Warum ihr Mütter die besseren Arbeitnehmerinnen seid!

Unternehmen können von Müttern als Arbeitnehmerinnen nur profitieren, findet Lisa von Stadt Land Mama. Denn sie entwickeln Superskills beim Management ihrer Familien. Wie Frauen ihre Elternzeit für einen Außenblick nutzen können – und auf was sie bei der Wahl eines neuen Jobs achten sollten.

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Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem Mütter aus der Babyblase auftauchen und sich umschauen: „Ist das noch das Leben, das ich leben möchte?“ Denn mit einem Kind verschieben sich die Prioritäten. Da kommen Frauen schon mal ins Grübeln.

Die Elternzeit als Chance – auch für den Job

Durch die Elternzeit haben sie endlich mal die Chance, ihre Job-Lage von außen zu betrachten. Viele merken dann: „Nee, eigentlich möchte ich nicht unter dieser Chefin, in diesem Unternehmen oder unter diesen Bedingungen weiterarbeiten. Dafür gebe ich mein Kind doch nicht in eine Betreuung! Wenn schon, denn schon.“

Mama werden – eine Phase der Neu-Orientierung

Eine Phase der Neu-Orientierung beginnt. „Nach der aufopferungsvollen Babyzeit möchte ich wieder gesehen werden. Geld verdienen, mich auch außerhalb der eigenen vier Wände gebraucht fühlen. Etwas Sinnvolles tun! Worauf habe ich Lust, was würde zu uns und unserer aktuellen Familiensituation passen? Wie viele Stunden passen in unseren Tagesablauf? Kann der Partner bzw. die Partnerin auch die Stunden reduzieren, damit beide Eltern Zeit mit dem Kind verbringen können?“

Mütter verlieren nicht durch Kinder – sie gewinnen an Fähigkeiten

Das Muttersein hat uns umgekrempelt! Wow, was haben wir für neue Fähigkeiten hinzugewonnen – neben all dem, was wir schon vorher konnten:

  • Bei akutem Schlafmangel überleben.
  • Mit einer Hand kochen.
  • Beim Wickeln telefonieren.
  • Während des Stillens chatten.
  • Auch in akuten Stresssituationen ruhig bleiben.
  • Mit einem aufbrausenden Chef (also dem Baby!) fair umgehen.
  • Stets geduldig sein.
  • Eigene Interessen für die gemeinsame Sache zurückstellen.
  • Durchhaltvermögen an den Tag legen.
  • Das Ziel trotz vieler Ablenkungen nicht aus den Augen verlieren.
  • Flexibel agieren.
  • Überstunden rocken.

Die Liste könnte ich noch ewig weiterführen. Wie wär‘s, diese einfach mal im Vorstellungsgespräch herunterzubeten? Denn ja, wir können stolz auf unsere neu-gewonnenen Superskills sein. Die Mutterschaft hat uns so viel gelehrt. Lasst uns das auch für unseren Job nutzen!

Wie Unternehmen von der Einstellung von Müttern profitieren

Neulich führten wir ein Gespräch unter Frauen: Dort hieß es, Männer würden einfach den Job wechseln, wenn ihnen die Gehaltserhöhung nicht genehmigt würde. Frauen hingegen würden nach einer Ablehnung erhöhter Bezüge anfangen, sich noch mehr zu engagieren. Weil sie das Gefühl hätten, es sonst nicht verdient zu haben.

Was kann es für einen Betrieb also Schöneres geben, als Mütter als Arbeitnehmerinnen zu haben? Nicht dass ich finde, sie sollten die Gehaltserhöhung nicht kriegen (sollten sie!), aber wo ich auch hinschaue: Es sind die Mütter, die wahnsinnig effektiv arbeiten, weil sie es gewohnt sind, nur kleine Zeitfenster für ihre Aufgaben zu haben. Weil sie lieber schnell noch die E-Mails abarbeiten, bevor der Anruf aus der Kita kommt, dass das Kind krank geworden ist.

Lasst uns den Blick auf Mütter verändern, alle gemeinsam. Denn was wir rocken – zu Hause und im Job – ist einfach unvergleichlich.

Was Mütter bei beruflicher Neu-Orientierung beachten sollten

  • Verkauft euch nicht unter Wert!
  • Lasst euch nicht einreden, die Mutterschaft sei eine Einschränkung. Zeigt, was sie euch für Superskills vermittelt hat, die andere so nicht haben!
  • Schaut, ob die Unternehmensgröße zu euch passt. Wollt ihr vielleicht lieber in einem persönlichen Familienbetrieb als ein Großkonzern arbeiten? Oder euch doch lieber selbstständig machen?
  • Gibt es die Möglichkeit, aus dem Homeoffice zu arbeiten?
  • Sind die Arbeitszeiten auch in Gleitzeit möglich?
  • Gibt es eine Betriebskita oder die Möglichkeit, Unterstützung bei der Vermittlung der Kinderbetreuung zu bekommen?
  • Bedient ihr mit dem Job wirklich die Zielgruppe, die ihr erreichen möchtet?
  • Könnt ihr eure Stundenzahl je nach Bedarf erhöhen oder verringern?
  • Ist der Arbeitsweg in der Kita- oder Schulzeit machbar?
  • Habt ihr die Chance auf Weiterbildungen?
  • Heißt Feierabend wirklich Feierabend oder müsst ihr allzeit per Handy erreichbar sein? Falls letzteres zutrifft, nehmt Reißaus.
  • Haben die Kolleginnen und Kollegen Kinder?
  • Gibt es eine gute Kaffeemaschine? ?

Lasst uns nicht auf das konzentrieren, was wir durch unser neues Leben vermeintlich verloren haben. Lasst uns dieses neue Leben als Chance begreifen! Als Gelegenheit zur Neu-Orientierung, als Chance, uns die wirklich wichtigen Dinge des Lebens zu fokussieren. Denn am Ende ist der Alltag mit Baby doch die beste Weiterbildungsmaßnahme, die das Leben für uns zu bieten hat.

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Titelbild: © aslysun/shutterstock.com

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