Den beliebtesten Rechtschreibfehlern auf der Spur
Egal, wie sorgfältig ein Text geschrieben wurde, ein Rechtschreibfehler, ein Wortfehler oder ein Grammatikfehler hat sich immer irgendwo versteckt. Wir wollten den beliebtesten Rechtschreibfehlern auf die Spur kommen und haben die deutsche Sprache unter die Lupe genommen.
Zum Verwechseln ähnlich
„seit“ oder „seid“
Das Wort „seit“ wird benutzt, um einen Zeitspanne zu benennen, also z. B. „Torben lernt seit Mittwoch für die Matheklausur.“
In dem Satz „Ihr seid echt gemein!“ wird „seid“ mit einem d geschrieben, da es sich hier um die zweite Pluralform des Verbs „sein“ handelt.
„wart“ oder „ward“
Die zweite Pluralform des Verbs „sein“ in der Vergangenheit wird aber mit t geschrieben: „Ihr wart echt gemein!“ Das Wort „ward“ ist sehr veraltet. Vergleichbar ist es mit dem heutigen Wort „wurde“, z. B. „Er ward nicht mehr gesehen“.
„Tod“ und „tot“
Das Wort „tot“ ist ein Adjektiv. „Tod“ hingegen ist das Substantiv und wird großgeschrieben: „Sie hatte abends noch vom Tod gesprochen und war bereits am nächsten Morgen tot.“
„das“ oder „dass“
Bei dem Wort „dass“ handelt es sich um eine Konjunktion (Bindewort). Es verbindet meistens Nebensätze mit Hauptsätzen. Im Gegensatz zu „das“ kann „dass“ nicht mit „welches“ oder „dieses“ ersetzt werden. Das sieht dann so aus:
„Mir geht es wieder besser. Ich denke, dass ich morgen wieder in die Schule gehe. Dafür brauche ich das Mathebuch, das auf dem Schreibtisch liegt.“ („Dafür brauche ich das Mathebuch, welches auf dem Schreibtisch liegt.“)
Wörter, die es gar nicht gibt
„Die Einzige“ statt „die Einzigste“
Da das Adjektiv „einzige“ nicht gesteigert werden kann (mehr als einzigartig kann man leider nicht sein), gibt es das Wort „Einzigste“ nicht. Somit heißt es immer „die Einzige“, „der Einzige“, „die Einzigen“.
„eben“ statt „ebend“
Das Wort „ebend“ gibt es im Deutschen nicht. So ist das eben!
„entgeltlich“ statt „entgeldlich“ bzw. „endgeldlich“
Das Wort „entgeltlich“ leitet sich vom Verb „entgelten“ ab und nicht, wie man meinen könnte, vom Wort „Geld“. Deswegen heißt es: „Tina übt eine entgeltliche Tätigkeit aus“.
„widerspiegeln“ statt „wiederspiegeln“
Es heißt „widerspiegeln“. Denn in diesem Wort ist nicht „wieder“ im Sinne von „zurück“ (z. B. bei wiederbekommen, wiederkehren) gemeint, sondern „wider“ im Sinne von „gegen“.
Verwirrung durch englische Einflüsse
„Hobbys“ statt „Hobbies“
Wir übernehmen zwar vieles aus dem Englischen, wollen es dann aber doch irgendwie anders. Im Deutschen wird nämlich bei der Mehrzahlform nach einem y nur ein s angehängt und nicht wie im Englischen in ein ies verwandelt. Im Deutschen heißt es also „Hobbys“, „Babys“, usw.
„Single“ statt „Singel“
Hier machen wir es aber wieder wie die englischen Muttersprachler: „Single“ wird nicht zu „Singel“, auch wenn man es so ausspricht.
„googeln“ statt „googlen“
Andererseits steht im Duden das Wort „googeln“, obwohl die Suchmaschine ja eigentlich „Google“ heißt. Also würde ein korrekter Satz lauten: „Felix googelt nach Hemden und Google schlägt ihm sehr viele Bilder vor“.
„E-Mail-Adresse“ statt „E-Mailadresse“
Zwar wird im Deutschen das Wort „Mailadresse“ zusammengeschrieben, setzt man jedoch ein E davor, werden die Wörter Mail und Adresse durch einen Bindestrich getrennt, also E-Mail-Adresse. Warum? Das E steht für „elektronisch” und bezieht sich nur auf die Mail, nicht aber auf die Mailadresse. Aha!
Groß- und Kleinschreibung
„beim Lesen“ statt „beim lesen“
Achtung, jetzt wird es grammatikalisch: „Beim Lesen“ ist eine Substantivierung. „Lesen“ ist hier kein Verb, sondern ein Substantiv, das durch einen Artikel gekennzeichnet ist („dem“ aus „bei dem“ bzw. „beim“) und großgeschrieben wird.
