Internetquellen richtig zitieren – worauf musst du achten?

Für Schularbeiten brauchst du belegbare Informationen, auch aus dem Internet. Aber nicht alles, was dort steht, stimmt. Wie du seriöse Internetquellen findest und diese für deine nächste Hausarbeit richtig zitierst, liest du hier.

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Das nächste Referat oder die nächste Hausarbeit steht an: Zur Recherche deines Themas verwendest du wahrscheinlich nicht nur Bücher und Zeitschriften – stattdessen klappst du erst mal den Laptop auf und gibst deine Frage in eine Suchmaschine ein. Innerhalb weniger Sekunden steht auf diese Weise alles zum Thema auf dem Bildschirm.

Wie du gute Internetquellen findest, haben wir dir in unserer Tippliste zum richtigen Googlen zusammengestellt.

Und worauf du allgemein bei der Literaturrecherche achten solltest, kannst du hier noch einmal nachlesen.

Die größte Herausforderung bei der Angabe von spannenden Internettexten für deine Hausarbeit, dein Essay, deinen Sachtext oder auf deinem Handout zum Referat ist jedoch: Im Internet kann so ziemlich jeder schreiben, was er will. Qualitätskontrollen gibt es nicht immer. Deswegen ist es wichtig, dass du deine Informationen aus seriösen Quellen beziehst und diese richtig zitierst. Aber was sind solche seriösen Quellen und wie zitierst du diese korrekt?

Warum zitiere ich überhaupt?

Deine Hausarbeit sollte nicht nur aus deinen eigenen Überlegungen bestehen. Mithilfe von Zitaten aus Studien, wissenschaftlichen Texten oder Expertenmeinungen verstärkst und bestätigst du deine Theorien. Natürlich kann ein Zitat deine Annahme auch widerlegen, aber das kommt eher selten vor.

Wann darf ich aus dem Internet zitieren?

Einen geregelten Standard, wann du etwas als Zitat oder Quelle verwenden darfst und wann nicht, gibt es nicht. Auch wie viel du aus dem Internet für Schularbeiten zitieren darfst, ist individuell. Solange der Lehrer oder die Lehrerin keine andere Aussage trifft, gilt: Die Mischung macht’s.

Das heißt, dass es vollkommen in Ordnung ist, aus dem Internet zu zitieren. Wirf aber zusätzlich einen Blick in deine Schul- und Fachbücher oder lies Zeitungsberichte zu dem Thema. Zitieren solltest du dann nur, was du durch die Angabe einer Quelle belegen kannst. Das ist besonders wichtig, wenn du aus dem Internet zitierst.

Welche Angaben aus dem Internet gelten als glaubwürdig?

Es ist nicht einfach, eine Internetquelle zu hundert Prozent auf ihre Seriosität zu überprüfen. Allerdings kannst du auf ein paar Anzeichen achten:

Zum Autor bzw. Zur Autorin:

  • Ist der Autor oder die Autorin auf dem Themengebiet Experte oder Expertin bekannt, z. B. als Professor/-in?
  • Ist die Organisation bekannt, die deine Quelle herausgegeben hat, z. B. ein staatliches Forschungsinstitut?
  • Hat der Autor oder die Autorin bereits andere Veröffentlichungen zum Thema herausgegeben?
  • Gibt er oder sie selbst seriöse Quellen an? Kannst du diese nachverfolgen?

Zur Webseite:

  • Macht die Internetseite einen seriösen Eindruck?
  • Hat die Webseite ein Impressum?
  • Ist die Seite aktuell und fehlerfrei?
  • Passt die Webseite zu deinem Thema?
  • Wirken die Formulierungen auf der Internetseite objektiv und fachmännisch?
  • Ist sie technisch hochwertig gestaltet und sicher?

Je mehr der soeben benannten Fragen du bejahen kannst, desto glaubwürdiger ist die Internetquelle.

Wie zitiere ich richtig?

Wenn du spannende Internetquellen gefunden hast, kannst du sie auf zwei Arten für deine Hausarbeit verwenden: Durch das direkte oder das indirekte Zitieren. Beim direkten Zitieren gibst du die Überlegungen eines Autors bzw. einer Autorin im genauen Wortlaut wieder.

Beispiel: „Cleopatra war nie an einer Herrschaft interessiert.“

Beim indirekten Zitat gibst du die Gedanken oder Informationen in deinen eigenen Worten wieder. Man nennt das auch „paraphrasieren“. Das hilft dir, längere Zitate zusammenzufassen und zu vereinfachen.

Beispiel: Der Autor meint, Cleopatra sei nie an einer Herrschaft interessiert gewesen.

In beiden Fällen gilt: Du solltest das Zitat so einbauen, dass es genau an dieser Stelle in deinem Text Sinn ergibt. Es sollte weder an einer unlogischen Stelle oder ganz ohne Kontext im Text stehen.

