Satzglieder bestimmen – so erklären Sie es Ihrem Kind
Welche Satzglieder gibt es in einem Satz? Und wie erkennt man sie? Hier erfahren Sie anschaulich erklärt, wie Ihr Kind die Satzglieder bestimmt.
Was ist der Unterschied zwischen Satzgliedern und Wortarten?
Oft werden Satzglieder und Wortarten verwechselt, denn die Begriffe sind sich manchmal ähnlich, z. B. Adverb (Wortart) und Adverbiale (Satzglied).
Wortarten sind die Elemente der Sprache: Mit ihnen wird jedes einzelne Wort kategorisiert. Hier lesen Sie, welche Wortarten es gibt und wie Ihr Kind diese bestimmen kann. Satzglieder hingegen sind die Elemente eines Satzes: Ein Satz besteht aus mehreren Satzgliedern. Satzglieder bestehen aus verschiedenen Wörtern (bzw. auch Wortarten) oder Wortgruppen. Diese übernehmen in einem Satz eine bestimmte Aufgabe.
So bestimmt Ihr Kind die Satzglieder
Um die verschiedenen Satzglieder zu bestimmen, muss Ihr Kind die richtigen Fragen stellen.
Das Subjekt bestimmen
Das Subjekt in einem Satz zeigt an, wer oder was etwas tut. Es kann aus einem Wort oder mehreren Wörtern bestehen. Um das Subjekt eines Satzes zu bestimmen, stellt man die Frage „Wer oder Was?“.
Satz | Frage | Subjekt |
---|---|---|
Sie lachen laut. | Wer oder was lacht laut? | Sie |
Am Sonntag haben Klaus und Ben Fußball gespielt. | Wer oder was hat am Sonntag Fußball gespielt? | Klaus und Ben |
Über Vulkane können die kleinen Schüler im Buch lesen. | Wer oder was kann im Buch über Vulkane lesen? | die kleinen Schüler |
Dass du gestern da warst, hat mich gefreut. | Wer oder was hat mich gefreut? | Dass du gestern da warst |
Gestern lief im Fernsehen ein doofer Film. | Wer oder was lief gestern im Fernsehen? | ein doofer Film |
Das Prädikat bestimmen
Das Prädikat gibt an, was das Subjekt tut/tat. Es kann aus einem oder mehreren Teilen bestehen. Nach dem Prädikat fragt man mit der Frage: „Was tut das Subjekt?“ oder „Was geschieht/passiert?“.
Satz | Frage | Prädikat |
---|---|---|
Sie lachen laut. | Was tun sie? | lachen |
Wenn Ben und Klaus ausgehen, tanzen sie viel. | Was tun Klaus und Ben? | ausgehen; tanzen |
Über Vulkane können die Schüler im Buch lesen. | Was tun die Schüler? | können […] lesen |
Ich habe die Bücher aus dem Keller geholt. | Was tat ich? | habe […] geholt |
Es regnet in Strömen | Was tut es? | regnet |
Objekte bestimmen
Das Objekt ist das Satzglied, auf das sich das Subjekt bezieht. Es ergänzt das Prädikat. Man unterscheidet zwischen dem Genitivobjekt, dem Dativobjekt, dem Akkusativobjekt und dem Präpositionalobjekt. Um das Objekt und die spezielle Form des Objekts zu bestimmen, gibt es verschiedene Fragestellungen. Ein Satz kann mehrere bzw. verschiedene Objekte beinhalten.
Tipp: Schauen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind das passende Erklärvideo auf sofatutor an! Hier wird alles zum Objekt anschaulich erklärt. Mithilfe der interaktiven Übung kann Ihr Kind anschließend sein Wissen überprüfen.
Das Genitivobjekt
Das Genitivobjekt antwortet auf die Frage „Wessen?“.
Satz | Frage | Genitivobjekt |
---|---|---|
Klaus beschuldigt Ben, die Gitarre kaputt gemacht zu haben. | Wessen beschuldigt Ben Klaus? | die Gitarre kaputt gemacht zu haben |
Ich erinnere mich der schönen Jahre. | Wessen erinnere ich mich? | der schönen Jahre |
Das Akkusativobjekt
Um das Akkusativobjekt zu erkennen, fragt man nach „Wen oder Was?“.
Satz | Frage | Akkusativobjekt |
---|---|---|
Lilly schenkt Marion eine bemalte Tasse. | Wen oder was schenkt Lilly Marion? | eine bemalte Tasse |
Klaus und Ben sehen sich einen gruseligen Film im Kino an. | Wen oder was sehen sich Klaus und Ben im Kino an? | einen gruseligen Film |
Das Dativobjekt
Nach dem Dativobjekt fragt man mit „Wem?“.
Satz | Frage | Dativobjekt |
---|---|---|
Lilly schenkt Marion eine bemalte Tasse. | Wem schenkt Lilly eine Tasse? | Marion |
Ich helfe meinen kleinen Freunden. | Wem helfe ich? | meinen kleinen Freunden |
Das Präpositionalobjekt
Ein Präpositionalobjekt erkennt man, wenn man nach „Auf wen/was“, „Worauf?“, „Woran?“, „Wofür?“, „Worüber?“, „Wovor?“ usw. fragt.
