Die Lernroutinen von Millionären wie Bill Gates, Elon Musk und Co.

Die erfolgreichsten und mächtigsten Menschen haben eine Sache gemeinsam: Sie wissen, wie man effektiv lernt. Das verraten sie über ihre Techniken.

Bill Gates – Mehr als Bücher lesen

„There’s never been a better time to be alive if you’re curious.“

Der Mitgründer von Microsoft und einer der reichsten Menschen der Welt liest unheimlich gern. Ungefähr 50 Bücher schafft er pro Jahr. Dabei liest er alles, von Ratgebern zur Meditation bis zu technischer Fachliteratur über Drohnen.

Dabei hält er einen Typ von Büchern mittlerweile für überholt: Lehrbücher. In einem Statement vom Februar 2019 sagt er:

„Ich lese selbst viele Lehrbücher. Aber ich finde, dass es eine ziemlich begrenzte Art ist, um etwas zu lernen. Selbst der beste Text kann nicht vorahnen, welche Theorien du leicht verstehst und bei welchen du mehr Hilfe brauchst“. Software kann das Lernen viel dynamischer gestalten, findet Gates.

Daher gibt Bill Gates auch eine 5-Schritte-Anleitung, wie Schülerinnen und Schüler lernen sollten:

1.       Einen Text zum Thema lesen

2.       Ein unterhaltsames Erklärvideo schauen

3.       Ein Spiel spielen, das die Theorie aufgreift

4.       Ein paar Übungen lösen → direktes Feedback bekommen

5.       Die Übungen zu den Schritten wiederholen, die noch Fehler enthielten

Bill Gates findet, dass es heute viel spannender ist, sich neues Wissen anzueignen: „Wenn ich als Kind außerhalb der Schule etwas lernen wollte, musste ich in meiner Enzyklopädie nachlesen. Heute muss ich dafür nur online gehen.“ Damit verändert selbst einer der bekanntesten Bücherwürmer der Welt seine Einstellung zum Lernen: Er kombiniert seine Liebe zu Texten mit den vielfältigen Möglichkeiten interaktiver Übungen und Simulationen und erfasst neue Inhalte tiefgehender und nachhaltiger.

Elon Musk – Immer neugierig bleiben

„I think that’s the single best piece of advice: constantly think about how you could be doing things better and questioning yourself.“

Der Gründer von PayPal, Tesla und dem Weltraumunternehmen SpaceX ist ein wahrer Hansdampf in allen Gassen. Dabei war der Südafrikaner Elon Musk in seiner Schulzeit oft das Opfer von Mobbingangriffen. Doch davon hat er sich nicht unterkriegen lassen. Bereits mit zehn Jahren lernte Elon Musk Programmiersprachen und entwickelte eigene Videospiele, die er damals noch für 500 Dollar an eine Computerzeitschrift verkaufte.

Fun Fact: Obwohl Elon Musk sehr klug und wissbegierig ist, brach er sein Promotionsstudium an der Stanford-Universität für Physik nach nur zwei Tagen ab, um stattdessen sein erstes Internetunternehmen mit 2000 US-Dollar Startkapital zu gründen: Zip2. Nach nur vier Jahren verkaufte er das Unternehmen für  307 Millionen US-Dollar. Und das war noch vor PayPal, Tesla und Co.

Elon Musk weiß also, wie man sich Fähigkeiten aneignet und diese effizient nutzt. So sieht seine Lernroutine aus:

1.      Eigne dir Wissen aus unterschiedlichen Bereichen an

Schon Elon Musks Mutter beschreibt, dass ihr Sohn als Kind seine Nase ständig in Büchern hatte. Dabei schränkt sich Elon Musk thematisch nicht ein, sondern lernt gern in möglichst vielen Bereichen etwas dazu. Warum? Durch den Wissenstransfer von einem Themengebiet auf den anderes entstehen schnell neue Ideen. Und diesen Transfer wandte Elon in der Vergangenheit schon oft an: So kombinierte er z. B. sein Wissen über Software und Wirtschaft, um die Bezahlfirma PayPal zu gründen.

2.      Umgib dich mit intelligenten Menschen

Du willst etwas Neues lernen? Sei clever – lerne von denjenigen, die bereits Expertinnen und Experten auf dem Gebiet sind. Als Elon Musk anfing, sich für Raumfahrt zu interessieren, stellte er den Raketeningenieur Tom Mueller ein, der ein Experte für Raketenantrieb ist. Musk lernte so viel er konnte von Mueller.

So konnte er schließlich sein Raumfahrtunternehmen SpaceX gründen. Dieses übernimmt mittlerweile die Spaceshuttle-Fahrten für die Nasa und will bald eine Art Raumfahrttourismus anbieten.

3.      Stell dir dein Wissen als einen Baum vor

Elon Musk wurde mal gefragt, wie er es schafft, so schnell zu lernen. Er antwortete:

„Es ist wichtig, sich Wissen als eine Art semantischen Baum vorzustellen – stelle sicher, dass du die grundlegenden Prinzipien verstehst, also den Stamm und die großen Zweige, bevor du dich mit den Blättern/Details befasst – sonst hast du nichts, woran du sie aufhängen kannst.“

Elons Tipp: Befasse dich also erst mit den Grundlagen, ehe du dich auf weitere Unterthemen spezialisierst. So lernte Elon Musk auch erst die physikalischen Grundlagen der künstlichen Intelligenz und des Maschinenbaus kennen. Dann erst konnte er die beiden Fachbereiche miteinander verknüpfen und auf dieser Basis seine Unternehmen gründen.

Meg Whitman – Das Ziel immer vor Augen

„Do what you love and success will follow. Passion is the fuel behind a successful career.“

Die geborene New Yorkerin ist heute eine der reichsten Frauen der Welt. Bis dato war sie bei einer ganzen Reihe großer Unternehmen Geschäftsführerin, darunter Hewlett-Packard und eBay. Ihre Karriere begann Meg Whitman in der Marketingabteilung bei Procter & Gamble, die Kosmetikprodukte vertreiben.

So viel wie möglich in kurzer Zeit lernen

Ihre Strebsamkeit und Hartnäckigkeit ließen Meg Whitman immer weiter aufsteigen und sie hatte dabei immer ein klares Ziel vor Augen: „Hole dir so viel Input wie möglich in so wenig Zeit wie möglich.“

Egal, welche Aufgabe, Meg Whitmans Lernroutine zeichnet sich dadurch aus, dass sie perfekt vorbereitet sein will. Und das natürlich in möglichst kurzer Zeit. Also nutzt sie alle Ressourcen, die ihr zur Verfügung stehen, lernt so nah an der Fragestellung wie möglich und lässt sich nicht durch ihre eigenen Vorannahmen beeinflussen.

Von der Mini-Firma zum Börsenunternehmen

Eine ihrer größten Errungenschaften ist, dass Meg Whitman Mitte der Neunziger Jahre eBay, damals noch ein kleines Unternehmen mit 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, in nur drei Jahren an die Börse führte und damit zur ersten Milliardärin des Internetzeitalters wurde. Für ihre einflussreichen Bestrebungen wurde sie 2014 vom Time Magazine zu einer der 100 einflussreichsten Personen der Welt gewählt.

Fazit: Du siehst, alle diese Menschen haben klein angefangen. Aber durch ihre Zielstrebigkeit und ihren Willen, stets etwas Neues zu lernen, sind sie zu den einflussreichsten Menschen der Welt aufgestiegen. Was sind also deine Lernziele?