Sexismus in der Schule – gibt es das?

Was ist eigentlich Sexismus? Und wann begegnet man ihm in der Schule? Alle Antworten und Unterrichtstipps zum Thema finden Sie hier.

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Was ist Sexismus?

Sexismus meint die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung bzw. die Konstruktion und Aufrechterhaltung der gesellschaftlichen Rollenbilder – und damit den ungleichen Status von Mann und Frau. Dabei werden Menschen nicht als Individuen betrachtet, sondern aufgrund ihres Geschlechts stereotypisiert oder vorverurteilt.

Wie äußert sich Sexismus im Alltag?

Sexismus hat viele verschiedene Erscheinungsformen: Er reicht von sexistischer Werbung, in denen mit Rollenklischees gearbeitet wird, bis hin zu scheinbar harmlosen Aussagen, in denen einem Geschlecht eine bestimmte Eigenschaft oder Verhaltensweise zugesprochen wird. So ist es noch heute in der Werbung stark verbreitet, dass Frauen für den Haushalt zuständig sind und als Zielgruppe für Haushaltsprodukte dienen. Bier- oder Fleischprodukte hingegen werden verstärkt Männern zugeordnet. Auch viele Kinder lernen früh, was „typisch weiblich“ und „typisch männlich“ ist: Jungen, die z. B. gerne Röcke oder Kleider tragen oder sich schminken möchten, sind gesellschaftlich (noch) nicht akzeptiert. Mädchen hingegen wachsen immer noch mit dem Selbstverständnis auf, sich „hübsch“ machen zu müssen, um zu gefallen. Unterstrichen wird die Vorstellung vom richtigen Mädchensein bzw. richtigen Jungensein zurzeit von einem Trend, Produkte speziell für das weibliche Geschlecht und speziell für das männliche Geschlecht anzubieten, s. Überraschungseier für Kinder. Dabei herrschen bei Produkten für Mädchen die Farben Pink und Rosa, bei Jungen hingegen die Farbe Blau vor.

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Wie äußert sich Sexismus in der Schule?

Sexismus ist leider noch in allen Bereichen des Lebens zu finden – so auch in der Schule. Schon scheinbar harmlose Aussagen, wie „Ich brauche ein paar Jungs, um die Tische in einen anderen Raum zu tragen“, suggeriert unbewusst einen Unterschied zwischen Jungen und Mädchen. Nicht selten gelten „Mädchen“ oder „schwul“ als Schimpfwörter unter Schüler*innen.
Weitere Beispiele für sexistischen Sprachgebrauch finden Sie hier:


Sexismus in der Sprache

Auch in der Notengebung spielen Stereotype häufig eine Rolle. Die Ergebnisse einer Studie aus dem Jahr 2015 zeigt, dass Mädchen in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern für die gleiche Benotung mehr leisten müssten als ihre männlichen Mitschüler. Allgemein betrachtet haben jedoch Mädchen trotzdem in der Schule bessere Noten und machen häufiger Abitur als Jungen, das zeigt z. B. die Geschlechterstatistik des Landes NRW von 2007. Expert*innen sehen hier das Hauptproblem in den vorherrschenden Rollenbildern: Unter Jungen sei es im Gegensatz zu Mädchen verpönt, fleißig zu sein. Das ziehe entsprechendes Verhalten nach sich.

Wie kann man in der Schule Sexismus begegnen?

Es ist wichtig, dass sich jeder und jede mit dem Thema auseinandersetzt und sein bzw. ihr Verhalten reflektiert. Gleichzeitig sollten Schüler*innen frühzeitig für das Thema sensibilisiert werden. So bietet sich eine Diskussion im Klassenverband an. Reflexionsfragen wie „Was ist typisch männlich?“ und „Was ist typisch weiblich?“ können ersten Aufschluss über die bei den Schüler*innen vorherrschenden Rollenvorstellungen geben. Im nächsten Schritten sollten diese hinterfragt und auf ihren Ursprung untersucht sowie geschlechtsspezifische Ungleichheiten aufgedeckt werden. Auch die Frage nach von den Medien vermittelten Geschlechterstereotype sowie sexistischem Sprachgebrauch können Schüler*innen helfen, ihnen vermittelte Rollenbilder und ihr eigenes Verhalten kritisch zu hinterfragen.

Unterrichtsmaterialien zum Thema Rollenbilder und Sexismus finden Sie hier:



Titelbild: © YanLev/shutterstock.com