Konzentration – elf Übungen gegens Ablenken

Ihr Kind sitzt gefühlte tausend Stunden am Schreibtisch, rechnet mühsam die Matheaufgaben für den nächsten Tag und kommt nicht voran? Diese elf Konzentrationsübungen helfen, sich besser zu fokussieren.

So klappt's mit dem Lernen – jetzt im Video anschauen!

1. Konzentrationsübung: Genau hinschauen

Konzentrationsuebung_genau-hinschauen Genau hinschauen | ©Creativa Images/shutterstock

Ihr Kind sucht sich einen Gegenstand in der Umgebung, z. B. einen Stiftebecher auf dem Schreibtisch. Es betrachtet ihn ganz genau. Schließt es dann die Augen, versucht es den Gegenstand im Kopf nachzuzeichnen. Anschließend vergleicht es den tatsächlich existierenden Gegenstand mit dem gedanklichen Bild.
Wenn Ihr Kind das ein paar Mal wiederholst, wird es Dinge nach einiger Zeit automatisch viel genauer betrachten.

Wozu ist das gut? Beim Einprägen von Schaubildern (z. B. in Bio) oder um den Verlauf von Flüssen auf einer Landkarte einzuprägen (Erdkunde).

2. Konzentrationsübung: Buchstaben zählen

Konzentrationsuebung_Buchstaben_zaehlen Buchstaben zaehlen |© FotoDuets/shutterstock

Ihr Kind sucht sich einen Absatz in dem Buch aus, das es gerade liest. In diesem Absatz zählt es jedes „e“. Anfangs kann es dafür einen Stift zur Hilfe nehmen. Mit etwas Übung sollte es auch ohne klappen.
Um die Aufgabe schwieriger zu machen, zählt es verschiedene Buchstaben gleichzeitig.

Wozu ist das gut? Mit dieser Übung trainiert Ihr Kind, dich auf eine Tätigkeit zu konzentrieren und alles andere auszublenden. Das klappt dann auch bei anderen Aufgaben.

3. Konzentrationsübung: Schritte zählen

Konzentrationsuebung_Schritte_zaehlen Schritte zählen |© Lopolo/shutterstock

Wenn Buchstaben zählen nicht so das Ding für Ihr Kind ist, zählt es beim Laufen seine Schritte. Sobald es sich verzählt, beginnt es von vorne. Auch diese Übung kann es schwieriger machen, indem es z. B. nur jeden zweiten oder dritten Schritt zählt.

Wozu ist das gut? Ihr Kind konzentriert sich so auf eine einzelne Aufgabe und findet seinen Fokus. Außerdem bewegt es sich dabei, was dem Gehirn neuen Schwung gibt.

4. Konzentrationsübung: Spiegelverkehrt schreiben

Konzentrationsuebung_spiegelverkehrt_schreiben Spiegelverkehrt schreiben |© Jan H Andersen/shutterstock

Dazu braucht Ihr Kind viel Konzentration – ein super Training! Es beginnt zuerst mit seinem Namen und schreibt diesen spiegelverkehrt auf ein Blatt Papier. Mit einem Spiegel überprüft es, ob alle Buchstaben wirklich richtig geschrieben wurden. Wenn das geklappt hat, probiert es anschließend mal längere Wörter oder ganze Sätze.

Wozu ist das gut? Ihr Kind wechselt wortwörtlich die Perspektive. Dabei regt es sein Kreativität an und übt, vorausschauend zu agieren.

5. Konzentrationsübung: Begriffe merken

Begriffe merken |©Anastassiya Bezhekeneva

Das Spiel „Ich packe meinen Koffer …“ fördert die Kreativität und das Erinnerungsvermögen Ihres Kindes.
Dieses Spiel spielt man am besten mit mehreren Personen. Eine Mitspielerin oder ein Mitspieler beginnt, indem sie bzw. er sagt: „Ich packe meinen Koffer und nehme mit …“ Dann nennt sie bzw. er einen Gegenstand, z. B. „ein Handtuch“. Es dürfen durchaus verrückte Dinge in den Koffer gepackt werden, das erhöht den Spaßfaktor. Die bzw. der Nächste muss nun den Satz genauso wiederholen und einen weiteren Gegenstand hinzufügen. So geht es immer der Reihe nach. Es entsteht eine endlos lange und amüsante Packliste. Wer etwas vergisst oder durcheinanderbringt, fliegt raus. Wer zuletzt übrig bleibt, hat gewonnen.

