Berufe: Wie wird man…Tierarzt?

Frau Dr. Dettweiler ist seit 2012 Tierärztin im Tierheim Berlin. Ihre Schwerpunkte sind Vögel und Heimtiere. Was sie an ihrem Job inspiriert, erzählt sie uns im Interview.

So klappt's mit dem Lernen – jetzt im Video anschauen!

Frau Dettweiler, Sie haben 2009 Ihr Studium der Tiermedizin abgeschlossen. Welche Voraussetzungen braucht man Ihrer Meinung nach, um Veterinär zu werden?

Frau Dr. Dettweiler: „Man braucht zunächst ein ziemlich gutes Abitur, damit man einen Studienplatz erhält. Das Studium an sich ist eher eine Fleißarbeit. Durch die vielen zu beherrschenden Tierarten ist es ein sehr lernintensiver, umfangreicher Studiengang.”

Sie haben fünfeinhalb Jahre an der Freien Universität Berlin studiert. Kann man dabei Schwerpunkte setzen und sich z.B. auf bestimmte Tiergruppen konzentrieren?

Frau Dr. Dettweiler: „Ich habe gehört, dass es mittlerweile eine veränderte Studienordnung gibt. Zu meiner Zeit hat man alles gelernt. Neben der klinischen Arbeit kann man als Tierarzt in ganz anderen Bereichen tätig sein. Sprich, man kann auch im Veterinäramt, in der Lebensmittelhygiene, im Schlachthof oder in die Pharmazie arbeiten. Das Studium wird jedoch nicht in diese einzelnen Sparten unterteilt und man lernt erst einmal alles.”


Tierarzt Tierheim Berlin

©Virginia Wegner

Warum arbeiten Sie als Tierärztin im Tierheim Berlin?

Frau Dr. Dettweiler: „Also für mich persönlich ist die Arbeit im Tierheim interessant, da mein fachlicher Schwerpunkt im Bereich Heimtiere und Vögel liegt. Wir haben im Tierheim Berlin im Schnitt 150 Ziervögel. Ich habe also im Vergleich zu einer klassischen Tierarztpraxis sehr viele Patienten. Dadurch kann ich viel lernen und Erfahrungen sammeln.

Ansonsten gibt es natürlich Vor- und Nachteile der Arbeit in einem Tierheim. Der wichtigste Vorteil ist: Man hat mehr Freiheiten, weil die eigene Entscheidung für die Behandlung nicht über den Besitzer abgeklärt wird. Außerdem kann man hier sehr vielen Tieren helfen, die in Not geraten sind oder auch schlecht gehalten wurden. Gleichzeitig ist das ein großer Nachteil, da man ohne Besitzer abwägen muss, wie weit man geht.”

Welche Annahmen hat man als Außenstehender vom Beruf des Tierarztes, die sich hinterher als falsch herausstellen?

Frau Dr. Dettweiler: „Viele nehmen an, dass man als Veterinär viel verdienen würde. Dabei handelt es sich in der Regel eher um ein mittleres Einkommen mit vergleichsweise harten Arbeitsbedingungen. Man hat Wochenend-, Not- und teilweise Nachtdienste. Feiertage gibt es auch oftmals nicht.”

Gibt es Dinge, die sie manchmal an Ihrem Beruf nerven?

Frau Dr. Dettweiler: „Also, das ist auf jeden Fall ein Punkt. (Sie lacht.) Manchmal nervt es, dass man den Haustierbesitzern im Notdienst erklären muss, dass die Behandlung auch mit Kosten verbunden ist. Sie sehen nicht, dass das Aufwand erfordert. Aber die Arbeit als Tierarzt macht mir trotzdem viel Spaß.”

Was finden Sie spannend daran, Tierärztin zu sein?

Frau Dr. Dettweiler: „Ich finde die vielen verschiedenen Aufgaben spannend. Dann, dass man unterschiedlichen Tieren zu tun hat und dadurch Neues lernt. So gibt es einen konstanten Wissenszuwachs und es wird nie langweilig.”

Was würden Sie Schülerinnen und Schülern raten, die Tierarzt oder Tierärztin werden möchten?

Frau Dr. Dettweiler: „Man braucht ein gutes Abitur und viel Interesse für Biologie, aber Physik und Chemie. Diese beiden Fächer gehören auch zum Studium. Man muss einfach auch sehr fleißig sein, dann kann das jeder schaffen!”


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Titelbild: ©kurhan/Shutterstock

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