Nichts geht mehr: Noch mehr Tipps gegen Lernblockaden
Es ist nicht so, als hättest du es nicht versucht: Aber es klappt mit dem Lernen nicht. Wenn du zu den fortgeschrittenen Lernmuffeln gehörst, haben wir 6 neue Ideen, um dich zu motivieren.
Du hast unsere Tipps gegen Lernblockaden bereits ausprobiert und gemerkt, dass es dich nicht motiviert, deinen Schreibtisch zu entrümpeln oder mit einem festen Zeitplan zu lernen. Dann probiere diese neuen Übungen aus. Sie helfen dir, deine Ziele richtig zu setzen und deine Perspektive zu ändern.
Einen Fachtext verstehen
Du schaust in dein Lehrbuch und verstehst nur Bahnhof? Das frustriert ungemein. Um einen schwierigen Text mit neuen Informationen leichter zu verstehen, kannst du folgende Übungen anwenden:
1. Erstelle ein Inhaltsverzeichnis für den Text. Finde dafür die Ober- und Unterpunkte, in die sich der Fachtext gliedert. Was ist Teil der Einleitung? Was sind die Hauptaussagen des Textes? Welches Fazit wird am Ende gezogen? Sollte es dir anhand des Textes nicht gelingen, ein Inhaltsverzeichnis zu erstellen, lege ihn beiseite und überlege selbst, in welche Ober- und Unterpunkte du das Thema unterteilen würdest.
2. Fasse den Fachtext in zehn Prozent zusammen. Eine andere Methode ist es, den Text zu unterteilen und dir dabei nur die wichtigen Stellen zu markieren. Alle Beispiele oder einleitenden Sätze ignorierst du. Schreibe im Anschluss die wichtigen Erkenntnisse aus dem Text in eigenen Worten auf einen neuen Zettel, den du zu deiner Lernzusammenfassung hinzufügst. Als Faustregel gilt, dass die Zusammenfassung nicht länger als zehn Prozent des Originaltextes sein sollte. Hat der Text also fünf Seiten, sollte die Zusammenfassung nicht länger als eine halbe Seite sein.<
Abstrakte Fakten merken
Du verstehst, was gemeint ist, aber die Formeln, Fakten, Vokabeln oder Daten wollen einfach nicht im Kopf bleiben. Keine Angst, dein Gedächtnis ist kein Sieb. Du hast nur noch nicht die richtige Technik gefunden:
3. Mache deinen Weg zum Ziel. Um dir Begriffe oder Vokabeln zu merken, kannst du die Loci-Technik anwenden. Loci kommt von locus, lateinisch für „Ort“, und erklärt schon, worum es geht. Schreibe alle Vokabeln auf, die du lernen musst und verbinde sie mit einem Weg, den du täglich zurücklegst, z. B. den Weg zur Schule. Das Nachbarhaus bekommt eine Vokabel, die Kreuzung am Straßenende die nächste, dann die Bushaltestelle, der große Baum erinnert dich an eine Vokabel usw. So wiederholst du jeden Tag die Vokabeln in ihrer Reihenfolge und dein Gehirn kann sich die abstrakten Begriffe besser merken.
In der Prüfung gehst du den Weg in Gedanken ab und vergisst nichts. Noch ein Tipp: Du kannst in Gedanken auch einen Weg auf deinem Körper abgehen und dabei den Körperteilen jeweils eine Vokabel oder einen Begriff zuweisen.
4. Wende Kartentricks an. Um dich selbst jederzeit spontan abfragen zu können, kannst du dir einen Karteikasten besorgen. Du unterteilst ihn in vier Abschnitte. Dann beschriftest du die Vorderseiten deiner Karten mit der Frage bzw. der Vokabel in deiner Muttersprache. Auf die Rückseite schreibst du die Lösung bzw. die Vokabel in deiner Zielsprache. Nimm deinen Karteikasten überall mit hin. Nutze z. B. die zehn Minuten, die du auf den Bus wartest, um dich abzufragen. Wenn du das Kärtchen zum ersten Mal in der Hand hältst und auf die richtige Lösung kommst, wandert die Karteikarte in den zweiten Abschnitt. War die Antwort nicht korrekt oder du wusstest sie nicht, bleibt die Karte im ersten Abschnitt. So gehst du in den nächsten Tagen täglich durch alle Karten des ersten Abschnitts. An jedem zweiten Tag ziehst du außerdem Karten des zweiten Abschnitts und beantwortest sie. Wenn du die Antworten immer noch korrekt weißt, kommen sie in den dritten Abschnitt, den du nur einmal in der Woche wiederholst. War eine Antwort falsch, wandert die Karte wieder auf die Startposition in Abschnitt eins. Alle Karten, die im vierten Abschnitt stecken, musst du nur einmal im Monat wiederholen.
