Nicht elternfrei: Der Film Fack ju Göhte
Möchte man so einen Lehrer haben? Herr Müller klaut seinen Schülerinnen und Schülern das Pausenbrot, schießt sie mit Paintball ab, wenn sie nicht pünktlich im Unterricht erscheinen und schubst im Sportunterricht die Turnbeutelvergesser und Kranksimulierenden in den Swimmingpool. Im neuen Film Fack ju Göhte stößt die Problemklasse 10b auf den Ex-Knacki Zeki alias Herr Müller. Das Ergebnis ist die lustigste Schulkomödie seit Langem, die keinen Witz und keinen derben Spruch auslässt. Doch seid gewarnt: Der Film ist nicht ganz elternfrei.
Zeki (Elyas M’Barek) kommt gerade aus dem Knast. Dreizehn Monate hat er für einen Raub eingesessen und möchte nun endlich seine Beute holen, die eine Freundin von ihm auf einer Baustelle verbuttelt hat. Doch das ist nicht so einfach, denn aus der Baustelle wurde die Turnhalle der Goethe-Gesamtschule. Also beschließt Zeki, sich als Aushilfslehrer auszugeben, bis er seine Kohle ausgegraben hat.
Chaosschule, Chaotenklasse
Die Schule ist ein Ort des Chaos. Die Wände sind voller Graffiti, ein Schüler steckt im Süssigkeitenautomaten fest und eine Lehrerin mit Burnout schmeißt sich aus dem Fenster des ersten Stockes. „Bin ich tot? Nein? Scheiße!“, sind ihre einzigen Kommentare, bevor sie, mal wieder, ins Krankenhaus gefahren wird. Die Rektorin möchte lieber heiße Single-Väter abschleppen und sich betrinken, als sich um die aufmüpfige und unkontrollierbare Klasse 10b zu kümmern. Da kommt Zeki gerade im richtigen Moment.
Von nun an übernimmt Herr Müller die Problemklasse von der überkorrekten und überforderten Referendarin Lisi Schnabelstedt (Karoline Herfurth). Lisi ist eine liebenswürdige, aber total unentspannte Person. Sie verschweigt ihren 1,0 Studienabschluss, weil sie nicht als Superstreberin dastehen möchte, aber verbessert regelmäßig alle: „Es heißt wegen des Lehrplans, nicht wegen dem Lehrplan.“ Unterschiedlicher könnten Zeki und Lisi nicht sein. Genauso unterschiedlich sind ihre Lehrmethoden. Während Frau Schnabelstedt den Schweigefuchs zum Einsatz bringt, schleppt Herr Müller seine Chaotenschüler als Abschreckmittel auf Ausflüge mit und zeigt ihnen, wie Drogenabhängige aussehen und Hartz-IV-Familien leben.
Voll BIEP
Trotz seiner rauen, ruppigen und rülpsenden Art muss man Zeki lieben. Er kommt gut bei seinen Schülerinnen und Schülern an und auch Lisi findet immer mehr Gefallen an ihm, vor allem als sie seinen durchtrainierten Körper im Schwimmunterricht sieht. Aus der Schulkomödie wird eine Liebeskomödie, doch keine Angst – der Humor flacht in keinem Moment ab. Genauso wenig wie die derben Sprüche. Seid also gewarnt. Die Schüler und Herr Müller verwenden so viele Ausdrücke, dass, wenn man seinen Eltern aus dem Film zitieren möchte, es sich etwa so anhören würde: „Und dann sagte der Schüler Daniel in der Theater-AG: ‚Julia, du BIEP, ich will BIEP. Zack, zack, zeig mal BIEP.‘ Und der Lehrer schreit den Schüler an: ‚Achte mal auf deine Ausdrucksweise, du BIEP‚“.
Bora Dagtekins Fack ju Göhte ist die lustigste Schulkomödie, die wir seit Langem gesehen haben. Die Witze sind teilweise sehr überzogen, aber zum Brüllen komisch. Über eine Millionen Zuschauer saßen bereits seit Filmstart am 7. November mit roten Ohren im Kinosaal. Als wir im Kino waren, hat der ganze Saal am Ende des Films geklatscht. Auch wir finden: beide Daumen hoch!
Titelbild: ©Constantin Film
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