessen wird und muss auch sicherstellen, dass übertragene Aufgaben wirklich ausgeführt werden.

Mögliche Reaktionen auf eine Überbelastung

Wer eine ähnliche Überbelastung durch die Planung und Organisation des Familienalltags empfindet, sollte diese vier Tipps ausprobieren, um eine Verbesserung zu erreichen.

1. Mental Load verschriftlichen oder verbildlichen

Dabei schreiben Sie für einen Zeitraum von wenigen Tagen (zwischen ein bis drei Tagen) auf, was sie jeweils planen, vorbereiten oder organisieren mussten und in welchen Bereich das fällt: Kind, Familie, Eigenes, Sonstiges. Jedes Kind bekommt dabei einen eigenen Abschnitt. Unter dieser Oberkategorie kann es z. B. bei „Kind“ nachfolgend um die Schule, die sozialen Aktivitäten, das Essen oder die Kleidung gehen.
Markieren Sie dann ehrlich, welche Dinge davon Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin übernimmt und was sie selbst übernehmen. Bitten Sie Ihren Partner bzw. Ihre Partnerin, das Gleiche zu tun.

2. Mit dem Partner bzw. der Partnerin sprechen

Gehen Sie im nächsten Schritt gemeinsam mit Ihrem Partner bzw. Ihrer Partnerin die einzelnen Punkte durch. Ist Ihre Einschätzung korrekt oder haben Sie eventuell Aspekte vergessen? So erstellen Sie gemeinsam eine Bestandsaufnahme, was alles an Mental Load in Ihrer Familie vorherrscht.

Besprechen Sie im nächsten Schritt, bei welcher Aufgabe Sie sich eine Entlastung wünschen und was vielleicht clever kombiniert werden könnte.

3. Wöchentliches Familien-Meeting vereinbaren

Regelmäßige Familientreffen helfen, um die folgende Woche vorzubereiten und ggf. offene Punkte in der Organisation aufzudecken. Setzen Sie sich mit Ihrem Partner bzw. Ihrer Partnerin zusammen und gehen Sie gemeinsam durch die Aufgaben, die nicht in regelmäßigen Abständen von einem von Ihnen übernommen werden. Sind die Kinder alt genug, sollten auch sie zu den Familientreffen dazugeholt werden. So lernen sie schrittweise, welche Aufgaben sie übernehmen können und wo sie auch eine Entlastung für die Eltern anbieten können.

4. Wie ist es gelaufen?

Ebenso kann man nach einer Zeit auch darüber sprechen, wie es mit der Neuverteilung der Organisation und Planung lief: Welche Abläufe könnten verbessert werden und was lief super? Gibt es neue Aufgaben, die unerwartet hinzukamen oder die wegfielen? Gibt es Aufgaben, die man vielleicht übernehmen oder abgeben möchte? Im Gespräch können alle ihre ehrliche Meinung einbringen, ohne dass es zu einer Konfliktsituation kommt. Ein gegenseitiges Verständnis wird aufgebaut bzw. gefestigt. Sie und Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin erfahren die Wertschätzung durch den anderen und auch die Kinder können sich entsprechend einbringen. Dadurch erleben sie regelmäßige Bestätigungen und Erfolge. Natürlich dürfen sich die Familienmitglieder auch unabhängig von diesen Reflexionen loben und ihre Anerkennung aussprechen, wenn etwas toll lief. Aber die Reflexion hilft, die Planung auf die Realität abzustimmen.

Am Anfang ergibt es Sinn, die einzelnen Aufgaben wirklich auf ihre Kleinteile herunterzubrechen, um zu sehen, wie groß die Mental Load jeweils ist. Im Laufe der Zeit sollten sich diese Aufgaben jedoch immer besser einschätzen und aufteilen lassen.

Titelbild: © Kaspars Grinvalds/shutterstock.com

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