Resilienz: Wie wir Kinder stark für Krisen machen

„Resilienz“ ist ein Trendthema der Kindererziehung. Was es bedeutet und wie es umgesetzt wird, erklären wir hier.

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Was bedeutet Resilienz?

Resilienz beschreibt die Widerstandskraft und die Flexibilität, dank der wir mit Krisen umgehen können. Krisen können Traumata ausgelöst durch Unfälle oder Tod sein, aber auch Stresssituationen des Alltags und Burn-out-Erscheinungen. Resilienz ist die innere Stärke, mit der man solche Krisen selbstständig bewältigen kann. Um diese aufzubauen, seien die ersten sechs Lebensjahre eines Menschen entscheidend, sagen Kinder- und Jugendpsychologen. Professor Klaus Fröhlich-Gildhoff beschreibt im Gespräch mit der Zeitschrift Nido, „wenn ich in diesen Jahren eine Halt gebende, sichere Bindung erlebt habe, wenigstens eine Person, die wirklich ein bisschen ‚verrückt‘ nach mir war, macht mich das ein Stück weit sicherer. Ich kann dann besser mit Belastungen umgehen“.

Wie werden Kinder krisenfest?

Kinder brauchen also besonders in den ersten sechs Lebensjahren eine feste Bezugsperson. Das sind meistens Eltern, Geschwister oder Großeltern. Es können jedoch auch andere Verwandte oder sogar Erzieherinnen und Erzieher in der Kita sein. Wichtige Attribute sind der regelmäßige Kontakt zu den Kindern, Zuverlässigkeit und die unbedingte Wertschätzung der Kinder. Wenn sie sich ernst genommen fühlen, lernen Kinder, sich mit Krisen auseinanderzusetzen und Situationen selbstständig einzuschätzen.

Eltern sollten beim Wunsch, ihre Kinder krisenfest zu machen, nicht dazu übergehen, diese konsequent zu unterfordern. Kinder brauchen ihrem Stand entsprechende Herausforderungen, an denen sie wachsen können. Diese sollten also ab und zu etwas über ihrem Niveau liegen, sie aber nicht konstant überfordern und genauso wenig unterfordern. Kinder müssen das Vertrauen in die Selbstwirksamkeit erlernen. So verstehen sie, dass sie in der Lage sind, selbstständig Situationen zu verändern und nicht als gegeben hinzunehmen. Wenn Kindern also etwas gut gelingt, sollte man das loben. Wenn Kinder in eine Konfliktsituation geraten, sollte man ihnen verschiedene Wege aufzeigen oder sie diese finden lassen. Schließlich sollten Kinder lernen, anderen Menschen gegenüber offen und empathisch aufzutreten. So werden sie resilient.

Was bedeutet Resilienz für das Erwachsenenalter?

Man bleibt nicht ein Leben lang resilient, die Krisenfestigkeit schwankt. So können auch Menschen, die in ihrer Kindheit weniger unterstützt wurden, resiliente Erwachsene werden. Es fällt ihnen aber wahrscheinlich schwerer. Gleichzeitig können auch stabile Menschen in eine Situation gelangen, der sie sich nicht gewachsen fühlen. Resiliente Erwachsene begreifen Belastungen jedoch eher als Herausforderungen und weniger als Krisen. Sie kennen Strategien und handeln lösungsorientiert. Natürlich können auch sie mit einem Schicksalsereignis konfrontiert sein, dem sie nichts entgegensetzen können. Aber Erwachsene, die resilient sind, können sich schneller von diesen belastenden Situationen erholen. Im Idealfall wachsen sie an einem Krisenerlebnis sogar und gehen gestärkt daraus hervor.

Fazit: Die wichtigsten Bezugspersonen für Kinder sind ihre Eltern und Geschwister. Aber auch Großeltern, andere Verwandte und sogar Erzieherinnen und Erzieher können durch Empathie dafür sorgen, dass Kinder krisenfest werden. So sichern sie die innere Stärke von Kindern und helfen ihnen, auch mit neuen Situationen lösungsorientiert umzugehen.

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Titelbild: © juninatt/shutterstock.com

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