Das erste Weihnachten nach dem Auszug der großen Tochter

Hätten Sie’s gedacht? Mama Christine ist Deko- und Weihnachtsmuffel. Und jetzt, wo das erste Kind ausgezogen ist, kommt sie ihrem Ziel endlich näher, die Festtage einfach als schöne freie Zeit genießen zu können.

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Wenn es nach mir ginge, dann wäre Weihnachten einfach ein Fest, an dem ich nett mit der Familie zusammensitze, kleine Geschenke verteile und besonders gut esse. Das tun wir auch jedes Jahr – doch vor Weihnachten kommt ja bekanntlich die Adventszeit.

Der übliche Weihnachtsklimbim

Die Vorweihnachtszeit ist mit jeder Menge weihnachtlicher Deko verbunden, angefangen beim Adventskranz bis hin zur Holzkrippe, kleinen Engelsfiguren und Fensterschmuck. All dies besitze ich und es lagert in einer großen Kiste im Keller. Aber wenn alles gutgeht, bleibt meine Wohnung in dieser Adventszeit erstmalig, seitdem ich Kinder habe, dekofrei. Ich bin nämlich keine Freundin von weihnachtlicher Deko in meinen vier Wänden, ebenso wenig wie von Oster- oder Halloweendeko. Ehrlich gesagt, war ich bisher jedes Jahr ziemlich froh, wenn ich den wiederverwendbaren Adventskranz wieder verräumen durfte. Traditionell machte ich das, sobald wir am 23. Dezember den Weihnachtsbaum aufstellten. Noch besser wurde es, wenn alles wieder in den Keller wanderte, was mit Weihnachten zu tun hat.

Wenn niemand nach dem Adventskranz fragt, bleibt der im Keller

Dieses Jahr sieht es so aus, als ob ich damit durchkomme, die Wohnung einfach so zu lassen, wie sie ist – ganz ohne Deko. Ich finde das großartig! Denn bisher hat meine große Tochter, die ja im Sommer zum Studieren nach Freiburg gezogen ist, immer darauf bestanden, dass ich mich den Gepflogenheiten beuge und zumindest den Adventskranz auf den Wohnzimmertisch stelle. Diesen Dezember hat aber noch niemand gefragt, wo denn die Weihnachtsdeko bleibt. Ich habe auch nicht vor, sie unaufgefordert hervorzukramen. Meine 10-jährige Tochter ist eh nicht so für Konventionen zu haben und der 13-jährige Sohn ist eher mit Teenager-Sachen beschäftigt, als damit, ob hier angemessen dekoriert ist. Das ist – bei aller Liebe zu meiner großen Tochter – sehr angenehm!

Mama schwänzt Weihnachten – jedenfalls fast

Kürzlich war sie für ein Wochenende zu Besuch, da wäre ich fast aufgeflogen. Es war ein Sonntag und meine Große saß stirnrunzelnd bei Tee und Kuchen mit uns zusammen. „Mama, heute ist der zweite Advent!“, stellte sie fest und schaute vorwurfsvoll auf den Platz, wo früher der Adventskranz stand. Ich warf ihr einen warnenden Blick zu, der sie am Weiterreden hinderte. Mein großes Kind verstand und grinste. Ich schob noch rasch „Untersteh dich!“ hinterher und dann kicherten wir beide sehr dezent, damit die beiden mit am Tisch sitzenden Geschwister nichts merkten. Wäre nämlich der Begriff „Adventskranz“ gefallen, dann hätte ich ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit doch aufstellen müssen. So aber sitze ich höchst zufrieden in einer weihnachtsdekofreien Wohnung und fühle mich ein bisschen, als würde ich die Schule schwänzen.

Beim Tannenbaumkauf sind sich die Kinder einig

Was ich aber trotzdem besorgen werde, ist natürlich ein Weihnachtsbaum. Der gehört zu den Traditionen, die mir halbwegs gefallen. Wobei ich ziemlich sicher keinen kaufen würde, würde ich allein leben. Der Baum muss bei uns echt sein und meine Kinder bestehen darauf, dass er möglichst bis zur Decke reicht. Ich finde das übertrieben, aber da sie zu dritt sind und es ihnen so wichtig ist, lasse ich mich überstimmen. Es gibt sehr wenige Dinge, bei denen meine drei Kinder sich so einig sind wie bei der Größe des Weihnachtsbaumes. Da werde ich mich auf gar keinen Fall einmischen.

In diesem Jahr darf erstmalig der Sohn mitfahren, wenn ich den Baum besorge. Bisher war das Privileg der großen Schwester vorbehalten. Das liegt daran, dass mein Auto so klein ist, dass ich nur einen einzigen Beifahrer mitnehmen kann, wenn ich den Tannenbaum kaufen gehe. Die Tanne selbst guckt bei der Rückfahrt auch ziemlich weit aus dem Kofferraum raus. Für meinen Sohn ist das eine große Sache, denn jetzt ist er das älteste Kind im Haus. Es wird dann auch sein Job sein, mir beim Tragen des Baums zu helfen und ihn am Vortag des Heiligen Abends in der Wohnung aufzustellen – auf das Schmücken legt hingegen meine große Tochter Wert. Das gehört für sie zu Weihnachten dazu. Das werden wir am 24. Dezember gemeinsam machen, wenn sie angereist ist.

Spazierengehen statt Kirchgang – bei uns gute Tradition

Wie all die Jahre vorher werden wir am Heiligen Abend zuerst gemeinsam spazieren gehen, wenn es dunkel wird und alle anderen in der Kirche sind. Die Straßen sind dann leer und alles ist ganz leise – bis die Glocken läuten, weil der Gottesdienst aus ist. Das ist für uns das Signal, nach Hause zurückzukehren und mit den Essensvorbereitungen anzufangen. Auf den Tisch kommt ein Raclette mit vielen Zutaten. Weil meine autistische Tochter dies als besonderen Tag empfindet, wird sie sich zu uns setzen, was sie sonst zu den Mahlzeiten nicht tut.

Das macht für mich den Weihnachtsabend zu einem ganz besonders schönen Abend: Wir müssen uns nicht zusammenreißen, nicht zu streiten – es passiert einfach ganz selbstverständlich. Das ist unser privates Weihnachtswunder. Halleluja!

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Titelbild: ©Prostock-studio/shutterstock.com

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