Schulwechsel – das muss beachtet werden

Mobbing, Probleme mit Lehrern oder ein Umzug – es gibt viele Gründe, warum man die Schule wechseln möchte oder muss. Dabei sind einige Dinge zu beachten.

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Jeder ist einmal unzufrieden mit seinem Schulalltag: Man fühlt sich von einem Lehrer oder einer Lehrerin ungerecht behandelt. Dann kommt noch ein Streit mit den Klassenkameraden oder -kameradinnen hinzu. In solchen Situationen möchte am liebsten die Schule wechseln. Aber ein Schulwechsel ist ein großer Schritt.

Ein Schulwechsel sollte gut überlegt sein

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Sich in einer neuen Schule einzugewöhnen, kostet Kraft und Anstrengung: Schülerinnen und Schüler müssen sich an neue Lehrerinnen und Lehrer gewöhnen und in einer neuen Klassen zurechtfinden. Hinzu kommt, dass sie sich in den Schulstoff einarbeiten müssen. Zwar sind innerhalb eines Bundeslandes die Lehrpläne gleich, aber Lehrerinnen und Lehrer gestalten ihren Unterricht unterschiedlich. So kann es sein, dass in der neuen Schule die Themen in einer anderen Reihenfolge behandelt werden. Der Schüler bzw. die Schülerin sollte gemeinsam mit Eltern, der Schulleitung und den Lehrerinnen und Lehrern über die Vor- und Nachteile eines Schulwechsels sprechen.

Damit Schulstress nicht zum Familienstress wird

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Gründe für einen Schulwechsel

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Damit die Schulleitung bzw. die Lehrerinnen und Lehrer einem Schulwechsel zustimmen, müssen schwerwiegende Gründe vorliegen:

  1. Bei einem Umzug in eine andere Stadt oder in ein anderes Bundesland kommt man natürlich nicht drumherum, auf eine andere Schule zu gehen.
  2. Auch Mobbing kann ein Grund für einen Schulwechsel sein – aber nur dann, wenn es keine andere Lösung gibt und die Situation als „unzumutbar“ eingestuft wird. Zuvor müssen Eltern, die Schulleitung und Lehrkräfte beschließen, dass der betroffene Schüler bzw. die betroffene Schülerin nur an einer anderen Schule zur Ruhe kommen kann.
  3. Fühlt sich ein Schüler oder eine Schülerin vom Schulstoff unter- oder überfordert, kann ebenfalls über einen Schulwechsel nachgedacht werden. Hier geht es meist darum, die Schulform zu wechseln, z. B. vom Gymnasium auf die Realschule.
  4. Manchmal können auch Probleme mit Lehrerinnen bzw. Lehrern zu einem Schulwechsel führen. Das sollte jedoch erst passieren, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, die Schwierigkeiten des Kindes zu lösen.
  5. Allgemein können psychische Probleme, deren Ursache in der aktuellen Schulsituation begründet liegen, zu einem Schulwechsel führen.

Bei jedem Grund gilt: Es muss nachgewiesen werden, dass sich das Problem an der aktuellen Schule nicht lösen lässt. Eltern müssen im Antrag die Gründe ganz genau erklären und gegebenenfalls nachweisen.

Eltern müssen einen Schulwechsel beantragen

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Schulen müssen nicht jeden Schüler bzw. jede Schülerin annehmen. Deswegen ist es wichtig, dass sich Eltern beim Schulamt, bei der derzeitigen und der zukünftigen Schule informieren, unter welchen Voraussetzungen ein Schulwechsel möglich ist. Sind alle mit einem Schulwechsel einverstanden, müssen die Eltern des Schülers oder der Schülerin einen schriftlichen Antrag beim zuständigen Schulamt stellen. Hier sollten die Gründe ganz genau angegeben werden. Manchmal ist sogar eine Bescheinigung von einem Arzt bzw einer Ärztin nötig, wenn eine psychische oder eine physische Erkrankung vorliegt.

Was muss ich bei einem Schulwechsel beachten?

  • Eltern und Kind sind einverstanden mit dem Wechsel.
  • Die Klassenlehrerin bzw. der Klassenlehrer wurde informiert.
  • Die derzeitige Schulleitung wurde informiert.
  • Die Schulleitung der neuen Wunschschule wurde informiert.
  • Schriftliche Empfehlungen der derzeitigen und der neuen Schulleitungen
  • Zeitpunkt des Schulwechsels festlegen: So schnell wie möglich, zum nächsten Schuljahr oder ab einem anderen festen Datum (z. B. bei Umzug)
  • Bei psychischen Gründen für den Wechsel: Gutachten des Schulpsychologen bzw. der Schulpsychologin
  • Bei körperlichen Gründen für den Wechsel: Gutachten des Schularztes / der Schulärztin
  • Formloser Antrag ans Schulamt (s. kostenlose Vorlage zum Download)

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Formulierungsvorschläge für die Begründung des Schulwechsels

Es kann einschüchternd sein, begründen zu müssen, warum die Familie die Schule wechseln möchte. Diese Vorschläge für eine Begründung sind Vorlagen, die auf die eigene Situation angepasst werden sollten.

