Woran erkennt man ein narzisstisches Kind?

Narzisst*innen wollen als makellos gelten. Dabei wirken sie oft selbstsüchtig. Falsches Lob der Eltern verstärkt das Verhalten narzisstischer Kinder. 5 Anzeichen, ob Ihr Kind narzisstische Tendenzen hat.

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Was zeichnet ein narzisstisches Kind aus?

Anzeichen Symptome narzisstisches Kind
© Asier Romero/shutterstock.com

Menschen, die als narzisstisch gelten, sind selbstverliebt, egoistisch und verhalten sich anderen gegenüber verachtend. Narzisstische Kinder möchten als überlegen wahrgenommen und so behandelt werden. Sie glauben, dass sie keine Fehler machen und erwarten dafür ständiges Lob von ihrem Umfeld. Ihre Talente und Leistungen sehen sie als übermäßig wertvoll an und fantasieren, wie sie damit an Kontrolle, Zuspruch und Anerkennung gewinnen können. Selbst wenn die eigene Leistung nur gut, aber nicht außerordentlich gut ist, empfinden narzisstische Kinder diese als überdurchschnittlich.

Falsches Lob fördert die Entwicklung zum*r Narzisst*in

Falsches Lob von Eltern fordert narzisstisches Kind
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Es gibt zwei Faktoren, die die Entstehung einer narzisstischen Persönlichkeit beim Kind fördern:

  1. Wenn Eltern selbst Narzissten sind, sich also ebenfalls als besonders wahrnehmen. Diese Auffassung übertragen sie auf ihr Kind.
  2. Wenn Eltern ihr Kind übermäßig loben oder kritisieren. Beides kann eine starke Ich-Zentrierung beim Kind hervorrufen.

Narzissmus ist also nicht vererbbar, überträgt sich aber durch das Verhalten der Umwelt, vor allen Dingen der Eltern, aufs Kind. Um das Selbstbewusstsein eines Kindes zu fördern, sollten Eltern ihr Kind lieben und wertschätzen. Es dabei über andere zu stellen, ist jedoch kontraproduktiv. Auch exzessive Kritik kann langfristig Schäden in der Persönlichkeitsentwicklung verursachen.

Das Lob der Eltern prägt die Selbst- und Fremdwahrnehmung des Kindes, die Art zu denken und die Persönlichkeit. Es möglichst viel und häufig zu loben, ist der falsche Weg. Diese Methode ist weit verbreitet, weil manche Eltern Lob mit Liebe verwechseln. Sie bringt aber die meisten narzisstischen Kinder hervor. Studien konnten belegen, dass Kinder, deren Eltern sie für schlauer, hübscher oder außergewöhnlicher als andere hielten, später narzisstische Tendenzen entwickelten.

Kinder hinterfragen die Aussagen von Eltern nicht

In einer Untersuchung zum Ursprung von Narzissmus wurden über 500 Kinder gefragt, ob sie sich für besser, hübscher oder klüger als ihre Altersgenossen hielten. Die Eltern sollten diese Aussagen in Bezug auf ihr Kind ebenfalls bewerten. Wenn Eltern ihr Kind für einzigartig, schlau oder schön hielten, gab das Kind häufig das Gleiche an. Der Grund dafür ist naheliegend: Kinder hinterfragen die Aussagen ihrer Eltern kaum. Wenn diese sagen, sie seien etwas Besonderes, glauben Kinder das auch. Im schlechtesten Fall entwickeln ein Kind so eine narzisstische Neigung. Eine wirkliche narzisstische Persönlichkeitsstörung kommt jedoch nur bei circa einem Prozent der Bevölkerung vor. Dabei sind Jungen dreimal so häufig betroffen wie Mädchen.

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Wie ändert sich ein*e Narzisst*in im Alter?

Wie andert sich der Narzisst im Alter
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Narzisstische Charakterzüge wirken sich nicht nur auf das Familienleben, sondern auch auf die berufliche, soziale und private Zukunft negativ aus. Narzisstische Erwachsene drängen sich im Job unaufgefordert in den Vordergrund, unterdrücken ihre Partner*innen und sind ständig auf der Suche nach Bestätigung. Wenn sie diese nicht bekommen, kann es sogar zu Depressionen und Suchtverhalten kommen. Das Verhalten wird dabei meist in der Kindheit ausgeprägt und bis zum Erwachsenenalter nicht mehr abgelegt. Kinder sollten von ihren Eltern lernen, sich nicht nur mit anderen zu vergleichen, sondern die eigenen Stärken und Schwächen realistisch einzuschätzen. Nur weil sie etwas besser können als Gleichaltrige, sind sie ihnen deswegen nicht überlegen.

5 Anzeichen für ein narzisstisches Kind

Um rechtzeitig zu erkennen, ob Ihr Kind narzisstische Tendenzen hat, können Sie auf diese fünf Anzeichen achten.

