Besserwisser: „Es heißt Glühlampe!“

Es gibt Begriffe, da rollen Rechthaber mit den Augen und verbessern ihre Gesprächspartner: „So heißt das gar nicht!“ Wir haben ein paar Beispiele herausgesucht.

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1. Lampe statt Glühbirne

Eine „Glühbirne“ gibt es nicht. Der Begriff Glühbirne meinte ursprünglich die klassische birnenförmige Glühlampe und hat sich im Laufe der Zeit als Alltagswort für alle Arten der Lampen eingebürgert. Expertinnen und Experten wissen jedoch, dass der Begriff nicht korrekt ist.

Es gibt als künstliche Lichtquellen unter anderem Glühlampen oder kurz Lampen. Das Wort Lampe beschreibt also nur den Teil einer Leuchte, der das Licht produziert. Das gesamte Konstrukt, mit Lampenschirm, Kabel, Ständer und Fuß ist die Leuchte.

Lichtquellen-Gluehlampe

2. Druckfarbe statt Druckerschwärze

Wenn man eine Zeitung in den Händen hält, kann es passieren, dass diese abfärbt. Und jeder weiß, dass Druckerschwärze giftig ist. Daher sollte man sich schnell die Hände waschen!

Doch die Aussage stimmt so nicht: Die Zeiten, in denen Druckfarbe giftig war, weil sie Schwermetalle enthielt, sind zum Glück längst vorüber. Heute müsste ein normal großer Teenager etwa 12 Kilo Zeitung essen, um sich durch Zeitungspapier zu vergiften.

Auch der Begriff „Druckerschwärze“ ist uneindeutig. In den meisten Fällen ist damit zwar wirklich „schwarze Druckfarbe“ gemeint, aber richtig heißt es einfach Druckfarbe.

Da die meisten Zeitungen und Zeitschriften heute im Offsetdruckverfahren gedruckt werden, löst sich die Farbe auch nicht mehr so schnell vom Papier. Es besteht also keine Gefahr, wenn man eine Zeitung festhält.

3. Brüder Grimm statt Gebrüder Grimm

Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm sammelten und veröffentlichten zu Beginn des 19. Jahrhunderts Kinder- und Hausmärchen. Auch mit ihrer deutschen Grammatik sind sie berühmt geworden. Dabei veröffentlichten sie nie unter dem Namen „Gebrüder Grimm“, da sie den Begriff der „Gebrüder“ eher ablehnend gegenüber standen. Dieser Begriff wurde meistens für zwei oder mehrere Brüder verwendet, die gemeinsam eine Firma besaßen. Und das wollten die Grimms nicht für ihre Veröffentlichungen. Ihre Kinder- und Hausmärchen brachten sie als „Brüder Grimm“ und ihr deutsches Wörterbuch mit dem Zusatz „von Jacob und Wilhelm Grimm“ heraus.

4. anscheinend statt scheinbar

„Anscheinend“ und “scheinbar“ sind keine gleichbedeutenden Begriffe. Dennoch neigt man dazu, „scheinbar“ zu sagen, wenn „anscheinend“ gemeint ist. Dabei bedeutet „anscheinend“ so viel wie „dem Anschein nach“, „wahrscheinlich“ oder „vermutlich“. Im Gegensatz dazu meint „scheinbar“ so viel wie „angeblich“, „nur zum Schein“ oder „trügerischerweise“.

Es heißt also nicht: „Scheinbar ist ihm sein Aussehen wichtiger als alles andere“, wenn jemand Wert auf sein Äußeres legt, sondern „anscheinend ist ihm sein Aussehen wichtiger als alles andere.“ Der gleiche Satz mit „scheinbar“ würde bedeuten, dass derjenige nur vorgibt, dass ihm sein Aussehen wichtig ist, um über etwas anderes hinwegzutäuschen.

5. sprunghafte Verbesserung statt Quantensprung

Wenn man davon spricht, dass etwas einen großen Schritt in der Entwicklung bedeutet, spricht man gern mal vom „Quantensprung“. Dabei sind Quanten ja sehr kleine Teilchen eines Atoms und ein Quantensprung bezeichnet den unterschiedlichen Energiegehalt, der durch den Wechsel des Zustands eines sehr kleinen Systems in ein anderes bedeutet. Also wäre es eigentlich fehlerhaft oder sogar widersprüchlich von einem „Quantensprung“ zu sprechen, wenn man eine große Veränderung meint.

Dennoch kann der Begriff auch als passend gelten. Wenn damit eine ruckartige Veränderung einer Situation ohne Vorwarnung bzw. Übergangszeit gemeint ist, kann man den Vergleich zum Quantensprung ziehen. Die Begriffsverwendung bleibt jedoch unklar. Es sollte auf die jeweilige Intention hin geprüft werden, ob der Begriff korrekt oder fehlerhaft verwendet wird.

6. Schraubendreher statt Schraubenzieher

Ursprünglich war der Begriff Schraubenzieher durchaus geläufig. Vor allen Dingen bei Holzarbeiten wurden Schrauben „eingezogen“ oder „festgezogen“. Daher wird das Wort „Schraubenzieher“ im Zusammenhang mit Holz auch noch teilweise verwendet. Korrekt ist jedoch Schraubendreher, da man heute eher in Eisen oder Wände einschraubt. Und dabei werden diese Schrauben eben eingedreht. Es wird sogar bei einigen Handwerksprüfungen streng darauf geachtet, dass die Lehrlinge den korrekten Begriff für das Werkzeug verwenden.

Kennst du weitere Begriffe, die oft falsch verwendet werden? Dann schreibe uns gern einen Kommentar unter diesem Beitrag.

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Titelbild: © F8 studio/shutterstock.com

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