Was wir für eine gute Lehrer-Eltern-Beziehung tun können

Sie sind Bezugspersonen, Wegweiser und Vorbilder: Die Lehrerinnen und Lehrer unserer Kinder. Sie entscheiden aber auch über Sitzenbleiben oder Aufrücken – und spätestens da hängen wir Eltern emotional in der Sache drin. Katharina von Stadt Land Mama hat eine Tochter in der dritten Klasse, ihr Sohn wird nächstes Jahr eingeschult. Sie hat sich Gedanken gemacht, wie es Eltern gelingen kann, ein gutes Verhältnis zu den Lehrkräften aufzubauen.

So klappt's mit dem Lernen – jetzt im Video anschauen!

Vor ein paar Monaten geisterte eine Lehrer-Notiz an die Eltern durchs Internet. Auf dem Zettel stand: „Liebe Eltern, wenn Sie nicht alles glauben, was Ihr Kind von der Schule erzählt, glauben wir auch nicht alles, was Ihr Kind von zu Hause erzählt.“ Der Zettel wurde tausende Male gelikt, in den Kommentaren gab es lustige Geschichten und jede Menge Zustimmung.

Auch ich habe gelacht und musste an meine eigene Schulzeit zurückdenken. Wie oft habe ich übertrieben, wenn ich meiner Mutter von einer Rüge erzählte. Hatte ich eine schlechte Note, schob ich oft hinterher, der Durchschnitt der ganzen Klasse sei miserabel gewesen – auch wenn das gar nicht so war. Meine Eltern ließen sich damals nicht beeindrucken. Doch wenn sie das Gefühl hatten, dass ein persönliches Gespräch mit der Lehrerin oder dem Lehrer notwendig war, dann baten sie um einen Termin und sprachen Probleme direkt an.

Oberstes Gebot: Offenheit

Ich glaube, das Vorgehen meiner Eltern war ganz richtig. Denn als ich bei meinem ersten Elternabend in der Schule saß, sagte die Lehrerin gleich zu Anfang: „Wenn es Probleme gibt, kommen Sie bitte direkt zu mir. Wir finden dann eine Lösung“. Was für eine schöne Ansage, die allen Eltern Mut machen sollte, oder? Denn sie beinhaltet zwei wichtige Botschaften:

1. Wenn jemand Sorgen hat, werden diese gehört.

2. Gemeinsam finden wir einen Weg.

Die allermeisten Lehrkräfte sind Pädagoginnen und Pädagogen mit Leidenschaft. Die Zeiten der Lehrinnen und Lehrer, die Kinder schikanieren und ihre Macht ausnutzen, sind zum Glück vorbei. Lehrkräfte und Eltern haben heutzutage das gleiche Ziel: Die Kinder sollen gefördert werden, ihren Horizont erweitern, Spaß am Lernen haben und Erfahrungen machen. Die Pädagogik ist heute so viel weiter als noch zu meiner Schulzeit – damals „funktionierte“ noch viel über Druck. Kinder sollten möglichst konform sein. Frontalunterricht war kompromisslos.

Es ist wichtig, sich immer wieder bewusst zu machen: Eltern und Lehrkräfte sind ein Team, wenn es um die Erziehung geht – wir sollten uns gegenseitig unterstützen. Denn letztlich wollen wir alle das Beste für die Kinder.

Die Lehrer-Eltern-Beziehung ist keine Einbahnstraße

Wir Eltern wünschen uns Unterstützung von den Lehrerinnen und Lehrern, wenn wir Sorgen haben. Umgekehrt brauchen sie auch unsere Hilfe. Doch hier merke ich immer wieder, dass viele Eltern betreten auf den Boden gucken, wenn es darum geht, die Ärmel hochzukrempeln.

Schönstes Beispiel: Die Wahl der Elternsprecherinnen und Elternsprecher. Viele Eltern haben Angst, durch dieses Amt zusätzliche Aufgaben aufgedrückt zu bekommen. Nachvollziehbar. Aber nur durch beidseitiges Engagement kann eine gute Beziehung entstehen. Hier ein paar Vorschläge, wie Eltern sich im Schulalltag einbringen können:

  1. Elternsprecher bzw. Elternsprecherin werden: Es hört sich nach mehr Arbeit an, als es ist. Wenn man es gemeinsam mit einer anderen netten Mutter oder einem netten Vater macht, kann man sich gut abwechseln. Außerdem hat man durch dieses Amt die Möglichkeit, direkt die Atmosphäre in der Klasse mitzugestalten. Man bekommt Einblick in die Sichtweisen anderer Eltern, kann an Lösungen mitarbeiten, wenn es in der Klasse Probleme gibt und erfährt eine Menge, was so hinter den Kulissen abläuft.
  2. Ausflüge begleiten: Eine Lehrkraft mit 25 Kindern am Wandertag – das ist ganz schön stressig. Ein Elternteil, das den Ausflug begleitet, ist da eine wunderbare Entlastung für den Lehrer. Und das Elternteil hat die Möglichkeit, die Lehrkraft etwas „privater“ kennenzulernen und im Umgang mit den Kindern zu erleben.
  3. Party-Organisation: Weihnachten, Abschlussparty, Sommerfest – auch in der Schule wird gefeiert. Und natürlich freuen sich alle über einen selbstgebackenen Kuchen oder Muffins. Kein großer Aufwand, aber man hinterlässt einen guten Eindruck.
  4. Der wichtigste und zugleich einfachste Vorschlag: Den Lehrerinnen und Lehrern Fragen stellen: Wie können wir unterstützen? Wo wird Hilfe gebraucht? Welche Erwartungen gibt es an uns Eltern? Wie in jeder Beziehung braucht es auch zwischen Eltern und Lehrkräften viel Verständnis, Geduld und die Bereitschaft, sich einzubringen. Oft müssen das keine großen Heldentaten sein. Ein einfaches „Ich sehe, was Sie leisten“ tut allen gut. Schuldzuweisungen und vorschnelle Urteile bringen niemandem etwas – am wenigsten unseren Kindern.

Weitere Texte von Stadt Land Mama:

Titelbild: © Monkey Business Images/shuttterstock.com

Was Sie jetzt tun sollten ...
  1. Motivation beim Lernen ist der Schlüssel zum Lernerfolg Ihres Kindes. Zugriff auf über 10.000 Lernvideos und über 44.000 Übungen für alle Klassenstufen gibt's auf sofatutor
  2. Gehen Sie auf Entdeckungsreise und schauen Sie sich an, was sofatutor für Sie und Ihr Kind anbietet.
  3. Ãœberzeugen Sie sich selbst und testen Sie sofatutor 30 Tage lang kostenlos.