5 Chemie Hacks, mit denen du alle beeindruckst
Die Tricks unserer Chemieexpertin von sofatutor.com helfen bei kniffligen Situationen im Alltag. Mit dem neuen Wissen kannst du deine Freunde beeindrucken.
Nicht weinen beim Zwiebelschneiden!
Beim Schneiden einer Zwiebel entsteht eine Schwefelverbindung: Propanthial-S-Oxid. Sie ist extrem tränenreizend. Diese Verbindung hilft der Zwiebel in der Natur vor Fressfeinden.
Sie ist aber keineswegs von vornherein in der Zwiebel enthalten. Sie entsteht erst durch das Zerschneiden der Zwiebel. Dann werden die Zellen der Zwiebel zerstört und eine Aminosäure und ein Enzym kommen in Kontakt. Das Enzym sorgt dafür, dass sich aus der Aminosäure das Propanthial-S-Oxid bildet.
Gelangen die Dämpfe in die Augen, reagiert die Verbindung mit dem Wasser in den Augen. Es entsteht unter anderem Schwefelsäure. Das Auge möchte diese Verbindungen schnellstmöglich loswerden. Es reagiert mit Tränenbildung. Wenn du weißt, was die Ursache ist, kann du Tricks zur Vermeidung anwenden.
Ein paar Tricks:
- Ein scharfes Messer verwenden: Je weniger Zellen der Zwiebel zerstört werden, desto weniger dieser Schwefelverbindung entsteht.
- Augen schützen: Eine Taucherbrille schützt die Augen vor dem Kontakt mit den Dämpfen.
- Die Zwiebel vorher eine halbe Stunde in den Kühlschrank legen: Die Kälte hemmt die Reaktivität des Enzyms und damit auch die Entstehung von Propanthial-S-Oxid.
Getränke schnell kühlen
Um Getränke ideal zu kühlen, benötigst du Eis, ein wenig Wasser und Salz. Wird alles in einem Gefäß zusammengegeben, kühlt sich die Eis-Wasser-Salz-Mischung deutlich ab. Während Eiswasser minimal auf 0 °C sinken kann, kühlt sich eine Salzmischung weiter ab. Denn: Beim Lösen des Salzes werden die Bindungen in den Salzgittern aufgebrochen. Das benötigt Energie. Das Salz benötigt zum Auflösen Wasser. Dieses stammt aus dem Gleichgewicht zwischen Eis und Wasser und wird ständig nachgebildet. Auch das Schmelzen benötigt Energie. Die Energie zum Aufbrechen des Gitters beim Lösen des Salzes und die Energie beim Schmelzen des Eises wird also der Umgebung durch Wärme entzogen. So kühlt sich das Wasser ab.
Dieser Effekt hält allerdings nicht ewig an. Eis und Salz müssen nach einiger Zeit ergänzt werden. Ein ideales Gemisch besteht aus 100 g Eis und 33 g Salz.
Sticker von Produkten entfernen
Hersteller versehen ihre Etiketten auf der Rückseite mit Klebstoffen, die eine lange Lebensdauer haben. Dadurch will man verhindern, dass sie vorzeitig vom Produkt fallen.
Adhäsion und Kohäsion sorgen für eine beständige Verbindung. Adhäsion ist die Anziehung der Klebstoffmoleküle mit dem Etikett bzw. mit der Produktoberfläche. Kohäsion ist die Anziehung der Klebstoffteilchen untereinander. Versucht man das Etikett zu lösen, lässt sich oft nur das Papier abziehen.Der Klebstoff bleibt auf dem Produkt zurück.
Wie lässt sich der Klebstoff entfernen?
Damit der Klebstoff nicht in seiner Tube festklebt, werden ihm Lösungsmittel zugesetzt. Erst wenn der Klebstoff die Tube verlässt und das Lösungsmittel verdunstet, entsteht die Klebewirkung. Um den Klebstoff zu lösen, kannst du mit Nagellackentferner oder Parfum verwenden. Diese enthalten Alkohol oder Ester als Lösungsmittel. Aber: Bei empfindlichen Produktoberflächen solltest du vorsichtig sei. Die Lösungsmittel können die Oberfläche angreifen. Greife hier s lieber auf Spülmittel oder Speiseöl zurück.
Prüfen, ob das Ei schlecht ist
Um zu prüfen, ob ein Ei schlecht ist, gibt es einen einfachen Trick: Lege das Ei in ein mit Wasser gefülltes Glas. Bleibt das Ei am Boden des Glases liegen, ist es frisch. Stellt sich das Ei schon im Glas auf, ist es etwas älter. Schwimmt das Ei an der Wasseroberfläche, ist es schon so alt, dass es nicht mehr gegessen werden sollte.
Wieso schwimmen alte Eier?
Der Grund dafür ist die vergrößerte Luftblase. Alle Eier haben an ihrem Ende eine Luftblase. Wenn das Ei altert, dann verdunstet langsam die Flüssigkeit im Ei und die Luftblase vergrößert sich. Die Dichte des Eis wird also mit zunehmender Vergrößerung der Luftblase immer geringer, bis sie schließlich so gering ist, dass das Ei schwimmt.
Wie bekommt man Ketchup am besten aus der Flasche?
Willst du den Ketchup aus der Flasche befördern, geht das oft nur mit großen Bemühungen. Während selbst Honig mühelos aus dem Glas läuft, scheint Ketchup förmlich in der Flasche zu kleben. Warum ist das so?
Die Eigenschaft, die für das Fließverhalten des Ketchups verantwortlich ist, nennt sich Thixotropie. Ketchup wird in der Flasche fest, wenn die Flasche lange Zeit ruhig steht. Die Viskosität (Zähflüssigkeit einer Flüssigkeit) ist so groß, dass der Ketchup nicht aus der Flasche läuft, selbst wenn man sie auf den Kopf stellt. Das ändert sich, wenn der Ketchup mechanisch beansprucht wird. Schüttelt man ihn oder rührt ihn um, wird er wieder flüssig. Jetzt kann er problemlos aus der Flasche fließen.
Achtung: Bei Schlägen auf den Flaschenboden wird der Ketchup schlagartig flüssig! Dann landet in großen Mengen auf dem Teller. Besser ist es, den Ketchup vorher durch Schütteln in der geschlossenen Flasche zu verflüssigen und dosiert auf den Teller fließen zu lassen.
Du siehst: Wenn du die chemischen Prozesse in deiner Umwelt verstehst, kannst du sie leicht austricksen.
Bianca studierte bis 2010 Chemie und Arbeit-Wirtschaft-Technik auf Lehramt. Danach promovierte sie im Fachbereich „Anorganische Chemie“. Seit Dezember 2013 ist sie bei sofatutor.com Fachmanagerin für Chemie.
Titelbild: © g-stockstudio/shutterstock.com
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Danke für die hilfreichen Tricks!!!¡
Die Tipps zwei bis fünf beziehen sich nicht auf chemische, sondern auf physikalische Phänomene. Dennoch, vielen Dank für die nützlichen Hinweise!