Wie wir Mütter regelmäßig versagen – in den Augen anderer jedenfalls …

„Waaas, so machst du das? Um Himmels willen!“ Wenn es um Kinder geht, wollen alle mitreden. Und tun es leider auch. Dabei brauchen Mütter das genaue Gegenteil, findet Mama Lisa von Stadt Land Mama.

So klappt's mit dem Lernen – jetzt im Video anschauen!

Ganz deutlich sichtbar prangt er auf meiner Stirn, seit ich Mutter bin: der Stempel „Bitte, bitte berate und beurteile mich!“ Ach, was sage ich? Nicht erst seit ich Mutter bin. Seit ich überhaupt einen ersten Gedanken daran verloren hatte, eventuell mal Kinder zu bekommen.

„Am besten fängst du direkt mit Folsäure-Tabletten an, sonst kriegt dein Kind einen offenen Rücken.“ Oder: „Du weißt aber schon, dass ihr nicht zu oft Sex haben dürft, sonst leidet die Qualität des Spermas“, wurde mir da schon „zwinkernd“ geraten.

Und wenn das Bienchen dann zum Blümchen gefunden hat und sich der Bauch zum ersten Mal wölbt, dann wird es noch intensiver. Was wir alles nicht essen dürfen! Was wir alles falsch machen können! „Du fährst noch Fahrrad? Um Himmels willen!“  – „Du willst noch verreisen mit dem Bauch? Oje, oje.“

Man erwartet Kinder und plötzlich wollen alle mitreden

Und das geht ja so weiter: Kurz vor der Geburt hältst du mit deinen Absichten möglichst hinterm Berg, denn: „Du hast doch nicht ernsthaft vor, im Geburtshaus zu entbinden?“ Oder noch krasser: „… zu HAUSE?“

Nur um das klar zu stellen: Ich weiß, dass es sinnvoll ist, keinen Alkohol in der Schwangerschaft zu trinken. Ich weiß, dass es gewisse Regeln gibt, die zum Gedeihen eines Kindes dazugehören. Was ich mich aber wirklich, wirklich ernsthaft frage: Wem soll denn diese verrückte Panikmache helfen?

Seit wann sehen so viele überall nur noch Gefahren? Warum durften wir vor den Kindern noch Entscheidungen selbst fällen – gehören aber, sobald wir Mütter sind, plötzlich zum Allgemeingut, bei dem alle Außenstehenden ungefragt mitdiskutieren dürfen?

Zurück zur guten Hoffnung, bitte!

Ich wünsche mir ein Zurück zur guten Hoffnung in der Schwangerschaft! Ich wünsche mir Freudenapplaus und Rührungstränen. Ich wünsche mir Beistand und Unterstützung, in dem, was Mütter für gut halten, oder zumindest respektvolle Zurückhaltung.

Als ich nur anderthalb Jahre nach der Geburt meines ersten Kindes wieder schwanger wurde – und das auch noch mit Zwillingen – da durfte ich die Panikmache noch einmal hoch zwei erleben.

„Zwillinge? Freu dich mal nicht zu früh, einer geht doch bestimmt noch ab.“ Oder: „Oh, Zwillinge kommen doch immer als Frühchen zur Welt! Schau dir zur Vorbereitung am besten schon mal eine Frühchenstation an.“ Hallo? Bis gerade war ich guter Hoffnung.

Unsere Zwillinge haben es dann tatsächlich allen gezeigt. Keiner „ging ab“. Allein diese Formulierung gehört unter Strafe gestellt! Und tatsächlich kamen sie vollentwickelt mit jeweils drei Kilo in der 39. Woche zur Welt. Und die Sorgen, die man mir hatte einreden wollen? Umsonst.

Ich bin ein optimistischer Mensch und möchte das auch bleiben. Ich möchte fröhlich schwanger sein, mutig gebären und mündig Kinder großziehen.

Wie du es machst, du machst es falsch

Aber leider geht es mit den Kindern ja erst richtig los: „Das Kind braucht aber ein Mützchen“ – „Das Kind hat aber Hunger“ – „Das Kind braucht aber Creme XY.“ „Bist du dir sicher, dass der Kinderwagen einem Salto mit doppeltem Crash standhält?“ – „Meinst du nicht, das Baby erstickt im Familienbett?“ – „Ist die Luftzirkulation in der Babytrage überhaupt problemfrei zu garantieren?“

Man könnte meinen, man hätte es mit einer Handgranate zu tun, die jederzeit explodieren könnte. Das Schlimme ist: Beim ersten Kind sind wir ja alle Anfängerinnen im Metier. Wir wissen nicht, wie das alles geht, weil das Baby schließlich nicht mit Bedienungsanweisung zur Welt kam. Da kreisen die eigenen Gedanken permanent: „Plane ich wirklich eine viel zu frühe Rückkehr in den Job?“ – „Müsste ich wirklich alle Kinderzimmer-Girlanden wegen der Strangulierungsgefahr abhängen?“ – „Müsste ich härter oder weicher oder sanfter sein?“

Bis gerade dachten wir noch, wir könnten unserer Intuition vertrauen. Doch dann kommen die Stimmen von außen. Und so sehr wir uns vornehmen, sie nicht zu nah an uns ranzulassen, so beschäftigen sie uns dann doch an Tagen, an denen mal wieder alles schiefzulaufen scheint.

Was Mütter viel eher brauchen als ungebetene Ratschläge

Wäre es da nicht viel schöner, einer Mama einfach einen Kaffee gegen die Müdigkeit auszugeben? Ihr eine Suppe zum Krafttanken zu kochen? Ihr mal Blumen mitzubringen für alles, was sie da so leistet? Sie mal kräftig in den Arm zu nehmen oder das Baby zu halten, wenn sie mal kurz duschen will? Das würde eine Mutter stärken!

Das würde sie zu den Kräften kommen lassen, die es ihr erlauben, die Mutter für ihr Kind zu sein, die sie nämlich sein könnte, wenn sie nicht dauernd von außen hören würden, wie sehr sie mit all ihren Entscheidungen eigentlich den ganzen Tag versagt.

Es ist Zeit, dagegen anzuhalten und diesen Trend zu stoppen. Und deswegen sage ich es hier gerne und einfach mal ganz laut: „Egal, wie du es machst, du machst das super! Denn du – und niemand anders – bist die beste Mutter für dein Kind!“

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