Homeschooling und Corona: So klappt das Lernen zu Hause

Schulausfall oder Quarantäne: Können Kinder nicht zur Schule, muss der Unterricht zu Hause fortgesetzt werden. Lesen Sie hier, wie erfolgreiches Homeschooling in Zeiten von Corona funktioniert und wie Sie Ihr Kind zum Lernen motivieren können.

So klappt's mit dem Lernen – jetzt im Video anschauen!

Was meint Homeschooling – und warum wir aktuell gar kein Homeschooling haben

Kind lernt am Schreibtisch

© fizkes /shutterstock.com

Seit dem ersten Lockdown im März kennen alle Eltern von Schulkindern den Begriff „Homeschooling“. Gemeint ist damit die ersatzweise Lernbetreuung zu Hause aufgrund von Schulschließungen oder Quarantäne. Diese Art von Homeschooling bezieht sich somit auf einen Ausnahmezustand, der nur vorübergehend anhält. Damit sind in der Regel sowohl vorgegebene schriftliche Aufgaben als auch der Unterricht als Video-Konferenz gemeint.

Auch wenn der Begriff Homeschooling seit der Corona-Pandemie immer häufiger als Synonym für „Lernbetreuung zu Hause“ auftaucht, meint er eigentlich etwas anderes: Das dauerhafte Unterrichten bzw. Lernen zu Hause. Diese Form des Homeschoolings oder des Heimunterrichts ist in Deutschland allerdings nicht erlaubt. Um die beiden Begriffe voneinander abzugrenzen, werden von offizieller Seite auch umständlichere Beschreibungen für den aktuellen Lernzustand gefunden, z. B: „häusliche Lernzeit“ oder „schulisch angeleitetes Lernen zu Hause“. In anderen Ländern, z. B. in Kanada, ist Homeschooling hingegen möglich. Schätzungsweise werden ein bis zwei Prozent aller Kinder in Kanada von ihren Eltern zu Hause unterrichtet.

Wussten Sie, …?

Homeschooling ist auch in Europa nicht unüblich. In Ländern wie Großbritannien, Frankreich, Polen oder Dänemark oder den skandinavischen Ländern (außer Schweden) ist es kein Problem, sein Kind zu Hause zu unterrichten. Nur in Deutschland und Schweden sowie einigen Ländern im Südosten Europas ist der Heimunterricht nicht zulässig.

Homeschooling: Wie funktioniert das Lernen zu Hause?

Ein Schreibtisch in einem Kinderzimmer

© nelea33/shutterstock.com

Damit Ihr Kind gut zu Hause lernen und sich über eine längere Zeit konzentrieren kann, braucht es einen ruhigen und ordentlichen Platz. Im besten Fall ist dies ein eigener Schreibtisch, auf dem es die Hefte und Lernmaterialien ordentlich lagern kann. Wenn Sie als Eltern aber am Esstisch arbeiten, kann sich auch Ihr Kind dazusetzen. Wichtig ist, dass jeder seinen eigenen Platz hat, dass dieser aufgeräumt ist und alle Materialien, die Ihr Kind braucht, griffbereit sind. Achten Sie dabei auch auf eine ergonomisch korrekte Sitzhaltung:

  1. Ihr Kind sollte mit geradem Rücken sitzen.
  2. Ellbogen und Knie befinden sich möglichst im rechten Winkel.
  3. Der Monitor ist mindestens eine Armlänge entfernt.
  4. Der Blick auf den Monitor geht leicht nach unten.

Zum modernen Homeschooling gehört auch technische Ausstattung. Ob Ihr Kind für jede Aufgabe einen eigenen Laptop oder Computer braucht, hängt von der Schule ab. Vor allem in der Grundschule gibt es auch ausgedruckte Arbeitsblätter, die Eltern in der Schule abholen können und die die Kinder bearbeiten können.

Damit es mit dem Homeschooling klappt

Die Online-Lernplattform sofatutor bietet für jede Klassenstufe und jedes Fach Übungen, Arbeitsblätter und altersgerechte Videos an. Insgesamt bietet sofatutor über 10.000 Videos und mehr als 44.000 Übungen an. Alle Materialien orientieren sich an den Lehrplänen der Bundesländer.

