Geschwisterstreit: „Nie lässt du mich ausreden!“

Meine beiden jüngeren Kinder haben beim Streiten eine unglaubliche Ausdauer und Vehemenz. Daran habe ich mich schon halbwegs gewöhnt.

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Das Thema „Nie lässt du mich ausreden!“ ist besonders wichtig. Egal, wer etwas erzählt (Meist langweilt es mich schrecklich. Oft geht’s um YouTube-Videos, Bauten auf Minecraft, Streitigkeiten auf dem Schulhof oder irgendwas mit Feen), nach drei Sätzen fällt ihm sein Geschwister ins Wort.
Ungefähr so:

Klassischer Gesprächsverlauf: Die Kinder kommen in Fahrt …

„Mama, und dann hat der Luis sich eine Festung auf Minecraft gebaut, und der Karl hat mir von diesem YouTube-Star erzählt, der jede Woche ein neues Video …“, berichtet der Sohn aufgekratzt.
„Boah, du immer mit dem YouTube. Ich will auch ein Handy. Wann kriege ich endlich ein Handy, Mama?”, grätscht die Jüngste in die Erzählung ihres Bruders, der empört innehält und mich vorwurfsvoll anschaut. Offenbar soll ich richten. Aber ich lasse den Dingen vorerst ihren Lauf. Mal sehen, ob sie ihr Kommunikationsverhalten geregelt bekommen.
„Du kriegst erstmal kein Handy, das weißt du doch“, muss als Antwort reichen.
„Räbäääääh! Das ist so ungerecht! Alle haben ein Handy, nur ich nicht! Ich wiiiiill aber ein Handy!“, krakeelt die Jüngste.

… und Mama versucht sich in Gesprächsführung

„Mama, kann ich jetzt weitererzählen?“, erkundigt sich mein genervter Sohn und blickt voller Abscheu auf seine kleine Schwester.
„Ja, mach mal, ich hör dir z …“
„AAAber ich will ein Handy! Nicht erst an Weihnachten oder zum Geburtstag!“, schreit die Jüngste.
Der Sohn holt Luft und fällt ihr entschlossen ins Wort: „Also, der Dings, der bringt jede Woche ein neues Video raus, und …“
„Du hast mich unterbrochen!“, schimpft die Jüngste. „Nie darf ich ausreden! Mama, tu doch was!“
Ich seufze. Und weiß schon, wie es weitergeht.
„Nein, Du hast mich unterbrochen! Ich habe zuerst geredet!“, versucht der Sohn ihr zu vermitteln.
„Stimmt gar nicht! Und außerdem erzählst du immer viel mehr als ich!“, entgegnet die Jüngste wutschnaubend, und holt tief Luft für den nächsten Redeschwall.
Jetzt reicht es mir: „Kinder, jetzt hört auf, so rumzustreiten. Erst redest du, Sohn, dann darfst du, Jüngste. Beide abwechselnd. Wir haben genug Zeit.“
So richtig zufrieden sind beide Kinder mit dieser Ansage nicht und schweigen eingeschnappt. Auch gut.

Kontrastprogramm: Wenn nur noch ein Kind da ist

Kürzlich war ich eine Woche mit meiner Jüngsten alleine, weil ihre beide Geschwister verreist waren. Das kommt selten vor. Da wir sonst mit drei Kindern und nur einer Mama ausgestattet sind, ist das jedes Mal eine krasse Umstellung. Normalerweise geht es hier zu wie im Bienenstock. In einem Haushalt mit drei Kindern kommt viel Besuch, muss der Kühlschrank ständig nachgefüllt, müssen Töpfe abgewaschen werden, wird täglich die Waschmaschine angestellt und ist der Terminkalender immer vollgekritzelt.

Das ist das eine. Was aber wirklich, wirklich krass war, war diese Ruhe. Die Jüngste hatte jede Zeit der Welt, sich mit mir zu unterhalten. Aus irgendeinem Grund war das aber ohne die Anwesenheit ihres Bruders nicht interessant. War ja keiner da, mit dem sie darüber streiten konnte, wer wen wann und warum unterbrochen hat. Zu dumm aber auch. Aber schön für mich.

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Titelbild: © marcogarrincha/shutterstock.com

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