Wozu ist das gut? Ihr Kind trainiert seine Merkfähigkeit und Kreativität. Sie können gemeinsam die Zeit vertreiben und sich die lustigsten Packlisten ausdenken. Vielleicht landet beim nächsten Urlaub wirklich etwas von der Liste im Familienkoffer.

6. Konzentrationsübung: Autogenes Training

Konzentrationsuebung_autogenes_Training Autogenes Training © Yulia Grigoryeva/shutterstock

Besonders wichtig ist beim Autogenen Training das regelmäßige Üben – am besten zweimal täglich, jeweils ca. sieben bis zehn Minuten. Die Ruheübung ist die Basis für alles Weitere:

Ihr Kind legt sich aufs Bett und sagt sich in Gedanken sechsmal den Satz: „Ich bin vollkommen ruhig und entspannt“ auf. Das klingt komisch, aber damit das funktioniert, muss es die Entspannung wirklich zulassen. Dann kann es mit den eigentlichen Übungen losgehen, z. B. mit der „Schwereübung“.

Hier geht es um Muskelentspannung. Ihr Kind wiederholt den folgenden Satz immer wieder im Kopf: „Mein rechter Arm ist angenehm schwer“. Es folgen der linke Arm, das rechte Bein, das linke Bein und dann der ganze Körper. Dadurch entspannen sich die Muskeln Ihres Kindes immer mehr – einfach, indem es sie dazu auffordert. Zwischendurch kann es immer wieder den Satz „Ich bin vollkommen ruhig und entspannt“ einschieben, damit es auch ruhig bleibt.

Ihr Kind beendet das autogene Training, indem es seine Hände zu Fäusten ballt, die Arme beugt und streckt, tief einatmet und sich reckt und streckt.

Es gibt noch viel mehr Übungen, die Ihr Kind ausprobieren kann, z. B. die Wärme-, Atem-, Herz-, Sonnengeflechts- und die Kopfübung.

Wozu ist das gut? Beim autogenen Training lernt Ihr Kind, sich zu entspannen. Nebenbei werden der Kreislauf gestärkt und die Konzentration gefördert.

7. Konzentrationsübung: Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson

Konzentrationsuebung_progressive-Muskelrelaxation Progressive Muskelrexation nach Jacobson ©Viatkins/shutterstock

Der komplizierte Name bedeutet nichts anderes als „Tiefenmuskelentspannung“ und ist mit dem autogenen Training verwandt. Hier geht’s um abwechselnde Anspannung und Entspannung von verschiedenen Muskelgruppen. Das löst Blockaden, die Ihr Kind vielleicht noch nicht einmal bemerkt hat.

Dazu legt sich oder setzt sich Ihr Kind bequem hin, spannt die Füße an und lässt sie wieder locker. Das Ganze wiederholt es drei Mal. Dann geht es weiter zu den Unterschenkeln, Oberschenkeln, den Händen, Armen, Schultern, deinem Bauch, dem Nacken und der Stirn.

Die progressive Muskelrelaxation kann Ihr Kind jederzeit anwenden, sobald es einen Moment Ruhe hat.

Wozu ist das gut? Auch bei der Progressiven Muskelrelaxation übt Ihr Kind, sich zu entspannen. Durch den Wechsel von Anspannung und Entspannung lernt es seinen Körper ganz genau kennen und spüren.

