Abitur-Vorbereitung: Wie findet man die richtige Fächerkombination?

Eigentlich dachte Katja, die Abiprüfungen seien der schwierige Teil des Abiturs. Zuerst muss aber die Fächerkombinations-Prüfung gemeistert werden. Eine Chronik der Ereignisse.

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Meine beiden Kinder besuchen ein SEK-I-Gymnasium. Sie müssen für die Sekundarstufe II die Schule wechseln. Die E-Phase – die 10. Klasse heißt auch Einführungsphase – findet allerdings noch an der „alten“ Schule statt. Hört sich verwirrend an? Glauben Sie mir, bis jetzt ist alles easy.

Die Bewerbungsphase

Ich habe vor einem Jahr mit beiden Kindern vier SEK-II-Gymnasien angeschaut. Natürlich gleich mit beiden. Sonst wäre meine jüngere Tochter vor Neugier geplatzt. Ich habe versucht, keine beeinflussenden Meinungen zu äußern. Meine Kinder haben sich von selbst für meinen Favoriten entschieden. Mein Sohn wurde an dem Wunsch-SEK-II-Gymnasium angenommen.

Vor einigen Wochen flatterte dann ein verwirrender Brief der neuen Schule ins Haus. Es ging um die Wahl der Fächer fürs Abitur.

Doppelt hält besser

Mein Sohn musste bei der Bewerbung für das SEK-II-Gymnasium angeben, welche beiden Leistungskurse er belegen möchte. Außerdem sollte er festlegen, welches davon das Profilfach sein würde. Soweit, so gut. Nun sollte er noch einmal endgültig seine Fächer wählen und einen kompletten Fächerwahlbogen für die Q-Phase – Q für Qualifikation, oder auch Klasse 11 und 12 – ausfüllen, der dann verbindlich sei.

Nach einigem Rätseln beschlossen wir, in der Schule nachzufragen, ob die Wahl von der Bewerbung bindend sei. „Nein, Ihr Sohn hat die freie Wahl. Er kann sich noch einmal umentscheiden“, teilte man uns mit.

Geschichte muss dabei sein

Wir starteten das Abiturkurs-Puzzle: Bei der Bewerbung wählte mein Sohn Geschichte als Profilfach und Informatik als zweiten Leistungskurs. Soweit erstmal kein Problem – dachten wir, denn „[b]eim Gesellschaftspolitischen Profil kann der zweite Leistungskurs aus dem naturwissenschaftlichen Bereich gewählt werden“.

Aber: Informatik ist keine Naturwissenschaft genauso wenig wie Mathematik. Die Kombination Geschichte plus Mathematik war aber trotzdem möglich. Sind Sie auch schon verwirrt?

Dann vielleicht Informatik als profilgebendes Fach? Das zweite Leistungsfach müsste dann Deutsch, Englisch oder Mathe sein. Das ging nach Aussage meines Sohnes „auf keinen Fall!“.

Wir suchten also immer noch eine Kombination mit Geschichte. Das blieb die Bedingung meines Sohnes. Wer Geschichte wählte, konnte als zweites Leistungsfach
Deutsch, Englisch, Mathe, Bio, Chemie oder Physik wählen.

Mein Sohn schluckte. Aber Geschichte sollte es sein. Also gingen wir die Optionen im Ausschlussverfahren durch:

  1. Bio, Chemie, Physik? – „Auf keinen Fall!“
  2. Deutsch? – „Auf keinen Fall!“
  3. Mathe als LK? – „Ach nee!“
  4. Englisch? – „Na gut.“


Ganz schön viel Unterricht

Hurra, wir hatten zwei Leistungskurse gefunden! Das war die Pflicht. Nun die Kür: Wir brauchten sieben Grundkurse – dachten wir. Mein Sohn wählte fröhlich Lieblingsfächer aus.
Wichtig war, dass die Kombination in der Tabelle am Ende mindestens 35 Stunden pro Woche ergab.

Wow. Das ließ mich schlucken. Hatte ich auch soviel Unterricht im Abi? Ja, aber ich hatte 13 Jahre Schule. Damals verteilte sich das besser. Zumindest fühlt sich das im Nachhinein so an. Ich habe meine alten Unterlagen rausgekramt: Ich hatte in der 11. und 12. Klasse sogar über 40 Stunden, weil ich unbedingt eine dritte Fremdsprache lernen wollte.

Das Kleingedruckte

Mithilfe des Fragebogens kontrollierten wir nochmal alles. Was war das? Neben der Tabelle standen ja noch weitere Bedingungen:

  • Deutsch, fortgesetzte Fremdsprache, Mathe und Sport sind Pflichtfächer.
  • Aus dem Bereich Darstellendes Spiel, Kunst und Musik muss ein Fach gewählt werden.
  • Geschichte oder Politik muss belegt werden.
  • Es muss mindestens eine Naturwissenschaft gewählt werden. (Informatik ist leider immer noch keine Naturwissenschaft!)
  • Pädagogik und Psychologie können nicht zusammen gewählt werden.

Mist. Alles auf Anfang.

Deutsch, Mathe, Sport wurden eingetragen. Englisch war der Leistungkurs. Check.
Musik war sowieso eingeplant. Check.
Geschichte war Profil. Check.
Es sollte doch aber unbedingt Informatik sein. Jetzt musste noch ein Fach dazu. Für meinen Sohn war Bio das kleinste Übel von den drei Möglichkeiten. Check.
Pädagogik hatte er in der E-Phase begonnen. Das musste er weitermachen. Check.
Außerdem hatte er Spanisch als zweite Fremdsprache. Check.
Und Geografie sollte auch mit in den Stundenplan. Check.

Eingetragen, durchgerecht: 42 Stunden – „Boah. Fett.“ (War nicht mein Kommentar.) Also doch lieber ohne Geografie.
Dann galt es noch die gewünschten Sportarten für die kommenden vier Halbjahre festzulegen. Aber das war Gott sei dank eine leichte Übung! Wir fühlten uns, als hätten wir ein besonders schwieriges Professor-Layton-Rätsel gelöst.

Was ich gelernt habe: Rechtzeitig vorsorgen!

Eine Sache habe ich aus dem Abiturkurs-Puzzle gelernt: Ich habe die Blanko-Formulare vorab kopiert und meiner Tochter gegeben. So quatschte sie bei der Wahl meines Sohnes nicht dazwischen und hat bereits jetzt ihre Wahl für die Abitur-Fächerkombination getroffen. Ich bin gespannt, ob es dabei bleibt.

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Über die Autorin

Gastautorin Katja

Katja

Katja, Jahrgang 1975, Mutter von zwei – mal mehr mal weniger pubertierenden – Teenagern. Sie ist Mitgründerin von SHEworks!, dem Onlinemagazin für Gründerinnen und Unternehmerinnen. Ihre Leidenschaft für Social Media gibt sie beratend weiter. Wenn ihre Finger die Tastatur heiß getippt haben, entspannt sie sich mit Vorliebe bei der Gartenarbeit oder Handarbeiten.



Titelbild: © Ilike/shutterstock.com

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