Besserwisser: Wie du den Gedankenstrich verwendest – und zwar richtig!
Komma, Bindestrich, Doppelpunkt oder vielleicht ein – Gedankenstrich? Zu entscheiden, wann man ein bestimmtes Satzzeichen verwendet, ist nicht einfach. Vor allem nicht beim Gedankenstrich. Wie und wann er zum Einsatz kommt.
Der Gedankenstrich dient dazu, Inhalte in einem Satz abzugrenzen, hervorzuheben, einen Spannungsbogen aufzubauen oder etwas nachträglich hinzuzufügen. Es ist jedoch wichtig, vor allem beim Schreiben am Computer, zwischen dem Gedankenstrichen und dem Bindestrichen zu unterscheiden:
Der Gedankenstrich ist immer lang (–). Dadurch hebt er sich vom Bindestrich ab, der kurz (-) ist.
Der Bindestrich hingegen verbindet Informationen:
- Berlin-Friedrichshain
- Beschwerde-Annahmestelle
- deutsch-französische Freundschaft
- Mund-zu-Mund-Beatmung
- Instagram-Story
Anwendung von Gedankenstrichen
Gedankenstriche kann man entweder einfach oder doppelt / paarig verwenden. Anhand von Beispielen erfährst du hier, wie das geht.
Der einfache Gedankenstrich
Wie der Name schon sagt, kann ein Gedankenstrich einzeln in einem Satz vorkommen. Dabei gibt es verschiedene Anwendungsmöglichkeiten:
Bei Anhängen oder Abgrenzungen
Der einfache Gedankenstrich wird verwendet, um einem Satz noch etwas hinzuzufügen oder ihn von etwas Folgendem abzugrenzen. Die Pause, die durch den Gedankenstrich entsteht, betont die Wichtigkeit dessen, was danach folgt.
- Äpfel sind gesund – das hat zumindest mein Arzt gesagt.
- Mathematische Fähigkeiten sind wichtig – nicht nur für Schülerinnen und Schüler.
- Gestern hat es geschneit – und das bei 10°C!
Bei der Ankündigung von etwas Unerwartetem
Hier ersetzt der Gedankenstrich z. T. ein Komma oder einen Doppelpunkt.
- Das Mädchen lief zur Schule. Auf einmal – ein Eichhörnchen auf dem Gehweg!
- „Du kannst das Buch haben – und zwar geschenkt!“
- Paul sah ängstlich auf die Deutscharbeit – eine Vier!
Wenn etwas unausgesprochen bleibt
Der einfache Gedankenstrich kann, meist innerhalb von wörtlicher Rede, stellvertretend für ein unausgesprochenes Wort oder Satzglied verwendet werden:
- „Ich bin so wütend, ich könnte –!“
- „Du glaubst doch nicht etwa, dass –!“
- „Halt! Ist das dort drüben nicht –?“, Anna hielt mitten im Satz inne.
Beim Wechsel des Themas zwischen zwei Sätzen oder wenn die Sprecherin bzw. der Sprecher wechselt
Der Gedankenstrich trennt hier zwei Sätze inhaltlich voneinander oder zeigt auf, wenn jemand anderes spricht:
- Lisa: „Wir sprachen eben über das Wetter. – Soll es heute eigentlich noch schneien?“
Vor allem in Gedichten, wird der einfach Gedankenstrich verwendet, um einen Sprecherwechsel anzukündigen:
- Vater: „Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?“ – Sohn: „Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?“
Doppelter / Paariger Gedankenstrich
Der Gedankenstrich kann auch im Doppelpack vorkommen. Sie grenzen dann einen Teil eines Satzes vom Rest ab. So können Ergänzungen, Zusätze und Einschübe kenntlich gemacht und hervorgehoben werden. Hier ersetzen die Gedankenstriche meist Kommas.
Abgrenzung eines Satzes:
- Dieses Buch – die Autorin war auf der Leipziger Buchmesse – ist momentan auf Platz eins der Bestsellerlisten.
Nachtrag zu einem Wort:
- Anna – meine beste Freundin – zieht bald mit ihren Eltern nach München.
Nachgestellte Erklärung zu einem Satzteil:
- Isabell ist – seit ihr Bruder sie geärgert hat – nicht so ausgeglichen, wie sonst.
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