Wenn Sarah eigentlich Jessica heißt – Namen besser merken
Sie möchten eine Schülerin aufrufen und versuchen es mit „Sarah”. Die Schülerin entgegnet augenrollend: „Ich heiße Jessica.” In solche Situationen werden Sie künftig nicht mehr geraten.
Vornamen bebildern
1. Schritt: Mentale Bilder zu Namen entwickeln
Überlegen Sie sich zu jedem Vornamen Ihrer Schülerinnen und Schüler ein mentales Bild. Diese Namensbilder können aus drei verschiedenen Kategorien entwickelt werden:
Kategorie Hilfsnamen
Das Namensbild zu dem Vornamen Gregor könnte z. B. ein Papst sein, da der Hilfsname Gregor der Große Papst Gregor I. war. Eine bekannte Person dient also als Bildgeber des Namensvetters.
Kategorie Bedeutungswort
In manchen Vornamen sind bereits Bedeutungen enthalten. So dient z. B. als Namensbild für Leo der Löwe und für Lea die Löwin. Wenn Sie den Namen Sarah hören, denken Sie vielleicht an die Wüste Sahara.
Kategorie Symbol
Wenn Sie den Namen Eva bebildern müssten, denken Sie vielleicht als erstes an das Symbol des Apfels, bei dem Namen Jonas oder Jona wahrscheinlich an einen Wal. So dient ein Symbol, welches Sie mit einem Namen verbinden, als Namensbild.
2. Schritt: Mentale Bilder mit Personen verbinden
Verbinden Sie nun diese Namensbilder mit dem Aussehen des jeweiligen Schülers oder der jeweiligen Schülerin. Sie könnten sich z. B. vorstellen, wie Leo mit einem Löwen kämpft, Eva in einen Apfel beißt oder Gregor aus einem Papamobil vielen Menschen winkt.
Und dann wären da noch die Nachnamen
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten sich Nachnamen zu merken. Gedächtnismeister Dr. Gunther Karsten beschreibt in seinem Buch Erfolgs-Gedächtnis vier effektive Techniken. Welche Ihnen am besten liegt, finden Sie heraus, indem Sie einfach alle einmal ausprobieren.
Merkmalstechnik
1. Schritt: Suchen Sie sich ein besonderes Merkmal im Gesicht Ihres Schülers oder Ihrer Schülerin, z. B. Sommersprossen.
2. Schritt: Überlegen Sie sich ein mentales Bild oder ein Ersatzwort zu dem Nachnamen Ihres Schülers oder Ihrer Schülerin, z. B. Engels ist fast wie Engel.
3. Schritt: Nun verbinden Sie einfach das Namensbild und das markante Gesichtsmerkmal in einem Bild, z. B. Es gibt viele Engel(s) mit Sommersprossen oder Der Engel(s) hat viele kleine Sommersprossen.
Ähnlichkeitstechnik
1. Schritt: Überlegen Sie sich eine bekannte Person, die der Schülerin oder dem Schüler a) äußerlich oder b) namentlich ähnlich ist, z. B. gibt es einen Kabarettisten namens Nowak.
2. Schritt: a) Gleicher Name: Überlegen Sie sich ein Erkennungszeichen der bekannten Person, z. B. steht Reinhard Nowak oft auf der Bühne; b) ähnliches Gesicht: Denken Sie sich ein Bild zum Namen.
3. Schritt: Stellen Sie sich Ihren Schüler oder Ihre Schülerin neben der bekannten Person vor. Übertragen Sie nun a) das Erkennungszeichen oder b) das Namensbild auf Ihren Schüler oder Ihre Schülerin, z. B. könnte Jan als Kabarettist auf einer Bühne stehen.
Umfeldtechnik
1. Schritt: Schauen Sie sich Ihre Schülerin oder Ihren Schüler genau an. In welchem Umfeld könnten Sie ihm oder ihr begegnen? Z. B. könnten Sie Tyunay in einem Ballettstudio antreffen. Stellen Sie sich nun Ihre Schülerin oder Ihren Schüler in der Umgebung vor.
2. Schritt: Überlegen Sie sich nun ein Bild zu dem Nachnamen Ihrer Schülerin oder Ihres Schülers, z. B. Sentaku beinhaltet den Namen Senta (hier könnte man an Senta Berger denken) und das Wort Ku(h).
3. Schritt: Verbinden Sie nun das Namensbild oder die Namensbilder mit dem Umfeld, z.B. Senta Berger tanzt mit einer Ku(h) durch ein Ballettstudio.
Name-Gesichter-Technik
1. Schritt: Überlegen Sie sich ein mentales Bild oder ein Ersatzwort zu dem Nachnamen Ihres Schülers oder Ihrer Schülerin, z. B. der Name Rosenstetter besteht aus Rosen und Stetter. Stetter könnte auch Städter geschrieben werden.
2. Schritt: Suchen Sie sich nun Gesichtsmerkmale Ihres Schülers oder Ihrer Schülerin, welche zum Namensbild passen, z. B. Die Lippen haben die Farbe von rosa Rosen und die Augen sind grau wie eine große Stadt (wie Städter).
3. Schritt: Nun verbinden Sie die Gesichtsmerkmale mit dem Namensbild oder den Namensbildern, z. B. Die Städter (Stetter) mit grauen Augen bringen Rosen so hellrosa wie rosa Lippen.
Kennenlernspiele finden Sie in unserem Artikel Die fünf besten Kennenlernspiele.
Titelbild:©Rawpixel/Shutterstock.com
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Bild 3: © violetblue/Shutterstock.com; Bild 4: © vadim kozlovsky/Shutterstock.com
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So habe ich mir auch schon oft geholfen, eben weil Leo-ni blonde Haare hat wie Leo der Löwe.
Aber was mache ich mit den „neuen“ Namen aus fernen Ländern?
Ali (na das geht noch mit Ali Baba), Lavdrim, Zaciim, Stancu, Hasnaa, Ebru, Sedef, Severdjan, Adna, Blenda, …. ???
LG, Wolfgang
Lieber Wolfgang,
wie im Artikel ausführlich erklärt, hilft es, seine Schülerinnen und Schüler kennenzulernen, um Eigenschaften oder Interessen mit ihnen assoziieren zu können. Dabei ist es egal, ob man den Namen vorher schon kannte oder nicht.
Viele Grüße
Virginia
aus der Redaktion der sofatutor-Magazine
Guten Tag,
das ist endlich mal ein Rezept, wobei ich einige Dinge mir schon selbst angeeignet hatte. Danke.
Mit freundlichen Grüßen
Ingrid Schmid