Auf sofatutor bekommt Ihr Kind in den Online-Übungen ein direktes Feedback, ob es alles richtig gelöst hat. Außerdem erhält es konkrete Tipps, falls es noch Hilfe braucht. So kann es ganz leicht aktuelle Schulthemen vertiefen, alte Themen wiederholen oder sein Wissen nach Belieben erweitern. Probieren Sie es gemeinsam mit ihrem Kind aus und testen sofatutor 30 Tage lang kostenlos!

Tipps für Eltern: Wie können Sie Ihr Kind beim Homeschooling während Corona unterstützen?

Ein Stundenplan auf einer Tafel

© Vladislav Lyotov /shutterstock.com

Ohne den täglich stattfindenden Unterricht fehlt Ihrem Kind die Struktur beim Lernen. Versuchen Sie deshalb, auch zu Hause den Tag nach einem festen Plan zu unterteilen. Das gibt Ihrem Kind Halt und erleichtert für alle Beteiligten den Tagesablauf.

Entwickeln Sie gemeinsam mit Ihrem Kind einen Lernplan. Überlegen Sie hierfür zuerst, welche Fächer wichtig sind und wo speziell bei Ihrem Kind Übungsbedarf besteht. Sind Sie unsicher, kontaktieren Sie die Klassenlehrerin bzw. den Klassenlehrer. Listen Sie dann die Aufgaben für den Tag in einer To-do-Liste auf. Achten Sie dabei auf kleine Schritte. So weiß Ihr Kind immer, wo es gerade steht, und was es noch tun muss.

Neben festen Lernzeiten sollten Sie für Ihr Kind auch feste Pausen einplanen, sei es zum Essen, zum Spielen, oder um sich virtuell mit Freundinnen und Freunden zu treffen. So vermeiden Sie Streit und Diskussionen.

To-do-Listen erstellen – So geht es

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Bewegung verbessert die Konzentration

Junge fährt Rad

© LeManna /shutterstock.com

In Zeiten von Homeschooling und Schulschließungen ist Bewegung für Ihr Kindbesonders wichtig. Es fehlt nicht nur das Toben auf dem Pausenhof, sondern meist auch der Sportverein und andere Aktivitäten. Zudem hilft Bewegung nachweislich beim Lernen.

Aus diesem Grund sollte Ihr Kind die Lernpausen nicht am Schreibtisch oder gar vor dem Monitor verbringen, sondern nach draußen gehen und die Zeit für etwas Sport nutzen. Das fördert nicht nur den Lernerfolg, es steigert auch die Laune und erhöht die Konzentration.

Am besten powert sich Ihr Kind in den Pausen des Homeschoolings für eine halbe Stunde an der frischen Luft aus. Dabei spielt es keine Rolle, ob es einen Spaziergang unternimmt, Rad fährt oder Seil springt.

Was tun, wenn mein Kind keine Lust hat, zu Hause zu lernen?

Ein Hand schreibt lauter M auf ein Blatt Papier

© ReneBittner /shutterstock.com

Beim Homeschooling fällt es vielen Kinder besonders schwer, sich zu konzentrieren. Schließlich liegt das Lieblingsspielzeug nur wenige Meter entfernt. Wichtig ist deshalb, dass Sie Ihrem Kind den Sinn und Zweck des Lernens erklären. Sagen Sie Ihrem Kind, dass es trotz der Schulschließung lernen muss, um den Anschluss nicht zu verlieren.

  1. Feiern Sie kleine Erfolge. Hat Ihr Kind 20 Minuten konzentriert gelernt? Dann lassen Sie es zur Belohnung eine Runde zum Lieblingssong durchs Wohnzimmer tanzen. Oder Ihr Kind darf entscheiden, was es zum Abendbrot zu essen geben soll. Sie können hier kreativ werden.
  2. Arbeiten Sie, wenn Ihr Kind lernen muss. So kann sich Ihr Kind abschauen, wie Sie sich auf eine Sache konzentrieren.
  3. Zeigen Sie ihm, wie man spielerisch lernen kann, zum Beispiel kann Ihr Kind das Einmaleins mit selbstgebastelten Memorykarten üben. Hierzu einfach gleichgroße Karten aus Pappkarton ausschneiden. Auf die eine Seite schreiben Sie eine Rechenaufgabe, auf die andere die Lösung. Während des Spiels liegen die Karten mit der Aufgabe nach oben auf dem Tisch. Nun darf Ihr Kind eine Aufgabe wählen und das Ergebnis sagen. Stimmt es, darf es die Karte behalten und ist noch einmal dran. Stimmt es nicht, wird die Karte wieder auf den Tisch gelegt.
  4. Setzen Sie erreichbare Ziele. Achten Sie beim Schreiben der To-do-Liste darauf, dass Ihr Kind nicht unter- aber auch nicht überfordert ist vom Pensum. Das braucht sicher ein paar Tage, um sich einzugrooven.
  5. Seien Sie nicht zu streng mit den Erwartungen an Ihr Kind. Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, auch mal zu träumen, auf einem Zettel rumzukritzeln oder Sie für einen Moment als Ablenkung besuchen zu kommen.

