Umfangreiche Verhandlungen: Wenn viele eine Reise tun

Juhu, Ferienzeit! Landauf, landab werden Koffer, Rucksäcke und Reisetaschen gepackt. Das läuft bei uns nicht immer konfliktfrei. Vor der Abreise müssen nämlich zähe Verhandlungen geführt werden.

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Mein Auto ist kleiner als klein. Es ist ein Kleinstwagen sozusagen. Nicht einmal eine Getränkekiste passt in den Kofferraum. Somit kann ich nicht den halben Haushalt mit auf Reisen nehmen. Aber selbst wenn wir einen Van besäßen, würden wir am Tag vor der Abreise ganz ähnliche Diskussionen führen. Da bin ich mir sicher. Denn die Vorstellungen was unbedingt mit in die Ferien muss, gehen bei uns zu Hause weit auseinander:

Muss der Kaktus auch in den Koffer?

Die Kinder möchten sämtliche Kuscheltiere aus dem Bett, das Kuschelkissen, Lego, Playmobil, Barbies und Bücher, Süßigkeiten, drei Lippenpflegestifte, fünf Sorten Nagellack, die Feenflügel, Flossen, Schnorchel, das Schlauchboot, Taschenlampen, den Fußball und die Katze mitnehmen – im Koffer wohlgemerkt.
Ich hingegen habe die sonderbare Idee, den Koffer mit Unterhosen, Strümpfen, Schlafanzug, Hosen, T-Shirts, Kleidern, Zahnbürste, Haarbürste, Sonnencreme, Medizin gegen Fieber, Durchfall und Reiseübelkeit zu füllen. Nach zähen Verhandlung, in denen Für und Wider gegeneinander abgewogen werden, landen drei Kuscheltiere, ein bisschen Lego, ein bisschen Playmobil, Barbies, Bücher, ein Lippenpflegestift und ein Nagellack, und ein bis zwei Taschenlampen im Koffer. Ferner zu wenig Unterhosen, zu wenig Hosen, einige wenige T-Shirts und Kleider – O-Ton meiner Kinder: „Das kann man ja waschen!“ – sowie die Zahnbürste. Der Rest kommt in Mamas Tasche. Und ja, der kleine Kaktus vom Fensterbrett bleibt zu Hause. Auf den Koffer setzen, fertig.

Von Sitzverteilung und Chipstütenverwaltung

Damit ist der Verhandlungsmarathon aber nicht vorbei: Bei drei Kindern gibt es genau drei Möglichkeiten, wie die Sitze im Auto verteilt werden können. „Ich will vorne sitzen!“, ruft jedes Kind, wohlwissend, dass dies das Privileg der ältesten Tochter ist. Das ist für alle Mitreisenden von Vorteil, weil die Große eine Weltmeisterin im Autovollbrechen ist. Naja, gut, wird als nächstes eben über die Rücksitzbelegung diskutiert. Das ist fast schon ein Ritual.

Sind sich alle Kinder einig, wer wo sitzt, muss nur noch geklärt werden, wie die belegten Brötchen verteilt werden, wer die Chipstüte verwaltet und ob alle gleich viel Platz haben. Wehe, da werden Ungerechtigkeiten aufgedeckt, dann gleicht das Auto ganz schnell einer rollenden Gerichtsverhandlung voller Anklagen und Aufrechnungen. Meist beende ich diesen Zustand mit dem Satz: „Dann fahren wir halt nicht weg! Ich kann auch hier bleiben!“, wobei ich mir albern vorkomme. Aber diese Aussage wirkt – jedes Mal.

Liegt’s am Auto?

Die geschilderten Szenen spielen sich übrigens genauso ab, wenn wir mit der Bahn reisen. Ich habe das getestet, weil ich dachte, dass das Reisen so vielleicht entspannter sei. Aber auf wundersame Weise bleibt die Summe der erbittert geführten Verhandlungen gleich. Egal, welches Verkehrsmittel wir nutzen. Das Alter der Kinder spielt dabei keine Rolle. Im Gegenteil: Je größer sie werden, desto geschickter argumentieren sie. Es ist eigentlich die helle Freude, wenn man sich von der Vorstellung freimacht, Kinder würden ein Auto besteigen, ohne vorher, mittendrin und hinterher lange Diskussionen zu führen. Und sagen Sie jetzt bloß nicht, Ihre Kinder machen das – sonst muss ich unsere Reisemodalitäten nochmal neu verhandeln!

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Titelbild: © Peyker/shutterstock.com

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