Darum gibt’s Hausaufgaben und Klassenarbeiten

Sie gehören zur Schule wie der Gong – Hausaufgaben und Klassenarbeiten. Trotzdem fragst du dich, warum du dich mit ihnen herumschlagen musst?

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Was sind Hausaufgaben?

Bis 1880 wurden sie noch Privatarbeiten genannt und die Brüder Grimm kannten sie unter Schularbeiten, aber die Hausaufgaben sind noch immer das, was sie schon damals waren: Die Aufgaben, die die Lehrerinnen und Lehrer in der Schule stellen und die die Schülerinnen und Schüler zu Hause bearbeiten. Aber warum eigentlich? Warum müssen Schülerinnen und Schüler schon seit Ewigkeiten Hausaufgaben machen?

Warum gibt es Hausaufgaben?

Um das im Unterricht gewonnene Wissen, die vermittelten Kenntnisse und Fähigkeiten zu vertiefen, zu festigen und zu üben. Das sagen zumindest die Schulgesetze der deutschen Bundesländer.

Außerdem sollen Kinder und Jugendliche so darin gefördert werden, eigenverantwortlich zu arbeiten sowie sich selbstständig weiterzuentwickeln. Aber natürlich dienen sie auch zur Leistungskontrolle. Die Lehrerinnen und Lehrer sollen überprüfen können, wie die Schülerinnen und Schüler mit dem Schulstoff klarkommen.

Aber sind Hausaufgaben wirklich sinnvoll?

Das klingt in der Theorie ja alles ganz toll. Ist es in der Realität aber wirklich so? Immer wieder werden Stimmen laut, die nach dem Mehrwert von Hausaufgaben fragen bzw. fordern, diese abzuschaffen.

Was sind die Gegenargumente?

Durch die Hausaufgaben hätten Kinder und Jugendlichen kaum noch Freizeit. Und sie würden nach dem stundenlangen Sitzen in der Schule auch zu Hause herumsitzen, statt sich an der frischen Luft zu bewegen. „Ungesund“ ist hier das Stichwort.

Außerdem seien Hausaufgaben ungerecht und würden nicht zur Chancengleichheit beitragen: So können einige Schülerinnen und Schüler ihre Eltern zur Hilfe heranziehen, andere müssen die Aufgaben ganz alleine machen. Besonders wenn Hausaufgaben als Leistungskontrolle herangezogen würden, würden Schülerinnen und Schüler ohne Hilfe immer benachteiligt werden. Viele Eltern beklagen auch, dass die Hausaufgaben den Familienfrieden störten und die ganze Familie unter Leistungsdruck stünde.

Werden Hausaufgaben irgendwann abgeschafft?

An einigen Schulen, etwa Montessori-Schulen, gibt es u. a. aus den genannten Gründen keine Hausaufgaben im klassischen Sinne mehr. Stattdessen gibt es andere Formate, wie spezielle Übungsstunden bzw. Freiarbeitsphasen, in denen die „Hausaufgaben“ allein oder in Gruppen erledigt werden – während der Schulzeit und nicht zu Hause. Ob die Hausaufgaben aber irgendwann in allen Schulen der Vergangenheit angehören, ist nicht abzusehen.

Und warum gibt es Klassenarbeiten?

Klassenarbeiten dienen dazu, die Leistung der Schülerinnen und Schüler zu bewerten. Dabei geht es idealerweise nicht darum, auswendig gelerntes Wissen abzufragen. Vielmehr sollen die Lernenden Aufgaben anwendungs- und problemorientiert bearbeiten. So können nicht nur ihre Kenntnisse, sondern auch ihre Fähigkeiten überprüft werden. Aber ist das so? Repräsentiert die Note in einer Klassenarbeit wirklich das Können des jeweiligen Schülers bzw. der jeweiligen Schülerin?

Sind Klassenarbeiten sinnvoll?

Hier schwingen noch andere Fragen mit, nämlich: Sind Noten gerecht? Und sind Noten eigentlich objektiv? Bildungsexpertinnen und -experten, die sich gegen Schulnoten aussprechen, sind der Meinung, dass einzelne Ziffern nicht den Leistungsstand eines Menschen widerspiegeln können. Schließlich würden Schülerinnen und Schüler immer nur im Vergleich zu ihren Mitschülerinnen und Mitschülern bewertet werden. Das heißt: Ein Schüler oder eine Schülerin würde in einer sehr guten Klasse schlechter bewertet werden, als in einer Klasse mit einem schlechteren Notendurchschnitt. Das sei nicht gerecht und auch nicht repräsentativ für das Können des jeweiligen Schülers bzw. der jeweiligen Schülerin.

Einige Schülerinnen und Schüler sind in Prüfungen nervös. Auch hier könne die Note dann nicht zu 100 Prozent die tatsächliche Leistung wiedergeben. Nervöse Schülerinnen und Schüler würden nämlich schlechter abschneiden als diejenigen, die kein Problem mit dem Schreiben von Klassenarbeiten haben.

Und auch die Frage nach der Vergleichbarkeit von Klassenarbeiten und deren Bewertung wird immer wieder diskutiert: Schließlich werden die Klassenarbeiten von verschiedenen Lehrerinnen und Lehrern gestellt und bewertet. Schon zwischen den einzelnen Klassen an der gleichen Schule sei ein Vergleich kaum möglich.

Sollen Klassenarbeiten dann nicht einfach abgeschafft werden?

So einfach ist das nicht. Um Klassenarbeiten abzuschaffen, müsste gleichzeitig eine Alternative her. Denn das deutsche Schulsystem ist darauf ausgelegt, dass die Leistung von Schülerinnen und Schülern regelmäßig überprüft wird. Diese Leistung entscheidet auch über deren Zukunft – was natürlich auch diskussionswürdig ist. Das heißt, es müsste erst einmal das gesamte deutsche Schulsystem revolutioniert werden, damit Klassenarbeiten und die daraus resultierenden Schulnoten abgeschafft werden könnten.

Was meinst du? Sollten Hausaufgaben und Klassenarbeiten abgeschafft werden? Schreibe einen Kommentar unter den Beitrag.

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