Konzentriert bleiben
Die Konzentration lässt beim Lernen früher oder später nach. Du kannst verschiedene Übungen anwenden, um dich wieder zu konzentrieren. So gerätst du nicht in Gefahr, durch eine Lernblockade gehemmt zu werden. Hier ist eine Konzentrationsübung:
5. Lass dich gleiten. Diese Übung kannst du anwenden, wenn du mit einem Lernkapitel fertig bist oder merkst, dass du während des Lernens abschweifst. Setze dich gerade auf einen Stuhl und lege die Beine ausgestreckt über Kreuz. Erst liegt das rechte Bein auf dem linken. Strecke beide Arme nach vorne aus. Atme ruhig ein und lasse deine Arme beim Ausatmen in Richtung deiner Füße gleiten. Du beugst dich dabei mit dem Körper soweit vor, wie es für dich angenehm ist. Beim anschließenden Einatmen richtest du dich in der umgekehrten Bewegung wieder auf, bis du gerade auf dem Stuhl sitzt. Wiederhole diese Bewegung mindestens dreimal, dann wechsle das Bein und beginne erneut. Verspannungen vom Sitzen werden so gelöst und du erlangst deine Konzentration zurück.
Prioritäten richtig setzen
Du musst lernen und erwischst dich stattdessen beim Zimmerputzen? Oder dein Hund müsste unbedingt ausgiebig gebadet und gebürstet werden? Das mag sein, aber es ist nicht so wichtig, wie dein Lernziel zu erreichen. Um die richtigen Prioritäten zu setzen, kannst du diese Übung ausprobieren:
6. Denke in Schubladen. Eigentlich würde man abraten, Dinge in Kategorien zu betrachten. Schließlich engt es die Perspektive ein. Beim Lernen solltest du jedoch genau diesen Fokus haben. Verwende die Eisenhower-Matrix, um herauszufinden, wie du deine unterschiedlichen Ziele so einordnest, dass du immer das Richtige machst. Unterteile ein Blatt Papier in vier gleich große Teile. Sie bekommen die Überschriften „wichtig & dringend“, „nicht wichtig & dringend“, „wichtig & nicht dringend“, „nicht wichtig & nicht dringend“. Verteile nun deine Lerneinheiten, die Pläne für die Freizeit und die Aufgaben im Haushalt auf diese vier Kategorien. So ist das Zimmerputzen wichtig, aber nicht dringend. Du kannst es auch noch am nächsten Tag oder am Wochenende machen. Das Wiederholen für die Matheprüfung in zwei Tagen ist hingegen wichtig und dringend. Es sollte sofort geschehen und an oberster Stelle deiner Prioritätenliste stehen.
Der saubere Hund ist nicht wichtig und dringend, weil er sich sonst nicht wohlfühlt. Diese Art von Aufgaben solltest du nach Möglichkeit abgeben, um dich auf deine wichtigen und dringenden Aufgaben konzentrieren zu können. Bitte also jemanden um Hilfe, solltest du es selbst nicht schaffen, dich darum zu kümmern. In den Bereich „nicht wichtig und nicht dringend“ kannst du Freizeitaktivitäten eintragen, die keine hohe Priorität für dein Lernziel haben.
Ganz wichtig: Entspannt bleiben
Eine Übung zum Schluss soll es dir ermöglichen, während des Lernens entspannt zu bleiben. Nur so ist dein Gehirn aufnahmebereit. Bei Angst verkrampft es und blockiert. Du kannst diese Übung vor einer Lerneinheit oder zwischen zwei Aufgaben anwenden, um deinen Geist freizumachen.
+1. Atme dich frei. Um den Stress von dir zu nehmen, ist es wichtig, dass du ruhig und tief durchatmen kannst. Setze dich gerade auf einen Stuhl und stelle die Beine fest auf den Boden. Schließe die Augen. Während du das nächste Mal einatmest, denkst du „Ich bin ganz ruhig und entspannt“ oder „Meine Gedanken kommen und gehen. Ich bin im Hier und Jetzt“. Atme durch die Nase tief ein, halte den Atem einen kurzen Moment und atme dann langsam und ruhig wieder durch den geöffneten Mund aus. Atme in dieser Art dreimal tief ein und aus. Öffne anschließend langsam die Augen und versuche das Gefühl zu behalten, das du gerade empfindest.
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Titelbild: © vmaslova/shutterstock.com
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