5 Lehrer-Übungen für bessere Konzentration im Unterricht

Abwesender Blick, Quatschen oder nervöses Rumgehampel auf dem Stuhl – Immer mehr Schüler und Schülerinnen haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Wir zeigen, wie Sie mithilfe kleiner Übungen spielerisch die Aufmerksamkeit Ihrer Klasse steigern können.

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Unsere Welt wird schnelllebiger und flutet uns mit Reizen. Dies wirkt sich negativ auf die Konzentrationsfähigkeit aus, was auch in der Schule zu spüren ist. Die folgenden fünf Übungen helfen Schülern und Schülerinnen dabei, konzentrierter und fokussierter am Unterricht teilzunehmen.

Übung 1: „Ich packe meinen Koffer“ – mal anders

Das Spiel „Ich packe meinen Koffer“ ist den meisten bekannt: Der erste Spieler bzw. die erste Spielerin beginnt mit dem obenstehenden Satz und ergänzt einen Gegenstand, den er oder sie mitnehmen möchte. Wer als Nächstes an der Reihe ist, muss jenen Gegenstand ebenfalls aufzählen und fügt einen eigenen hinzu.
Alternativ können Sie diese Übung mithilfe von Bewegungen oder Gesten durchführen. Eine Schülerin oder ein Schüler beginnt z. B. mit einem Klatschen oder Schnipsen. Der Nächste oder die Nächste ahmt diese Geste nach und erweitert das Ganze z. B. mit einem Stampfen des Fußes. So geht es reihum. Dabei sind Koordination, ein gutes Gedächtnis und absolute Konzentration gefragt. Am besten lassen Sie diese Übung in kleinen Gruppen oder zu zweit durchführen. Ansonsten verliert man in einer großen Runde schnell den Überblick.

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Übung 2: Apfel – Baseball – Chamäleon – Das symbolische Alphabet

Probieren Sie mit Ihrer Klasse einmal „das symbolische Alphabet“ aus. Reihum werden bei dieser Konzentrationsübung Sachen oder Lebewesen genannt, die mit einem vorgegebenen Buchstaben beginnen. Statt „A“ wird also „Apfel“ gesagt, statt „B“ „Baseball“ und so weiter. Alle müssen konzentriert zuhören, damit sie genau wissen, bei welchem Buchstaben sie an der Reihe sind, um dann mit einem passenden Begriff aufwarten zu können. Mit der Zeit können Sie das Tempo steigern, sodass die Schülerinnen und Schüler blitzschnell überlegen und antworten müssen.

Übung 3: Vorlesezeit als Motivation

Beginnen oder beenden Sie eine Unterrichtsstunde, indem Sie Ihren Schülern und Schülerinnen etwas vorlesen. Ob das ein Kapitel aus einem Buch, eine Kurzgeschichte, ein interessanter Zeitungsartikel oder ein von Ihnen selbst geschriebener Text ist, hängt von Ihrem persönlichen Interesse und dem der Klasse ab. Eine Vorleseeinheit am Ende einer Stunde kann als Motivation zum Stundenbeginn angekündigt werden. Während des Vorlesens sollten Sie stets darauf achten, dass die Schülerinnen und Schüler sich nicht mit anderen Dingen beschäftigen, sondern entspannt zuhören.
Tipp: Wenn Ihre Klasse Vorlesen nicht mag, können Sie stattdessen ein kleines Allgemeinwissensquiz einschieben. Die Fragen sollte nicht zu schwer sein, damit die Schüler und Schülerinnen nicht die Lust verlieren.

Übung 4: Zeichnen statt aufschreiben

Die kanadische Studie „The Surprisingly Powerful Influence of Drawing on Memory“ („Der überraschend starke Einfluss des Zeichnens auf das Gedächtnis“) hat herausgefunden, dass sich Menschen fast doppelt so viele Informationen merken können, wenn sie diese zeichnerisch verarbeiten. Das liegt vor allem daran, dass beim Malen visuelle, kinästhetische und linguistische Areale im Gehirn aktiviert werden. So kann Gelerntes fokussierter aufgenommen und schneller abgespeichert werden. Dabei ist es wichtig, den Schülerinnen und Schülern beim Zeichnen ihren kreativen Freiraum zu lassen.

Übung 5: Variieren Sie die Lernmethoden

Um die Konzentrationsfähigkeit der Klasse dauerhaft zu stärken, ist es wichtig, unterschiedliche Lernmethoden anzuwenden. Wird die Klasse zunehmend unruhig, könnten Sie z. B. ein thematisch passendes Video von sofatutor zeigen oder in eine Phase der Partnerarbeit wechseln.

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Titelfoto: ©ABO PHOTOGRAPHY/Shutterstock