Selbstvertrauen stärken: So können Lehrkräfte unterstützen

Wir geben 7 Tipps, mit denen Lehrer*innen für mehr positive Energie und Zuversicht im Klassenzimmer sorgen können.

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Kleine Routinen bewirken große Fortschritte

Kleine Gesten, die regelmäßig die Schüler*innen erreichen, können eine nachhaltige Wirkung entfalten. Dazu sollten sich Lehrer*innen diejenigen Maßnahmen heraussuchen, die authentisch für sie sind. Eine schrittweise Einführung und ggf. Anpassung ist sinnvoll, um diese Maßnahmen nicht wie einen Fremdkörper im Fachunterricht zu platzieren. Gleichermaßen sollten die Schüler*innen darüber Bescheid wissen, dass es zusätzliche freiwillige Übungen geben wird, die das Ziel haben, dass sie sich im Unterricht wohlfühlen. Hier kommen sieben Tipps, die teilweise aus der Online-Publikation eSchool News stammen:

  1. Grüßen Sie Ihre Schüler*innen mit Vornamen. Bei diesem Ritual werden die Schüler*innen zu Beginn der Stunde an der Klassenzimmertür mit Namen und Händedruck begrüßt. Dadurch lernen sie, Augenkontakt zu halten, einen Handschlag zu geben und stellen sich mental auf die kommende Stunde ein.
    Um dieses Ritual einzuführen, können Sie die Schüler*innen zuerst nur mit dem Namen ansprechen und grüßen, wenn Sie Ihnen auf dem Schulflur begegnen. Das verringert die Irritation, ehe es zum Begrüßungsritual im Klassenzimmer kommt.
  2. Stellen Sie eine unspezifische Frage am Morgen. Gerade in der ersten Stunde des Tages sind Schüler*innen häufig schläfrig und träge. Um ihre Kreativität zu wecken und das Engagement zu erhöhen, können Sie eine Frage fernab des Stundenthemas stellen. Die Antwort auf die Frage kann jedoch auch in die mündliche Leistung einfließen, z. B. „Welche Pläne habt ihr für die Sommerferien?“ oder „Welche Dinge brauchst du zum Glücklichsein?“. So lernen Sie Ihre Schüler*innen besser kennen. Den Kindern und Jugendlichen wird wiederum der Stundeneinstieg erleichtert. Außerdem fühlen sie sich von Ihnen in ihrer Person ernst genommen.
  3. Ermutigen Sie Schüler*innen, sich bemerkbar zu machen. Hat ein Kind ein Problem mit Ihrem Unterricht oder fühlt sich missverstanden? Machen Sie deutlich, dass Sie jederzeit Kritik, Fragen oder Anmerkungen annehmen. Wenn sich Ihre Schüler*innen nicht persönlich austauschen möchten, können sie Ihnen eine E-Mail auf Ihre Dienst-Adresse schicken. Eine andere Möglichkeit ist, einen Briefkasten im Klassenzimmer zu installieren, in den Schüler*innen ihren Namen auf einem Zettel einwerfen, wenn sie mit Ihnen in Ruhe sprechen möchten.
  4. Geben Sie dezidiertes Feedback. Spätestens seit der Hattie-Studie ist wissenschaftlich belegt, dass Schüler*innen am meisten vom individuellen Feedback durch den*die Lehrer*in lernen. Feedback ist dabei mehr als eine einfache Zensur. Natürlich muss nicht jeder Test mit einem seitenlangen Protokoll versehen werden, aber es sollte regelmäßig die Möglichkeit zum Feedback geben. So könnten Sie Antworten auf schriftliche Arbeiten im Sprachunterricht verfassen, z. B. zu Buchvorstellungen oder Briefen.
    Eine ausführliche Rückmeldung zu Projektarbeiten stärkt ebenso das Selbstvertrauen der Lernenden. Hier können Sie die Schüler*innen ermutigen, ihre Ergebnisse vor der Klasse oder in einem größeren Rahmen zu präsentieren.
  5. Besuchen Sie die Freizeitaktivitäten Ihrer Schüler*innen. Sollte Sie ein Kind oder ein*e Jugendliche*r zum Fußballturnier, zur Theateraufführung oder zum Konzert einladen, ist das eine schöne Gelegenheit, das Kind außerhalb des Schuldrucks kennenzulernen. So vermitteln Sie ihm bzw. ihr, dass Ihnen das Kind an sich wichtig ist – nicht die Note, die es erbringt.
    Sie sollten dabei vor der Klasse deutlich machen, dass Sie nicht jeden Termin wahrnehmen können, sich aber freuen, wenn Sie eingeladen werden. Gleichzeitig haben die Kinder und Jugendlichen durch eine Einladung keinen Vorteil im Unterricht.
  6. Nutzen Sie spannende Wettbewerbe für die Schüler*innen. Schüler-Wettbewerbe und -Konferenzen helfen den Lernenden, sich außerhalb des Klassenzimmers mit ihren Ideen zu präsentieren und spannende Themen zu finden. Dass Sie sie als Lehrkraft dabei unterstützen, fördert die Eigenmotivation und Selbstständigkeit der Lernenden.
  7. Feiern Sie die Erfolge. Laden Sie zum Schuljahresende oder zum Ende des Halbjahres Eltern, andere Lehrkräfte oder externe Projektpartner*innen ein, mit den Schüler*innen die Erfolge des zurückliegenden Jahres zu feiern. Dazu kann es ein kleines Büffet geben und Minipräsentationen oder Plakate vorbereitet werden. Die Kinder und Jugendlichen berichten dann, auf welche Projekte oder Entwicklungen sie besonders stolz sind. Als Lehrkraft können Sie die Gelegenheit nutzen, um die gemeinsamen Erfolge zu reflektieren und die nächsten Ziele deutlich zu machen, z. B. den Schulabschluss oder das große Sommerfest.

Haben Sie weitere Tipps, wie Sie das Selbstvertrauen Ihrer Schüler*innen stärken? Schreiben Sie uns gern einen Kommentar unter diesen Beitrag.

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Titelbild: © LightField Studios/shutterstock.com