Mit unserem Motivationsplan können Sie bei Ihrem Kind die Lust am Lernen steigern. Geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein, laden den Plan herunter und probieren Sie es aus.

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Erfahrungsbericht zum Homeschooling: „So lernte mein Kind ohne Schule – in Kanada“

Aktuell bedeutet Homeschooling für die meisten Eltern lediglich eine Notlösung aufgrund von coronabedingtem Schulausfall. Für andere stellt Homeschooling eine dauerhafte Alternative zum klassischen Regelunterricht dar. In Deutschland ist das Homeschooling im Sinne eines permanenten Unterrichts zu Hause nicht erlaubt, in anderen Ländern, hingegen schon. Stefanie Mohsennia wanderte deshalb gemeinsam mit ihrer Familie nach Kanada aus, um ihren Sohn dort selbst unterrichten zu können. Das berichtet sie über ihre Erfahrungen mit dem Homeschooling.

„Was uns dort erwartete, war für uns als Deutsche das Freilerner-Paradies. Mittwochs traf sich die Homeschooling-Gruppe zum Besuch beim Imker, auf dem Kinder-Verkehrsübungsplatz oder im Sommer auch einfach zum ‚Beach Day‘ am See. An anderen Tagen gab es den Töpferkurs für Freilerner, ‚Homeschool Gymnastics‘, im Winter den Ski- oder Snowboard-Kurs für Freilerner und vieles mehr.

Im Supermarkt wurde mein Sohn gefragt, ob er heute schulfrei hat. Auf seine Antwort ‚No, I’m homeschooled erwiderte die Kassiererin: ‚Wow, you get to do all the fun stuff! (Du kannst all die Sachen machen, die Spaß machen!). Jeder kannte jemanden, dessen Kinder auch nicht zur Schule gingen – Nachbarn, Cousine, Arbeitskollege.“

Wichtig: Homeschooling erfordert Vertrauen in das eigene Kind

Ein Junge experimentiert mit Styropor und Holzstäbchen

© SewCream /shutterstock.com

Stefanie Mohsennias Sohn war ein sogenannter Unschooler. Das heißt, er lernte nicht nach Lehrplan, sondern beschäftigte sich mit dem, was ihn gerade interessierte. „Ich stand ihm nur als Beraterin und Mentorin zur Seite, wenn es gewünscht war. Wir brauchten uns nicht mehr erklären und auch nicht rechtfertigen für die Wahl dieses Bildungsweges. Da mein Sohn bei der Fernschule „SelfDesign“ eingeschrieben war, bekamen wir sogar pro Jahr umgerechnet rund 800 Euro als finanzielle Unterstützung. Mit diesem Geld konnten wir Bücher, verschiedene Kurse, ein Mikroskop, einen Saison-Pass für das Skigebiet und vieles mehr bezahlen.“

Mittlerweile ist der Sohn von Stefanie Mohsennia erwachsen und die Familie ist zurück in Deutschland. Rückblickend bezeichnet sie als größte Herausforderung beim Homeschooling, dass Eltern jungen Menschen zutrauen, die Verantwortung für ihr Wachsen und Werden selbst in die Hand zu nehmen. „Es ist nicht leicht, als Mutter in jedem Moment dieses Vertrauen aufzubringen. Aber es ist eine große Bereicherung mitzuerleben, wie unsere Söhne und Töchter aus eigenem Antrieb ihr Element, ihre Talente, Begabungen und Neigungen entdecken und ihren Platz im Leben finden.“

Titelbild: © Mcimage / Shutterstock.com

Was sind Ihre Erfahrungen mit dem derzeitigen Homeschooling in Deutschland? Könnten Sie sich eine dauerhafte Variante vorstellen? Hinterlassen Sie uns gern einen Kommentar unter diesem Beitrag.

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