Weitere Beispielsätze: „Das Schwimmen fällt mir schwer.“; „Annika gibt Sven ein Dokument zum Bearbeiten.“ Logisch, oder?
„im Allgemeinen“ statt „im allgemeinen“
Auch hierbei handelt es sich um eine Substantivierung. Dieses Mal jedoch nicht eines Verbs (wie bei „das Lesen“), sondern des Adjektivs „allgemein“. Bei dem Wortgefüge „im Allgemeinen“ ist „Allgemeinen“ also ein Substantiv und wird großgeschrieben.
Das Gleiche gilt auch für „im Folgenden“.
Morgen und morgens
Der „Morgen“ wird großgeschrieben, da es ein Substantiv ist. Das Wort „morgens“ kann jedoch auch als Adverb verwendet werden und wird dann kleingeschrieben (auch: „sonntags“, „abends“, „werktags“, usw.). So heißt es: „Ich gehe morgens immer schwimmen.“ Aber: „Eines Morgens, als ich wieder schwimmen ging, schwamm ein Hai im Pool.“
Zusammen- und Getrenntschreibung
„gar nicht“ statt „garnicht“
Das Wort „garnicht“ gibt es in der deutschen Sprache gar nicht, denn „gar nicht“
wird immer getrennt geschrieben. So muss es also heißen: „Ich bin gar nicht müde“.
„derselbe“ statt „der selbe“
Egal, ob „dieselbe“, „dasselbe“ oder „derselbe“ – hier ist die Zusammenschreibung richtig. Möchte man aber sagen, dass jemand nicht dasselbe Stücke Kuchen, sondern das gleiche Stück Kuchen hat, schreibt man „das gleiche“ auseinander. Das ist wichtig zu wissen, sonst will noch irgendjemand dein Stück Kuchen essen.
„Zuhause“ oder „zu Hause“
Möchte man ausdrücken, dass man sich zu Hause befindet, kann man das so schreiben: „Ich bin zu Hause“ oder alternativ „Ich bin zuhause“. Das Substantiv „Zuhause“ wird nur dann verwendet, wenn das „Heim“, das „Haus“ oder die „Wohnung“ gemeint ist, wie in dem Satz: „Ich mag mein Zuhause“. Ergibt Sinn, oder?
„zurzeit“ oder „zur Zeit“
Möchte man einen Zustand, der jetzt gerade stattfindet, beschreiben, benutzt man das Wort „zurzeit“, also z. B. „Ich habe zurzeit Ferien.“
„Zur Zeit“ verwendet man nur, wenn eine bestimmte Zeit gemeint ist, also z. B. „Zur Zeit Friedrich des Großen gab es viele Arme“.
„indem“ oder „in dem“
Die Konjunktion „indem“ wird im Sinne von „damit, dass“ oder „dadurch, dass“ verwendet. „In dem“ wird jedoch getrennt geschrieben, wenn man „in welchem“ meint. Es heißt also: „Sonja schreibt einen Brief, in dem sie Tobias ihr Liebe gesteht.“ Aber: „Tobias gibt Tina einen Korb, indem er die Tür vor ihrer Nase zuschlägt.“
Beliebte Wortwahlfehler
„als“ oder „wie“
Wird in einem Satz eine Ungleichheit thematisiert, verwendet man „als”, z. B. „Klaus ist größer als Tim“.
Das Wort „wie“ drückt hingegen eine Gleichheit aus, z. B. „Tina ist genauso alt wie Dominik“.
„scheinbar“ oder „anscheinend“
Die Wörter „scheinbar“ und „anscheinend“ werden oft verwechselt.
Richtig verwendet man das Wort „anscheinend“, wenn man vermutet, dass etwas so ist, wie es scheint (ähnlich wie „offenbar“, „vermutlich“ usw.). Das Wort „scheinbar“ nutzt man hingegen dann, wenn man ausdrücken möchte, dass etwas nur so scheint, aber in Wirklichkeit nicht so ist (ähnlich wie „angeblich“, „vermeintlich“ usw.).
Hier zwei Beispiele:
„Tina ist anscheinend krank, denn sie fehlt heute und hatte gestern schon Halsschmerzen.“
„Tina ist scheinbar krank. Gestern war sie noch auf einer Party.“
Satzzeichen
Kein Komma nach Grußformel
Anders als im Englischen wird in der deutschen Sprache nach einer Grußformel kein Komma gesetzt. Denn die Grußformel steht im Deutschen ohne Komma, ohne Ausrufezeichen und ohne Punkt. Es muss also heißen:
„Mit freundlichen Grüßen
Katharina“
oder
„Liebe Grüße
Katharina“
Titelbild: © Verevs/shutterstock.com
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Da fehlt noch „geschaltet“ statt „geschalten“, leider „erfinden immer mehr Leute das Möchtegern-Wort „geschalten“ 🙁