  1. Es glaubt, es ist unfehlbar. Kinder haben manchmal Probleme, ein gesundes Selbstvertrauen zu entwickeln. Dann neigen Eltern dazu, Aussagen zu treffen, wie: „Du bist so schlau!“, „Das war so toll von dir!“, um sie in ihrem Wesen zu stärken. Stattdessen sollte Ihr Kind lernen, dass es Fehler machen darf. Sonst wird es nicht verstehen, dass es ganz normal für Menschen ist, Dinge auszuprobieren und dabei auch mal zu scheitern. Nur wer Fehler macht, kann daraus lernen und beim nächsten Mal besser vorgehen.
  2. Es verträgt keine Kritik. Von anderen kritisiert zu werden, ist für jeden unangenehm. Sich der Situation zu stellen und konstruktiv zu überlegen, wie man damit umgeht und was verbessert werden kann, gehört zur normalen Entwicklung eines Kindes. Es muss natürlich nicht alles hinnehmen, aber es sollte sich mit der geäußerten Kritik ehrlich auseinandersetzen. Kinder, die glauben, sie seien immer im Recht, neigen zum Narzissmus. Auch Eltern sollten darauf achten, dass sie es nicht permanent abwiegeln, wenn ihrem Kind gegenüber Kritik geäußert wird. Das kann das narzisstische Verhalten des Kindes verstärken.
  3. Es fühlt sich anderen Kindern überlegen. Dass sich Kinder mit anderen vergleichen, ist normal. Wenn Eltern ihr Kind jedoch ständig als besser oder toller darstellen als andere Kinder, fördern sie dieses Selbstbild bei ihrem Sprössling.
  4. Es redet schlecht über diejenigen, die anders sind. Ein narzisstisches Kind fühlt sich nicht nur besser, es will diesen Fakt auch ständig mitteilen. Und es will die Bestätigung der eigenen Wahrnehmung. Gleichzeitig macht es sich über andere lustig und beurteilt deren Aussehen, Kleidung oder Verhalten negativ.
  5. Es verteidigt sich, auch wenn es im Unrecht ist. Ein*e kleine*r Narzisst*in hat nicht nur Probleme mit Kritik, sie bzw. er akzeptieren sie schlichtweg nicht. Es erscheint unmöglich, dass das Kind etwas Falsches gesagt oder getan haben könnten. Das liegt häufig daran, dass Eltern es in Schutz nehmen, verteidigen und Fehler abwiegeln.

Test: Hat Ihr Kind narzisstische Tendenzen?

Antworten Sie wahrheitsgemäß und wählen Sie die Variante, die am ehesten auf Ihr Kind zutrifft. Dieser Selbsttest eignet sich nicht, um eine krankhafte narzisstische Persönlichkeitsstörung zu identifizieren. Ein hohes Testergebnis besagt also nur, dass Ihr Kind eine narzisstische Tendenz haben könnte.

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Wie Eltern mit ihrem narzisstischen Kind umgehen können

Umgang Eltern mit narzisstischem Kind
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Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind narzisstische Tendenzen zeigt, können Sie mit diesen Grundregeln dafür sorgen, dass Ihr Kind mit der Zeit an Selbstsicherheit und Empathie gewinnt:

  1. Wertschätzen Sie Ihr Kind und geben Sie ihm viel Wärme und Zuneigung. Das bedeutet, dass Sie sich ehrlich für die Vorlieben Ihres Kindes interessieren sollten, statt es unentwegt zu loben.
  2. Lassen Sie kleine Fehler durchgehen und verhätscheln Sie es auf der anderen Seite nicht, um eventuell Ihr schlechtes Gewissen zu kompensieren.
  3. Trauen Sie Ihrem Kind etwas zu und loben Sie, was bereits gut klappt. Wenn Ihr Kind eine Aufgabe nicht perfekt meistert, heben Sie dennoch seine Bemühungen hervor.
  4. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind „gute“ Freund*innen hat, die es nicht ausschließlich bewundern. Durch die Kritik im Freundeskreis kann Ihr Kind wachsen und lernt, mit Gleichaltrigen empathisch umzugehen.
  5. Schaffen Sie klare Regeln und Strukturen, an denen sich Ihr Kind orientieren kann. Dafür müssen n Sie nicht übermäßig streng sein.
  6. Seien Sie ehrlich mit Ihrem Kind, wenn es sich wenig einfühlsam gegenüber anderen verhält. Geben Sie ihm die Chance, sich ohne Gegenleistung für eine Sache zu engagieren.
  7. Leben Sie vor, wie man offen und konstruktiv mit Kritik umgehen sollte. Sie als Eltern sind das wichtigste Vorbild für Ihr Kind. Wenn Sie sich ihm gegenüber als unfehlbar darstellen, adaptiert es das Verhalten.

Narzissmus bei Kindern behandeln

Kinder mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung werden meist nicht zuerst wegen ihres Narzissmus’ behandelt. Stattdessen sind die Schattenseiten der übermäßigen Selbsteinschätzung präsenter: Depression, Angstzustände und Kontrollzwang. Diese werden mithilfe einer Psychotherapie behandelt. Wenn dabei die narzisstische Persönlichkeitsstörung als Ursache identifiziert werden kann, wird diese durch ein behutsames und unterstützendes Vorgehen therapiert. Ein narzisstisches Kind wird versuchen, sich in den Vordergrund zu spielen, eine besondere Behandlung vom Therapeuten bzw. der Therapeutin einzufordern oder ihn bzw. sie sogar zu manipulieren. Hier hilft konfrontierendes Verhalten meist nur wenig. Stattdessen muss das Gefühl gestärkt werden, dass das narzisstische Kind akzeptiert und wertgeschätzt wird. In der Regel wird die narzisstische Persönlichkeitsstörung nicht medikamentös behandelt.

Titelbild: © Lars Christensen/shutterstock.com

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