Headset auf, Mikro an – Schüler als Podcaster
Sebastian Dorok hatte als Referendar eine Idee, die er als einer der Ersten in Deutschland ausprobieren wollte: Podcasts im Unterricht. Zusammen mit einem Freund entschied er sich, das Konzept aus den USA in deutsche Schulen zu holen.
Was Podcasts können
Seit ihrem Aufkommen Anfang bis Mitte der 2000er ist die Anzahl der Podcasts nahezu ins Unendliche gestiegen. Die Themenauswahl ist riesig und die meisten sind kostenlos.
Podcasts können den Unterricht aktueller, lebendiger und spannender machen. Die Schüler von Sebastian Dorok sitzen aber nicht nur da und hören bzw. schauen sich einen Podcast nach dem anderen an – sie produzieren sie selbst.
In der Praxis
Besonders praktisch sind die Podcasts in Sebastian Doroks Fächern Englisch und Musik. In Englisch werden z. B. die Hausaufgaben nicht bloß aufgeschrieben, sondern aufgenommen. So lässt sich gleichzeitig noch die richtige Aussprache üben. Für Musik gilt das Gleiche. Die Hausaufgaben mit Podcasts zu lösen, macht nicht nur Spaß, es ist auch näher an der Praxis. Sebastian Dorok glaubt, dass Podcasts in fast allen Fächern nützlich sein können – sogar in Sport. Zumindest indirekt, denn die Schul-AG „Sportjournalismus“ plant ebenfalls einen eigenen Podcast.
Die Idee weitergeben
Sebastian Dorok bereitet seine Schüler auf den Umgang mit den Podcasts vor, ehe sie im Unterricht oder bei den Hausaufgaben zum Einsatz kommen. Darin ist er mittlerweile Profi, denn schon seit langem gibt er Workshops zu Podcasts und Audioprogrammen. Bei der Umsetzung kann er seinen Kollegen, aber auch den Schülern und deren Eltern weiterhelfen. Dafür hat er eine eigene Homepage, die er gemeinsam mit einem Freund betreut. Dort ist für Interessierte alles Wichtige zu finden – von Anleitungen bis hin zu verschiedenen Beispiel-Podcasts.
Beliebte Hausaufgaben? Ja, sowas gibt’s!
„Meine Schüler fragen mich manchmal, wann endlich die nächste Podcast-Hausaufgabe ansteht“, verrät Sebastian Dorok. Diese neue Form der sonst so verteufelten Hausaufgaben kommt bei den Schülern gut an. So gut sogar, dass einige bei der Umsetzung richtig kreativ werden und mehr machen, als eigentlich verlangt war. Die einzigen Nachteile sieht Dorok bei den Urheberrechten – denn zu entscheiden, welche Bilder oder Musik verwendet werden können, erfordert Fingerspitzengefühl.
Auch wenn manche Eltern noch ein bisschen irritiert dreinschauen, wenn ihre Kinder die Hausaufgaben mit PC, Kopfhörern oder Smartphone lösen – die Podcasts sind beliebt und praktisch. Welcher Lehrer kann schon behaupten, dass sich seine Schüler über Hausaufgaben freuen?
Titelfoto: Podcasts im Unterricht, © Sebastian Dorok
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