Wie viel Taschengeld ist richtig?
Beim Taschengeld ist nicht nur die Menge entscheidend. Auch der richtige Umgang mit Geld spielt eine Rolle. Wir haben Ihnen Tipps zusammengestellt, die bei Entscheidungen rund ums Taschengeld helfen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Psychologen und Erziehungsexperten raten, mit dem Taschengeld bis zur Einschulung zu warten. Für den Fall, dass Sie Ihren Kindern schon früher etwas Geld mitgeben möchten, empfiehlt das Jugendamt maximal zwei Euro pro Woche. Das trifft vor allem auf Kindergartenkinder zu.
So macht es der Durchschnitt
Die KidsVerbraucherAnalyse 2012 untersuchte das Medien- und Konsumverhalten der 6- bis 13-jährigen in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen nicht nur die Höhe des Taschengeldes, sondern auch, wofür die Kinder das eigene Geld ausgeben. Im letzten Jahr erhielten die Kinder durchschnittlich 27,18 Euro im Monat von ihren Eltern. Zu Ostern, Weihnachten und zum Geburtstag gab es zusätzlich Geldgeschenke für den Nachwuchs. Auch für Kleidung, Spielzeug und Handys wurde mehr Geld ausgegeben als noch im Jahr zuvor. Insgesamt spendieren Eltern ihren Kindern im Durchschnitt 210 Euro im Jahr.
Der Teil, der nicht in der Spardose oder auf dem Sparbuch zurückgelegt wird, wird hauptsächlich für Süßes und Zeitschriften ausgegeben. Doch auch für Spielsachen plündern die Kinder ihre Sparschweine. Bei den Jugendlichen kommen noch Computerspiele und Ausgaben für Kino, Club, Schwimmbad und ähnliches hinzu.
Wofür Ihr Kind sein Taschengeld ausgibt, sollten Sie am besten ihm selbst überlassen. Wenn am Ende des Monats das Geld knapp wird, können sie so besser einschätzen, welche Investitionen eher unnötig und welche wichtig waren. Was die Höhe des Taschengeldes beeinflussen kann, sind die zusätzlichen Kosten, die Sie für Ihr Kind übernehmen. Zahlen Sie als Eltern die Handyrechnung oder neue Kleidung, sollte das Taschengeld geringer ausfallen, als wenn Sie auch diese Zahlungen Ihrem Kind überlassen.
Warum überhaupt Taschengeld?
Gar kein Taschengeld zu geben ist keine gute Lösung, denn der frühe Umgang mit Geld bringt nötige Erfahrungen für das weitere Leben. Wenn aus finanziellen Gründen kein Taschengeld gezahlt werden kann, sollten Sie das auch Ihrem Kind erklären. Experten wie die Haushaltswissenschaftlerin Kirsten Schlegel-Matthies raten davon ab, Taschengeld als Druckmittel zu verwenden. Der Süddeutschen sagte sie, dass es falsche Signale an Ihr Kind sendet, wenn Sie das vereinbarte Geld als Strafe streichen. Ihr Kind ist ohnehin auf Sie angewiesen. Außerdem soll es lernen, sein Geld längerfristig einzuteilen.
Ausgegeben ist ausgegeben. Punkt.
Da die Höhe des Taschengeldes von der finanziellen Situation der Familie abhängt, sind Taschengeld-Vergleiche mit Klassenkameraden und Freunden problematisch. Was der Freund oder die Freundin bekommt, kann stark abweichen. Sie sollten Ihrem Kind klar machen, dass es Unterschiede bei den Einkommen gibt und somit auch bei den Taschengeldern. Es sollte auch verständlich gemacht werden, dass für das Geld gearbeitet werden muss und es nicht unbegrenzt ist.
Gemeinsam sollte man sich auf ein Termin einigen, an dem das Taschengeld gezahlt wird. Sollte das Taschengeld komplett ausgegeben sein, versuchen Sie standhaft zu bleiben und vor dem nächsten Termin keinen Zuschuss zu geben. So lernt Ihr Kind, besser einzuteilen, was ihm zur Verfügung steht. Anderenfalls wird es schnell zur Gewohnheit und Sie müssen immer wieder aushelfen, wenn das Konto mal wieder leer ist.
Titelfoto: ©Jessica Heinicke
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