Mobbing:

Aufgrund von kontinuierlichen Stresssituationen, in denen mein Sohn / meine Tochter dem Mobbing durch andere Mitschülerinnen und Mitschüler / Lehrkräfte ausgesetzt ist, kann er / sie nicht wie gewünscht am Unterricht teilnehmen. Auch nach wiederholten Gesprächen mit der Klassenleitung, den betreffenden Eltern und Lehrkräften konnte keine Verbesserung erzielt werden. Mein Sohn / Meine Tochter leidet sehr unter dieser Situation. Er / Sie droht nicht nur in der Schule abzurutschen, sondern auch dauerhafte psychische Schäden davonzutragen. Um dies zu verhindern, wünschen wir uns einen Wechsel an die Schule [XXX].

Konzentrationsprobleme durch Überforderung / Unterforderung:

Mein Sohn / Meine Tochter benötigt eine gezielte und individuelle Förderung im Unterricht. Aufgrund der Klassenstärke und des hohen Arbeitsanspruchs kann diese Förderung nicht durch seine / ihre derzeitigen Lehrerinnen und Lehrer geleistet werden. Dadurch verschlechtert sich mein Kind zusehends in der Schule und leidet sehr unter Frustration und mangelnder Konzentration. Dies macht sich u. a. durch Stimmungsschwankungen und Wutausbrüche im Unterricht bemerkbar. Um diese auch familiär schwierige Situation zu verbessern, wünschen wir uns einen Wechsel an die Schule [XXX], da hier eine verbesserte Förderung möglich ist. Die Schule [XXX] hat durch ihr besonderes Profil im Bereich [XXX] sowie ihr Konzept [XXX] die besten Voraussetzungen, um auf die individuellen Bedürfnisse unseres Kindes einzugehen und die schulischen Leistungen und die Lernmotivation unseres Sohnes / unserer Tochter langfristig zu verbessern.

Leistungsdruck (z. B. beim Wechsel vom Gymnasium auf die Realschule):

Mein Sohn / Meine Tochter kommt mit den derzeitigen Anforderungen an seine / ihre schulischen Leistungen nicht mehr zurecht. Wir möchten daher, dass er / sie in einem ruhigen Umfeld mit Freude lernen kann. Um dies zu erreichen, wünschen wir uns einen Wechsel auf die Schule [XXX], an der die optimalen Voraussetzungen für unser Kind gegeben sind.

Leistungswunsch (z. B. beim Wechsel von der Realschule aufs Gymnasium):

Mein Sohn / Meine Tochter möchte gern die Schule wechseln, um mehr leisten zu können. Er / Sie strebt einen Schulabschluss an, der an der aktuellen Schule nicht vorgesehen ist. In der Vergangenheit hat er / sie  gute bis sehr gute Leistungen gezeigt, die es ihm / ihr ermöglichen, dem Anspruch der Schule [XXX] gerechtzuwerden. Mein Sohn / Meine Tochter fühlt sich den höheren Anforderungen gewachsen und daher möchten wir ihm / ihr den Wechsel auf die Schule [XXX] ermöglichen.

Schulweg:

Der Weg zur aktuellen Schule [XXX] beträgt derzeit mindestens eine Stunde je Strecke pro Tag. Dadurch schafft mein Sohn / meine Tochter es nicht, genügend Zeit für die Erholung und seine Hausaufgaben am Nachmittag zu finden. Um dies zu gewährleisten, wünschen wir uns einen Wechsel auf die Schule [XXX], die näher an unserem Wohnort liegt.

Fehlende soziale Kontakte:

Mein Sohn / Meine Tochter hat trotz mehrfacher Versuche bislang keine Freundschaften in der Schule knüpfen können. Das nagt sehr an seinem / ihrem Selbstbewusstsein und führt zur Vereinsamung. Das wiederum wirkt sich auf die schulischen Erfolge unseres Kindes aus und führt zu depressiven Schüben. Um meinem Sohn / meiner Tochter langfristig die Chance auf Freundschaften in der Schule zu ermöglichen, möchten wir, dass er / sie auf die Schule [XXX] wechselt. Hier gibt es bereits Schülerinnen und Schüler, mit denen unser Kind gute Beziehungen pflegt.

