Deutsch: Erörterungen – Lernposter zum kostenlosen Download

Im Lernposter „Erörterungen schreiben“ werden Gliederungen, Argumenttypen und -struktur erläutert – zum Downloaden und Ausdrucken.

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Erörterungen schreiben

In einer Erörterung soll ein eigener Standpunkt zu einem bestimmten Thema gefunden und kritisch dargelegt werden. Sie ist neben der Interpretation die wichtigste Form des Schulaufsatzes. Oftmals werden aktuelle gesellschaftlich relevante und strittige Fragen zur Diskussion und Erörterung gestellt, z. B. ob eine intensive Nutzung von digitalen Medien dazu führt, dass wir weniger direkt miteinander kommunizieren.

In Erörterungen werden eine oder mehrere Thesen als Ausgangspunkt der Argumentation festgelegt. Meistens gibt es nur eine zentrale These (Behauptung), die in enger Verbindung zum eigentlichen Thema steht, z. B.: „Die Nutzung von Smartphones führt dazu, dass wir weniger direkt miteinander kommunizieren.“ Um die These zu belegen, werden verschiedene Argumente gefunden, die den Anspruch der These stützen sollen. Beispiele dienen der Veranschaulichung der Argumente.

Argumenttypen

Faktenargument: Eine Aussage über eine Tatsache, die überprüfbar und belegbar ist, z. B.: „Eine Studie besagt, dass 60 % der Schülerinnen und Schüler mit einem Smartphone weniger ausgeht, um Freunde zu treffen, als Schülerinnen und Schüler ohne Smartphone.“

Erfahrungsargument: Dieses Argument bezieht sich auf eigene Erfahrungen, die man gemacht hat, z. B.: „Nach meiner Erfahrung findet der Großteil der Kommunikation in der Schule über Chats und Nachrichten statt.“

Expertenargument/Autorität: Um die These zu stützen, bezieht man sich auf die Aussage einer Person, die ebenfalls dieser Meinung ist, und deren Aussagen durch ihre gesellschaftliche Position eine größere Überzeugung haben, z. B.: „Die Kommunikationswissenschaftlerin Frau X. hat gesagt, dass ein Gebrauch des Smartphone zu weniger direkter Kommunikation führt.“

Normatives Argument: Weit verbreitete, gesellschaftlich akzeptiere Normen werden als Beleg für die These angeführt, z. B. „Man muss sich auch weiterhin persönlich sehen und miteinander sprechen, damit man sich nicht von der Gesellschaft entfremdet.“

Analogisierendes Argument: Hierbei wird ein Vergleich gezogen mit einem anderen Themenbereich, z. B.: „Wenn du ein Auto hast, dann fährst du nicht mehr mit der Bahn. Genauso verhält es sich bei der Kommunikation, weil das Smartphone einen schnelleren und einfacheren Weg des Austauschs zur Verfügung stellt.“

Freie oder textgebundene Erörterung

Unterschieden werden zwei grundsätzliche Formen der Erörterung: die freie Erörterung (Problemerörterung) und die textgebundene Erörterung (Texterörterung).

In einer textgebundenen Erörterung entwickelt man anhand eines Textbeispiels eine begründete Stellungnahme zu einer vorgegebenen Problemfrage. Anders verhält es sich bei der freien Erörterung. Dort gibt es auch eine Problemfrage, aber man überlegt selbst Argumente und Beispiele, die in der Erörterung erläutert werden.

Bei der textgebundenen Erörterung wird zunächst ein vorgegebener Sachtext oder ein literarischer Text inhaltlich und formal analysiert. Das heißt, es wird als erstes das Thema bestimmt. Meistens handelt es sich dabei um Texte über aktuelle politische Debatten oder allgemeine ethische Fragen, zu denen man sich eine begründete Meinung machen soll. Dazu passend werden auch zumeist Essays, Zeitungsartikel oder politische Reden als Textgrundlage gewählt. Nachdem man das Thema des Textes bestimmt hat, kann man die Argumentation der Autorin oder des Autors analysieren. Dazu bestimmt man die vorgestellten Thesen. Das sind zumeist wenige Behauptungen oder Feststellungen, die Argumente, mit denen die Thesen gestützt werden sowie die Beispiele, die der Illustration der Argumente dienen. Auch die sprachliche Gestaltung und die damit ausgelöste Wirkung bei den Leserinnen und Lesern muss bei der textgebundenen Erörterung erläutert werden.

Argumentationsstruktur

Für eine gelungene Erörterung ist eine überzeugende, sinnvoll strukturierte Argumentation die Voraussetzung. Man unterscheidet zwischen einer steigernden Erörterung (linearen Erörterung) und einer Pro-und-Kontra-Erörterung (dialektische Erörterung).

Bei der steigernden, linearen Argumentation führt man die Argumente für eine These hintereinander und in ihrer Wichtigkeit ansteigend auf. Bei der linearen Argumentation wird nur eine Sichtweise (These) des Themas besprochen.

Bei der Pro-und-Kontra-Erörterung wird mit Bezug auf zwei gegensätzliche Positionen (These und Antithese) argumentiert. Dabei unterscheidet man zwei Formen: In der ersten Variante führt man die Argumente nach dem Ping-Pong- oder Dialogprinzip an. Das heißt, dass sich Argument und Gegenargument immer abwechseln. Auch hier wird das stärkste Argument für die These zuletzt genannt. Bei der zweiten Variante werden die Argumente nach dem Sanduhr-Prinzip strukturiert. Dafür ordnet man die Argumente der Antithese zunächst von stark zu schwach. Darauf folgen die Argumente für die eigene These, die mit dem stärksten Argument abschließen.


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