Berufswünsche: Was soll mein Kind mal werden?

Einen Anwalt in der Familie zu haben, wäre praktisch, und eine Ärztin. Und dann hätte ich noch gerne eine KFZ-Mechanikerin. Leider kann ich jetzt schon sagen, dass das reine Wunschträume bleiben werden.

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„Oh Gott, wie soll sie damit Geld verdienen?“

Bei meiner großen Tochter war schon sehr früh klar, dass Kunst ihr Ding ist. Sie ist so talentiert, dass mir oft vor Bewunderung der Atem stockt. Und die Lehrerinnen und Lehrer auf dem Kunstzweig des Gymnasiums überhäufen sie mit Bestnoten. „Oh Gott, Kunst – wie soll das Kind denn später mal Geld verdienen?“, gibt die Oma, meine Mutter, zu bedenken. Darüber mache ich mir zwar auch Gedanken, aber ich bin voller Zuversicht, dass sie ihren Weg gehen wird. Genauso wie ihr Bruder, der Lesen und Fremdsprachen hasst, sich aber für alles interessiert, was mit Mensch, Natur und Technik zu tun hat. Und auch bei der Jüngsten kann ich schon in Klasse drei sagen, dass sie nicht Englisch studieren wird, so wie ich es getan habe.

Talente fördern und neue Berufsbilder im Auge behalten

Damit wären wir auch schon beim Kern meiner Berufsbegleitung: Ich sehe es als meine Aufgabe an, die Kinder darin zu unterstützen, ihre Talente auszubauen. Mein Credo: Man sollte machen, worin man besonders gut ist, und überlegen, welche Berufe es rund um diese Begabungen gibt. Als Erwachsene habe ich da natürlich aufgrund meiner Lebenserfahrung einen viel besseren Überblick: So kann ich mir z. B. gut vorstellen, dass der Sohn Physiotherapeut wird. Ein Beruf, von dem ich als Schülerin noch nie gehört hatte. Und manche Berufe, die für meine Kinder infrage kommen, existieren wahrscheinlich jetzt noch gar nicht. Es entwickeln sich ja ständig neue Berufsbilder und Nebenzweige. Von daher bin ich wirklich nicht bange, dass jedes Kind seinen Neigungen entsprechend einen Beruf finden wird, der ihm gefällt.

Neben dem Basisberuf kann es auch noch weitere Ausbildungen geben

Als ich nach dem Abi entscheiden musste, was ich machen möchte, war für mich sonnenklar, dass das nur ein Sprachenstudium sein kann. Darauf hatte ich ab der achten Klasse hingearbeitet und mich jahrelang in der Latein-AG gequält, während meine Mitschülerinnen und Mitschüler frei hatten. Und die Wahl des Studiengangs war eine Entscheidung, die mich nie gereut hat. Dass ich später noch den Journalismus und das Schreiben für mich entdeckte, nehme ich als Sahnehäubchen wahr. Und es zeigt mir auch, dass es bei der Berufswahl mehr um Richtungsentscheidungen geht als um die finale Festlegung bis zur Rente.

Abi für alle?

Apropos Abi – da fängt es ja schon an: Die Kinder entsprechend ihren Neigungen zu fördern, bedeutet für mich auch, offen bei der Wahl der weiterführenden Schule zu sein. Auch eine Gemeinschaftsschule oder gänzlich alternative Schularten bieten gute Voraussetzungen, um später ein erfülltes Berufsleben zu haben. Manche Kinder entdecken das Lernen erst spät für sich, andere sind eher praktisch veranlagt. Und all dies zu sehen und zu achten, halte ich für meine wichtigste Aufgabe als Erwachsene, die sich wünscht, dass ihre Kinder später gut zurechtkommen. Von daher werde ich mich hüten, meine Wünsche bezüglich der Berufswahl meinen Kindern aufzudrücken. Aber mit ihnen gemeinsam zu überlegen, was ein schöner Beruf für sie wäre und wie man ihn erlangt, das mache ich gerne. Nur wählen müssen sie am Ende selbst.

Und was den Anwalt, die Ärztin und meine Autoreparaturen betrifft, muss ich dann halt weiterhin zu Fachleuten gehen und diese bezahlen. Und vielleicht hätte sich die Mutter des KFZ-Mechanikers ja gewünscht, dass er Künstler wird – wer weiß?!

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Titelbild: © YAKOBCHUK VIACHESLAV/shutterstock.com

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