Nach dem Zitat gibst du die Internetquelle als Beleg an. Das geschieht entweder mithilfe einer Fußnote, die den kompletten Beleg enthält und automatisch am Ende der jeweiligen Seite deines Fließtextes hinzugefügt wird:

Beispiel Fußnote: „Cleopatra war nie an einer Herrschaft interessiert.“¹

Die zweite Variante, um eine Internetquelle korrekt zu zitieren, ist der Kurzbeleg. Hier wird nur der Autor bzw. die Autorin und das Erscheinungsjahr in eckigen Klammern angegeben.

Beispiel: Der Autor meint, Cleopatra sei nie an einer Herrschaft interessiert gewesen. [Mustermann, Max 2019]

Die vollständige Angabe zur Internetquelle machst du dann erst im Quellenverzeichnis am Ende deiner Arbeit.

Was muss ich konkret angeben, wenn ich aus dem Internet zitiere?

Handelt es sich bei der Internetquelle um einen Text, der direkt auf der Webseite steht, gibst du folgendes in deinem Quellenverzeichnis an:

Die Autorin bzw. den Autoren, den Titel des Textes, das Erscheinungsjahr und den Erscheinungsort. Das meint in diesem Fall die vollständige Internetadresse (auch: URL), die oben im Browserfenster angezeigt wird.

Ganz wichtig: Im Internet können Texte oder andere Inhalte in Sekundenschnelle geändert oder gelöscht werden. Gib zum Schluss deines Quellenbelegs daher das Datum und die Uhrzeit an, an dem du die Information zuletzt über den Link abgerufen hast. Als Formulierung kannst du diese Ausdrücke verwenden: „Zugriff am“, „verwendet am“ oder „abgerufen am“.

Beispiel:

Mustermann, Max: „Cleopatra und ihre Herrschaften“, URL: https://www.mustermannmaxcleopatra.de, abgerufen am 03.10.2019, 16:24 Uhr.

Wenn du aus einem PDF zitierst, das von einer Institution veröffentlicht wurde, ist es wichtig, dass du neben der Internetadresse auch die Seitenzahl des PDF angibst, auf der du dein Zitat gefunden hast.

Beispiel:

Mustermann, Max: „Cleopatras Herrschaften“, in: Alles über Cleopatra, (Hrsg. Archäologisches Institut Kairo), 2012, S. 9, URL: www.richtigcleopatra.zitieren/admin/file/pdf/regeln.pdf, abgerufen am 03.10.2019, 16:24 Uhr.

Du kannst auch ein wörtliches Zitat aus einem Video von YouTube oder einem Podcast zitieren. Dafür musst du allerdings neben dem Sprecher bzw. der Sprecherin auch den Namen des Videos bzw. der Podcastfolge, die URL, den Zeitstempel (Minute/Sekunde des Zitates) und den letzten Aufruf angeben.

Beispiel:

Musterfrau, Sandra: „Cleopatra hatte nie Interesse an Herrschaft, wirklich nie!“, URL: https://www.youtube.com/archochannel/cleopatraexpertinsandramusterfrauspricht, Zeit: 33:10, abgerufen am 03.10.19, 16:25 Uhr.

Hinweis

Wenn du einen Link in dein Textdokument einfügst, wird dieser meistens automatisch verlinkt. Wenn du deine Hausarbeit digital einreichst, z. B. als PDF, kannst du diesen Link bestehen lassen. Solltest du die Arbeit ausdrucken, entferne den Link vorher. Achte auch darauf, dass der Link so formatiert ist, wie der Rest deines Textes. Das ändert sich durch das Kopieren und Einfügen manchmal.

Zeilenumbruch bei Internetadressen

Internetadressen sind meist länger als nur eine Zeile. Ein Zeilenumbruch, das heißt, dass deine URL in der nächsten Zeile weitergeht, ist daher oft nicht zu vermeiden. Meist macht dein Schreibprogramm den Umbruch von allein. Manchmal musst du ihn selbst vornehmen. Versuche dann, den Zeilenumbruch nicht bei einem Bindestrich zu machen, der Bestandteil der Internetadresse ist. Das könnte es erschweren, die Webseite zu finden. Besser sind Zeilenumbrüche nach einem Wort, einer Ziffer oder nach dem Slash-Zeichen.

Beispiel: https://www.cleopatrawolltenieherrscherinsein.de/und_dann_kamcaeasarundeswurdealles-

anders

Hinweis

Sollten dir eine Angabe zur Quelle fehlen, solltest du dies kenntlich machen. Für deinen Lehrer bzw. deine Lehrerin ist es wichtig zu sehen, dass du deine Quellen einheitlich angibst. Wenn du nicht weißt, an welchem Ort deine Quelle verfasst wurde, kannst du o. O. (ohne Ortsangabe), o. J. (ohne Jahresangabe) oder o. D. (ohne Datum) angeben.

Und wenn ich keinen Autor bzw. keine Autorin ausmachen kann?

Wenn du keinen Autorennamen zu deinem Zitat findest, nenne zumindest die Webseite oder die Organisation, bei der du die Information gefunden hast. Wenn es wirklich gar keine klar zu definierende Quelle gibt, solltest du von der Verwendung absehen. Das Risiko eines Punktabzugs oder einer Fehlinformation ist dann zu hoch.

Titelbild: GaudiLab/shutterstock.com

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