Satz | Frage | Präpositionalobjekt |
---|---|---|
Lilly spielt sehr gern auf ihrer Geige | Worauf spielt Lilly sehr gern? | auf ihrer Geige |
Ich warte auf meinen Freund. | Auf wen warte ich? | auf meinen Freund |
Ben fürchtet sich im Dunkeln vor Monstern. | Wovor fürchtet sich Ben? | vor Monstern |
Die adverbialen Bestimmungen (Adverbiale) erkennen
Die adverbialen Bestimmungen im Satz zeigen an, wo, wann, warum und unter welchen Bedingungen etwas getan wird/wurde bzw. etwas geschieht. Dabei unterscheidet man zwischen dem Kausaladverbial, dem Lokaladverbial, Modaladverbial und dem Temporaladverbial. Um das Adverbial und die spezielle Form des Adverbials zu bestimmen, gibt es verschiedene Fragestellungen. Ein Satz kann mehrere bzw. verschiedene Adverbiale beinhalten.
Das Kausaladverbial oder die adverbiale Bestimmung des Grundes
Nach dem Kausaladverbial, auch adverbiale Bestimmung des Grundes genannt, fragt man mit der Frage „Warum?“, „Wozu?“, „Womit?“.
Satz | Frage | Kausaladverbial |
---|---|---|
Ben ist wegen des schlechten Wetters nicht gut gelaunt. | Warum ist Ben nicht gut gelaunt? | wegen des schlechten Wetters |
Weil ich morgen eine Mathearbeit schreibe, gehe ich heute nicht ins Kino. | Wieso gehe ich heute nicht ins Kino? | Weil ich morgen eine Mathearbeit schreibe |
Das Lokaladverbial oder die adverbiale Bestimmung des Ortes
Das Lokaladverbial, auch adverbiale Bestimmung des Ortes genannt, antwortet auf die Fragen „Wo?“, „Wohin?“ und „Woher?“.
Satz | Frage | Lokaladverbial |
---|---|---|
Lilly und Klaus sind ans Meer gefahren. | Wohin sind Lilly und Klaus gefahren? | ans Meer |
Heute bin ich im Kino. | Wo bin ich heute? | im Kino |
Das Modaladverbial oder die adverbiale Bestimmung der Art und Weise
Das Modaladverbial, auch adverbiale Bestimmung der Art und Weise genannt, gibt an, wie etwas gemacht wird. Es antwortet auf die Frage „Wie?“.
Satz | Frage | Modaladverbial |
---|---|---|
Lilly und Klaus rennen schreiend ins Meer. | Wie rennen Lilly und Klaus ins Meer? | schreiend |
Sie kam mit mit gesenktem Kopf nach Hause. | Wie kam sie nach Hause? | mit gesenktem Kopf |
Das Temporaladverbial oder die adverbiale Bestimmung der Zeit
Das Temporaladverbial gibt im Satz die Zeit an. Man fragt nach „Wann?“, um es zu bestimmen.
Satz | Frage | Temporaladverbial |
---|---|---|
Heute bin ich im Kino. | Wann bin ich im Kino? | Heute |
Am Sonntag haben Klaus und Ben Fußball gespielt. | Wann haben Klaus und Ben Fußball gespielt? | Am Sonntag |
Die Attribute bestimmen
Genau genommen sind Attribute keine Satzglieder, sondern nur ein Teil eines Satzgliedes. Ein Attribut bestimmt oder beschreibt ein Wort näher.
Satz | Frage | Temporaladverbial |
---|---|---|
Das Haus meiner Eltern ist sehr schön. | Was für ein Haus ist sehr schön? | Das Haus meiner Eltern |
Ich helfe meinen kleinen Freunden. | Was für Freunden helfe ich? | meinen kleinen Freunden |
Keine Satzglieder kennzeichnen
Manche Lehrer*innen verlangen, dass auch die Wörter gekennzeichnet werden, die keinem Satzglied untergeordnet sind. Das sind alle Konjunktionen (z. B. weil, oder, und) und Interjektionen (z. B. aha, nanu).
Die Satzglieder und Fragen im Überblick
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Titelbild: © Jaromir Chalabala/shutterstock.com
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Kommentieren
Baum
Baum2.0
Hallo, da hat sich ein Fehler eingeschlichen. Das erste Beispiel beim Dativobjekt ist ein Akkusativobjekt. Ansonsten danke für die Erklärungen! Gruß Ron
Hey Ron,
vielen Dank für den Hinweis. Ist korrigiert!
Viele Grüße
die Redaktion
(Der Mann vom Kartenschalter) gibt es in diesem Satz einen Genitivattribut ?
Hey ich weiß nicht was seinen Eltern für ein Satzglied ist? Ich dachte ihr könnt mir helfen.
Lg.
Hallo Laura, hast du einen Beispielsatz, in dem du es verwenden möchtest?
Alles sehr schön übersichtlich angeordnet und erklärt, aber es fehlen einige wichtige Aspekte>:
– Prädikativ
– Gleichsetzungsnominativ
– Gleichsetzungsakkusativ
– „sich“ als echtes Reflexivpronomen als Teil des Prädikats
– „sich“ als unechtes Reflexivpronomen als Objekt
– zu welchem Satzteil gehört „nicht“? (z.B. „Ich gehe nicht nach Hause“) Hierzu finde ich im Internet widersprüchliche Aussagen.
baum3.0