5 Klassenzimmer-Trends für 2018

Schule wird individueller und fordert mehr Engagement von allen Beteiligten. Fünf Trends, die das Lernen für Schülerinnen und Schüler verbessern können.

So klappt's mit dem Lernen – jetzt im Video anschauen!

1. Freies Sitzen

Wie sind die Tische und Stühle in Ihrem Klassenraum angeordnet? In langen Reihen quer durch den Raum mit einem Mittelgang, in einer U-Form oder in kleinen Inseln? Neben dem Aufbrechen klassischer Tischordnungen, kommt dieses Jahr noch das Lernen in freien Sitzgruppen hinzu. Dabei müssen die Schülerinnen und Schüler nicht einmal an Tischen sitzen: Sie können sich, je nach Anforderung der gestellten Aufgabe, im Raum bewegen, in einer Ecke diskutieren oder gemeinsam ein Plakat auf dem Boden gestalten. Sie können auf Sitzbällen, Yogamatten, in Sitzsäcken oder auf normalen Stühlen sitzen. Als Unterlage eignen sich neben Tischen auch Clipboards, Podeste oder Schoßtabletts.

Freies Sitzen macht den Kopf frei. Und es macht kreativ: Die Lernsituation wird so automatisch aus einer anderen Perspektive wahrgenommen. Die Lernenden können jeden Tag an einem anderen Ort sitzen oder im Laufe des Schultags die Sitzposition ändern. Das ist nicht nur gesund für den Rücken und die Beine, es macht auch mehr Spaß als stundenlanges Stillsitzen. Schülerinnen und Schüler können sich herausziehen oder Gruppen bilden. Ihr Stress wird reduziert und ihre Leistungen werden verbessert. Lehrkräfte können auch ein Belohnungssystem anwenden, bei dem die Schülerinnen und Schüler, die sich besonders viel Mühe gegeben haben, zuerst ihren Platz aussuchen dürfen.

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Oh. Em. Gee. @thebrightsideofteaching has one amazing classroom! #flexibleseating

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2. Visuelle Erinnerungen, die sich verändern

Klassenzimmer, die mit ewig gleichen Tafelbildern oder Postern dekoriert sind, gehören der Vergangenheit an. Die Wände der Klassenzimmer ändern sich je nach Themenfeld. Dabei können Bilder angebracht werden, die mittels Smartphone abgescannt werden können. Oder Schülerinnen und Schüler entwickeln Plakate, die sich je nach Stand im Thema erweitern. Es können so auch Lernstationen abgearbeitet werden. Die Bilder an den Wänden helfen den Lernenden dabei, sich den Stoff besser einzuprägen. Es werden visuelle und taktile Anreize gegeben, die mit dem Gehörten oder Gelesenen verknüpft werden und so besser im Gedächtnis bleiben.

3. Flipped Classroom your way

Den Unterricht umzudrehen und den Wissenserwerb in den Nachmittag zu legen, ist nur eine Variante des Flipped Classrooms. Wichtig ist dabei der Einsatz unterschiedlicher Lernmittel, z. B. Videos, Blogs oder interaktive Übungen. Dazu gibt es unterschiedliche Wege, wie Lehrerin Alexandra Kück aus Hamburg zeigt. Sie ist eine der ersten deutschen Lehrkräfte, die sich des Lehrmodells angenommen hat. Weitere deutsche „Flipper“ geben Tipps, worauf man am Anfang achten sollte.

4. Schülerzentriertes Lernen

Der Unterricht wird immer mehr darauf ausgerichtet, den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, dass sie es sind, die das Werkzeug zum Glück in ihren Händen halten. Dass es ihr eigener Antrieb und Anspruch ist, sich zu verbessern, der ihnen genau das ermöglicht. Dort wo Inklusion gelebt wird und wo verschiedene Anforderungen aufeinandertreffen, entsteht auch großes Potenzial. Schülerinnen und Schüler werden stärker in die Verantwortung kommen, sich dieses Werkzeug in Form von Wissen und Lerntechniken anzueignen. Der Lehrer bzw. die Lehrerin wird immer mehr zur Begleitung, die leitet und nicht führt.

5. Breitband nein – WLAN ja!

Dass alle Kinder 2018 an ihren Schulen mit Breitband lernen können, ist leider eine utopische Vorstellung. Stattdessen gibt es immer mehr Schulen, die – teilweise über Pilotprojekte zwischen Schule, Wissenschaft und Wirtschaft – versuchen, ihren Schülerinnen und Schülern ein modernes Lernen zu ermöglichen. Einige Beispiele, wie das trotz äußerst widriger Umstände klappen kann, gibt es aus Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.


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Titelbild: © Rawpixel.com/shutterstock.com