8. Konzentrationsübung: Zungenbrecher üben

Konzentrationsuebung_Zungenbrecher_ueben Zungenbrecher üben |© Hrecheniuk Oleksii/shutterstock

Zungenbrecher sind eine richtige Herausforderung. Also wieder etwas, das die Konzentration Ihres Kindes sehr gut trainiert. Die Aufgabe ist es, die Zungenbrecher möglichst schnell und fehlerfrei aufzusagen. Hier ein paar Beispiele:

„Am zehnten zehnten zehn Uhr zehn zogen zehn zahme Ziegen zehn Zentner Zucker zum Zoo.“

„Frau von Hagen darf ich’s wagen, sie zu fragen, wie viel Kragen sie getragen, als sie lagen krank am Magen im Spital zu Kopenhagen.“

Zungenbrecher auf Englisch findest du hier.

Wozu ist das gut? Wenn Ihr Kind Zungenbrecher in einer Fremdsprache übt, kann es auf die verschiedenen sprachlichen Eigenheiten achten und lernt, genau zuzuhören. Außerdem übt es so auch schwierige Vokabeln spielerisch und kann sie immer wieder abrufen.

9. Konzentrationsübung: Yoga

Konzentrationsuebung_Yoga © Jyotirmoy Gupta/Unsplash

Yoga-Übungen helfen Ihrem Kind, den Körper bewusster wahrzunehmen. Sie stärken das Selbstwertgefühl und fördern die Konzentrationsfähigkeit. Innere Balance? Auch die bekommt Ihr durch Yoga. Yoga-Übungen haben witzige Namen, z. B. „Der herabschauende Hund“, „Die Krähe“ oder „Der Baum”. Die letzte Übung geht so:

Ihr Kind stellt sich hüftbreit hin, beugt seine Knie leicht, lässt seine Arme locker hängen, schließt die Augen und atmet tief ein und aus. Nun öffnet es die Augen, führt ein Bein angewinkelt nach oben und stellt seinen Fuß auf der Innenseite des Standbeines ab. Dabei versucht es, das Gleichgewicht zu halten. Dann legt es seine Hände zusammen, sodass sie sich auf der Höhe des Brustkorbs befinden und führt diese anschließend nach oben über den Kopf. Es lässt die Handflächen stets zusammen. Ihr Kind versucht, die Position für ca. eine Minute stabil zu halten, zusätzlich können dabei auch die Augen geschlossen werden. Anschließend wechselt es das Standbein.

Wozu ist das gut? Die Baum-Übung trainiert den Gleichgewichtssinn Ihres Kindes und dient als ideale Entspannungsübung bei Stress in der Schule.

10. Konzentrationsübung: Namen aufsagen

Konzentrationsuebung_Namen_aufsagen

Um die Aufmerksamkeit Ihres Kindes wieder zu fokussieren, hilft folgende Übung: Es sagt die Namen derer Freundinnen und Freunde, Verwandten oder die der Charaktere seiner Lieblingsserie oder seines aktuellen Buchs auf – am besten mit Vor- und Nachnamen. Wenn es die Schwierigkeit erhöhen will, gibt Ihr Kind zusätzlich an, wer auf welche Weise miteinander verwandt oder befreundet ist. Diese Übung musst du gar nicht lang machen.

Wozu ist das gut? Ihr Kind wird sehen, wie sich seine Aufmerksamkeit immer mehr bündelt.

11. Konzentrationsübung: Bewegung ist wichtig

Konzentrationsuebung_Bewegung

Internationale Studien haben gezeigt, dass Sport die Konzentration fördert. Es kommt dabei nicht auf eine bestimmte Sportart an, sondern auf die Bewegung im Allgemeinen. Schon nach einem schnellen Spaziergang kann Ihr Kind wieder effektiver lernen. Aber auch einige Dehn- oder Fitnessübungen können die Konzentration fördern.

Näheres dazu erfährt Ihr Kind in dem Artikel Lernmythen: Steigert Sport die Konzentration?

Wozu ist das gut? Bewegung sorgt für Abwechslung im Lernalltag. Die Blutzirkulation im Körper wird angeregt. Dadurch werden alle Zellen mit neuem sauerstoffreichem Blut versorgt. Das hilft gegen Müdigkeit. So steigt die Konzentration schon bei ein wenig Umhergehen.

Titelbild: ©Pair Srinrat/shutterstock

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