Krankheit:

Meinem Sohn / Meiner Tochter ist es leider aktuell nicht mehr / nur mit starken Einschränkungen möglich, die derzeitige Schule [XXX] zu besuchen. Die Schule bietet leider aktuell nicht die notwendigen Voraussetzungen zum barrierefreien Lernen / zum stressfreien Lernen.. Daher möchten wir gern, dass er / sie auf die Schule [XXX] wechselt, da hier eine gezielte, passende Unterstützung gegeben ist.

Umzug:

Da wir nach [XXX] umziehen, ist es für meinen Sohn / meine Tochter nicht länger möglich, die Schule [XXX] zu besuchen. Stattdessen soll er / sie in der Nähe unseres neuen Wohnorts auf die Schule [XXX] gehen.

Wenn die Familie in ein anderes Bundesland umzieht

Bei einem Umzug kann es vorkommen, dass ein Schüler oder eine Schülerin in einem anderen Bundesland zur Schule gehen muss. Jedes Bundesland hat einen eigenen Lehrplan und ein eigenes Schulgesetz, das den Schulwechsel regelt. Das bedeutet, dass sich Eltern und Kind zuvor mit dem Aufnahmeverfahren und dem neuen Lehrplan beschäftigen sollten. Wir haben die jeweilige Informationen herausgesucht, die für das neue Bundesland gelten.

Besonderheit: Schulwechsel an der Grundschule

Grundschulkinder-arbeiten-zusammen_-Was-ist-beim-Schulwechsel-an-der-Grundschule-zu-beachten

Wenn das Kind den Platz an einer Grundschule bekommt, kann es sein, dass die Eltern mit der Zuweisung durch das zuständige Schulamt unzufrieden sind. Die Zuweisung erfolgt auf Grundlage von folgenden Faktoren:

  • vorhandene Plätze in den ersten Klassen
  • Durchmischung der Klassen
  • Begründung für eine bestimmte Schule durch die Eltern bei der Schulanmeldung

Sollte die Grundschule nicht zur Familiensituation passen, kann ein „Umschulungsantrag“ gestellt werden, damit der Schulanfänger bzw. die Schulanfängerin doch noch auf die gewünschte Grundschule kommen kann. Solche Anträge sind ähnlich wie eingangs beschrieben zu stellen. Alle Angaben sind freiwillig und sollten ein möglichst authentisches Bild von der aktuellen Lernsituation des Kindes geben. Eventuell muss noch ein entsprechendes Antragsformular beigefügt werden. Diese Hinweise erhalten Eltern vom Schulamt. Es gibt einige gute Gründe, die das zuständige Schulamt berücksichtigen wird. Das Schulgesetz des jeweiligen Bundeslandes liefert zusätzliche Hinweise.

Gute Gründe für den Wechsel der Grundschule sind:

  • Die langfristig gewachsene Bindungen zu anderen Kindern, z. B. Geschwistern, die derzeit die Wunschschule besuchen. Das Nennen von Kindergartenfreundschaften reicht hier leider nicht.
  • Ein spezifisches Schulprogramm, Fremdsprachenangebot oder eine Ganztagsform (offen oder gebunden) an der Wunschschule
  • Die wesentliche Erleichterung der Betreuung des Kindes, weil z. B. die Großeltern regelmäßig die Abendbetreuung des Kindes ab 18 Uhr übernehmen und dazu in der Nähe wohnen sollten.

Der beste Zeitpunkt für den Schulwechsel

Es ist zu empfehlen, die Schule immer zum neuen Jahr oder Halbjahr zu wechseln. Es ist jedoch möglich, wenn die alte und die neue Schule damit einverstanden sind, im laufenden Schuljahr an einer anderen Schule zu beginnen. Bei Fällen von Mobbing oder ernsten Problemen mit Lehrkräften kann dies sinnvoll sein. Aber: Der Wechsel ist nur in Ausnahmefällen möglich. Eltern und Kinder sollten gemeinsam überlegen, ob es tragbar ist, bis zum Ende des Halbjahres oder sogar bis zum Schuljahresende zu warten. Beim Wechsel innerhalb des laufenden Schuljahres riskiert man, Stoff wiederholen zu müssen oder Noten nicht anerkannt zu bekommen.

Fazit: Die Schule zu wechseln, ist möglich. Es müssen allerdings schwerwiegende Gründe vorliegen. Da ein Schulwechsel ein großer Schritt ist, sollten Eltern und Kinder gemeinsam mit der Schulleitung und den Lehrerinnen bzw. Lehrern die Vor- und Nachteile überdenken. Außerdem ist es wichtig, sich früh genug über die formalen Voraussetzungen zu informieren.

Titelbild: © Mettus/shutterstock.com

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